Industrieumsatz gestiegen

Der Umsatz der Industrieunternehmen im Oldenburger Land ist in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,1 Prozent auf 14,9 Milliarden Euro gestiegen. Der Auslandsumsatz legt um 3,6 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro zu. Die Exportquote betrug 29,4 Prozent. Niedersachsenweit stiegen die Industrieumsätze um 5,7 Prozent. Das berichtet die Oldenburgische Industrie- und Handelskammer (IHK) auf Grundlage von Daten des Landesamtes für Statistik Niedersachsen.
„Das erste Halbjahr 2025 ist für die regionale Industrie insgesamt gut verlaufen", kommentiert Björn Schaeper, Geschäftsführer der IHK für Wirtschaftspolitik, die wirtschaftliche Entwicklung der Branche. Bis auf Wilhelmshaven haben alle Gebietskörperschaften Umsatzzuwächse zu verzeichnen.
Die positive Entwicklung ist im Wesentlichen auf zwei Branchen zurückzuführen. Zum einen auf das Ernährungsgewerbe, das in erster Linie vom Binnenkonsum bestimmt und damit weniger von der aktuellen Zollpolitik und anderen weltwirtschaftlichen Ereignissen beeinflusst wird. Der Branchenumsatz stieg um 5,2 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro.
Zum anderen hat der Sonstige Fahrzeugbau, also Flug- sowie Schiffsbau, außerordentlich hohe Auftragseingänge verzeichnet. Die Erlöse nahmen um fast 30 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zu. Allein in der Wesermarsch stieg der Umsatz dieser Branchen um über 25 Prozent.
Regionale Entwicklung
Umsatzveränderung
gegenüber 1. Halbjahr 2024
Stadt Delmenhorst +0,3%
Stadt Oldenburg +6,0%
Stadt Wilhelmshaven -9,4%
Landkreis Ammerland +4,2%
Landkreis Cloppenburg +1,4%
Landkreis Friesland +7,4%
Landkreis Oldenburg +3,3%
Landkreis Vechta +3,8%
Landkreis Wesermarsch +25,2%
Weitere Details zur regionalen Entwicklung in unseren Regionalreports.

Branchenentwicklung
Umsatzveränderung
gegenüber 1. Halbjahr 2024
Ernährungsgewerbe +5,5%
Kunststoffindustrie -1,5%
Flugzeug-/ Schiffbau +29,8%
Maschinenbau +2,8%
Kfz-Industrie -1,4%
Bauindustrie +1,5%
Weitere Details zur regionalen Branchenentwicklung in unseren Branchenreports.

Standortkosten bleiben hoch

„Der Umsatzanstieg darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Industrieunternehmen weiterhin vor großen Herausforderungen stehen, mahnt der IHK-Geschäftsführer. So stehen die Zollerhöhungen für Waren in die USA erst seit kurzem fest und haben noch nicht ihre volle Wirkung entfaltet. Die EU müsse strategisch und geschlossen auftreten, um belastbare Vereinbarungen für fairen Wettbewerb zu erreichen.
Des Weiteren seien aber auch eigene Hausaufgaben zu erledigen. „Die Standortkosten sind im internationalen Vergleich viel zu hoch und die Produktivität ist zu gering“, so Schaeper. Vieles hemmt in Deutschland die Produktion: Bürokratie, Energiekosten, Fachkräftemangel. Es sei höchste Zeit für Reformen.