Landkreis Cloppenburg: Starke Ernährungsindustrie
Der Landkreis Cloppenburg ist eines der Haupterzeugergebiete landwirtschaftlicher Veredelungsprodukte. Die Landwirtschaft spielt daher trotz rückläufigen Anteils an der Bruttowertschöpfung nach wie vor eine wichtige Rolle. Sie ist der Rohstofflieferant für die nachgelagerten Betriebe des Ernährungsgewerbes. Neben der Fleischverarbeitung prägen Futtermittelherstellung, Backwaren- und die Feinkosterzeugung diesen Industriezweig. Das Ernährungsgewerbe strahlt dabei auf andere Branchen aus. So hat sich der regionale Maschinenbau auf die Herstellung von landwirtschaftlichen Maschinen und Ausrüstungsgüter spezialisiert.
Stark vertreten sind auch die Branchen Elektroindustrie, Herstellung von Metallerzeugnissen sowie Fahrzeugbau. Die Anteile der Industrie an den Beschäftigten und an der Bruttowertschöpfung sind in den vergangenen Jahren gestiegen. Dies gilt auch für die Bauindustrie.
Das Dienstleistungsgewerbe im Landkreis ist zwar noch immer unterrepräsentiert, die Sparte der unternehmensnahen Dienstleistungen hat sich allerdings in den letzten Jahren sehr dynamisch entwickelt.
Industrieentwicklung im 1. Halbjahr 2023
Die Industrieunternehmen im Landkreis Cloppenburg melden für das erste Halbjahr 2023 ein Umsatzplus. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,9 Prozent. Das Umsatzvolumen betrug 3,9 Milliarden Euro (+113 Millionen Euro).
Der Auslandsumsatz sank hingegen kräftig um 7,3 Prozent. Über eine Milliarde Euro wurde im Ausland erwirtschaftet. Die Exportquote fiel auf 27,2 Prozent (Vorjahreszeitraum: 30,3 Prozent).
Das Umsatzplus ist in erster Linie auf die Ernährungsindustrie zurückzuführen, deren Erlöse zwischen zehn und 30 Prozent gestiegen sind. In der Branche Maschinenbau/ Elektroindustrie gab es Plus von bis zu zehn Prozent. Der Fahrzeugbau hingegen meldete einen Umsatzrückgang zwischen zehn und 30 Prozent.
In den 79 Industrieunternehmen ab 50 Beschäftigte nahm die Zahl der Arbeitsplätze um 0,7 Prozent auf rund 19.920 Personen im Halbjahresdurchschnitt ab.
Die Bauindustrie verzeichnete ein Umsatzminus von 7,6 Prozent auf rund 103 Millionen Euro. Der Rückgang ist auf den Tiefbau zurückzuführen. Hier betrug das Minus über 20 Prozent. Im Hochbau gab es nur ein kleines Minus von 0,8 Prozent. Die Beschäftigung nahm um 2,7 Prozent ab. Im Halbjahresdurchschnitt waren 1.479 Personen beschäftigt.