Landkreis Vechta: Breites Industrie-Spektrum
Der Landkreis Vechta hat in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte wirtschaftliche Entwicklung erlebt. Ausschlaggebend hierfür waren das Bevölkerungswachstum, das Engagement der überwiegend mittelständisch geprägten Unternehmen sowie die günstige Verkehrslage zwischen Hamburg und den Verbraucherzentren an Rhein und Ruhr, die über die A1 erreicht werden können.
Die industrielle Branchenstruktur bietet ein breit gefächertes Bild. Das Ernährungsgewerbe domiert, zweitgrößte Branche ist die Kunststoff- und Gummiverarbeitung, die vornehmlich im Raum Lohne angesiedelt ist. Es folgt der Maschinenbau in den Bereichen Landmaschinen und Maschinen zur Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten.
Dagegen ist der Dienstleistungssektor an der Bruttowertschöpfung und an der Gesamtbeschäftigung deutlich unterrepräsentiert. In der Sparte der unternehmensbezogen Dienstleistungen sind allerdings in den vergangenen Jahren viele neue Arbeitsplätze entstanden.
Industrieentwicklung im 1. Halbjahr 2025
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres stieg der Industrieumsatz im Landkreis Vechta im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,8 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro (+138 Millionen Euro).
Das Exportvolumen stieg um 2,2 Prozent auf etwas über eine Milliarde Euro. Die Exportquote betrug 28,8 Prozent (Vorjahreszeitraum 29,3 Prozent).
Sowohl Ernährungsgewerbe als auch Maschinenbau/ Elektroindustrie meldeten jeweils einen Umsatzplus von bis zu zehn Prozent. Der Metallbau verzeichnete einen Erlöszuwachs zwischen zehn und 30 Prozent.
Die Beschäftigung in den 110 Industrieunternehmen ab 50 Mitarbeitern stieg leicht um 0,9 Prozent auf rund 23.031 Personen im Halbjahresdurchschnitt.
In der Bauindustrie gab es ein Plus von fast vier Prozent auf 174 Millionen Euro. Für das Plus verantwortlich ist der Hochbau, dessen Erlöse um 7,6 Prozent auf 132 Millionen Euro zulegte. Im Tiefbau gab es einen Rückgang von 6,4 Prozent auf 42 Millionen Euro. In den Bauunternehmen ab 20 Beschäftigte waren im Halbjahresdurchschnitt 1.737 Personen tätig, ein Minus von 3,8 Prozent.