Landkreis Oldenburg: Günstiger Branchenmix

Der Landkreis Oldenburg verzeichnete in den letzten Jahren hohe Zuwachsraten des Bruttoinlandsprodukts. Diese Entwicklung wurde merklich durch den Sog und die Ausstrahlung der benachbarten kreisfreien Städte Oldenburg, Delmenhorst und Bremen mitbestimmt. Sie ist aber auch das Resultat eines günstigen Branchenmixes aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.
Die Schwerpunkte der gewerblichen Wirtschaft finden sich an den Standorten Wildeshausen, Ganderkesee, Hude und Wardenburg. In den übrigen Gebieten spielt dagegen noch immer die Landwirtschaft eine große Rolle.
Ein wichtiger Wirtschaftszweig ist der Maschinenbau, der weitaus stärker vertreten ist als das Ernährungsgewerbe. Von Bedeutung sind ferner die Branchen Elektroindustrie, Feinmechanik und Optik sowie Verarbeitung von Steinen und Erden.
Viele unternehmensnahe Dienstleister haben sich in den vergangenen Jahren im Landkreis angesiedelt. Sowohl die Beschäftigung als auch die Bruttowertschöpfung dieser Branche stiegen kräftig an. Dieses Wachstum ist aber auch das Resultat eines gewerblichen Nachholbedarfs.

Industrieentwicklung im Jahr 2024

Die Industrieunternehmen im Landkreis Oldenburg verzeichneten im Jahr 2024 ein Umsatzminus von 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Umsatzvolumen betrug 2,4 Milliarden Euro, ein Minus von 183 Millionen Euro.
Das Auslandsgeschäft nahm kräftig um 9,8 Prozent ab. 547 Millionen Euro wurden im Ausland erzielt. Die Exportquote betrug 22,1 Prozent (Vorjahreszeitraum: 22,8 Prozent).
Kunststoffindustrie sowie Maschinebau/ Elektroindustrie meldeten jeweils ein Minus zwischen zehn und 30 Prozent. Im Ernährungsgewerbe betrug das Minus bis zu zehn Prozent.
Die Beschäftigung in den 39 Industrieunternehmen mit 50 und mehr Mitarbeitern stieg gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent. Im Jahresdurchschnitt waren 7.719 Beschäftigte tätig.
Die Bauindustrie erwirtschaftete einen Umsatz von rund 187 Millionen Euro, das bedeutet ein kräftiges Plus von 10,6 Prozent. Der Tiefbau erwirtschaftete einen Umsatzzuwachs von 14,8 Prozent, der Hochbau ein Plus von 9,7 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 3,4 Prozent auf 737 Personen im Jahresdurchschnitt.

Industrieumsatz

Bruttoinlandsprodukt

Beschäftigung