Landkreis Oldenburg: Günstiger Branchenmix

Der Landkreis Oldenburg verzeichnete in den letzten Jahren hohe Zuwachsraten des Bruttoinlandsprodukts. Diese Entwicklung wurde merklich durch den Sog und die Ausstrahlung der benachbarten kreisfreien Städte Oldenburg, Delmenhorst und Bremen mitbestimmt. Sie ist aber auch das Resultat eines günstigen Branchenmixes aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.
Die Schwerpunkte der gewerblichen Wirtschaft finden sich an den Standorten Wildeshausen, Ganderkesee, Hude und Wardenburg. In den übrigen Gebieten spielt dagegen noch immer die Landwirtschaft eine große Rolle.
Ein wichtiger Wirtschaftszweig ist der Maschinenbau, der weitaus stärker vertreten ist als das Ernährungsgewerbe. Von Bedeutung sind ferner die Branchen Elektroindustrie, Feinmechanik und Optik sowie Verarbeitung von Steinen und Erden.
Viele unternehmensnahe Dienstleister haben sich in den vergangenen Jahren im Landkreis angesiedelt. Sowohl die Beschäftigung als auch die Bruttowertschöpfung dieser Branche stiegen kräftig an. Dieses Wachstum ist aber auch das Resultat eines gewerblichen Nachholbedarfs.

Industrieentwicklung im Jahr 2023

Die Industrieunternehmen im Landkreis Oldenburg haben im ersten Halbjahr 2023 ein Umsatzplus von über 17 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum erzielt. Das ist die höchste Zunahme im Oldenburger Land. Das Umsatzvolumen betrug 1,3 Milliarden Euro, ein Zuwachs von fast 200 Millionen Euro.
 
Auch das Auslandsgeschäft nahm mit acht Prozent deutlich zu. 309 Millionen Euro wurden im Ausland erzielt. Die Exportquote betrug 22,9 Prozent (Vorjahreszeitraum: 24,9 Prozent).
Das Umsatzplus ist auf die Kunststoffindustrie zurückzuführen. Hier stiegen die Erlöse um über 50 Prozent. Das Ernährungsgewerbe meldete ein Plus zwischen zehn und 30 Prozent. Im Maschinenbau/ Elektroindustrie stiegen die Erlöse um bis zu zehn Prozent.
Die Beschäftigung in den 37 Industrieunternehmen mit 50 und mehr Mitarbeitern blieb gegenüber dem Vorjahreszeitraum nahezu konstant (+0,1 Prozent). Im Halbjahresdurchschnitt waren über 7.409 Beschäftigte tätig.
Die Bauindustrie erwirtschaftete einen Umsatz von 83 Millionen Euro, das bedeutet ein kräftiges Plus von fast 19 Prozent. Grund für das Plus ist in erster Linie der Hochbau, dessen Erlöse um über 22 Prozent stiegen. Im Tiefbau nahm der Umsatz um 3,5 Prozent zu. Die Zahl der Beschäftigten stieg deutlich um 6,7 Prozent auf 710 Personen im Halbjahresdurchschnitt.

Industrieumsatz

Bruttoinlandsprodukt

Beschäftigung