Landkreis Friesland: Dienstleistungssektor wächst
Die Zentren der gewerblichen Wirtschaft liegen in den Städten Jever, Varel und Schortens sowie in der Gemeinde Zetel. Maschinenbau, Ernährungs- sowie Papiergewerbe sind im Landkreis vertreten. Die bedeutendste Industriebranche ist der Flugzeugbau, der im Wesentlichen den industriellen Umsatz des Landkreises bestimmt. Als Folge dieser strukturellen Abhängigkeit weist der Landkreis starke Umsatzschwankungen auf.
Entsprechend ist der Landkreis bemüht, Unternehmen aus anderen Wirtschaftszweigen anzusiedeln. Auf dem ehemaligen Gelände der Olympiawerke haben sich hier bereits Dienstleistungsunternehmen niedergelassen. Mit dem JadeWeserPark, ein interkommunaler Industrie- und Gewerbepark in unmittelbarer Nähe des JadeWeserPorts, soll hafen- und logistikaffine Unternehmen angesiedelt werden.
Besonderes wirtschaftliches Gewicht hat auch der Tourismus. Schwerpunkte sind die Insel Wangerooge, das Nordseebad Horumersiel-Schillig sowie die Küstenbadeorte Hooksiel, Minsen und Dangast.
Industrieentwicklung im 1. Halbjahr 2023
Die Industrieunternehmen im Landkreis Friesland verzeichneten im ersten Halbjahr 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen deutlichen Umsatzrückgang. Das Umsatzminus betrug 6,2 Prozent, das Umsatzvolumen sank auf 614 Millionen Euro (-41 Millionen Euro).
Auch das Auslandsgeschäft ging zurück, auf 124 Millionen Euro (-3,8 Prozent). Die Exportquote betrug 20,3 Prozent (Vorjahreszeitraum 19,7 Prozent).
Zurückzuführen ist der Umsatzrückgang auf das Druck- sowie Papiergewerbe, dessen Erlöse zwischen zehn und 30 Prozent sanken. Im Ernährungsgewerbe fiel der Umsatz um bis zu zehn Prozent. In der Branche Elektroindustrie/ Maschinenbau stieg hingegen der Umsatz zwischen zehn und 30 Prozent.
Die Beschäftigung blieb gegenüber dem Vorjahreszeitrau nahezu konstant (-0,1 Prozent). 3.634 Personen waren in den 17 Industrieunternehmen ab 50 Beschäftigte im Halbjahresdurchschnitt tätig.
In der Bauindustrie stieg der Umsatz um 5,3 Prozent auf 48 Millionen Euro. Zurückzuführen ist das Plus auf den Tiefbau, dessen Erlöse um über 34 Prozent stiegen. Im Hochbau hingegen fielen die Erlöse kräftig um 25 Prozent. Die Beschäftigung nahm leicht um 1,4 Prozent zu. Im Halbjahresdurchschnitt waren 632 Personen beschäftigt.