Schifffahrt

Küstenkanal

Der 1935 fertiggestellte Küstenkanal ist Durchgangswasserstraße zwischen Ems und Weser und stellt die Verbindung zwischen den Unterweserhäfen, dem Rhein-Ruhrgebiet und den ARA-Häfen her. Seit dem letzten Ausbau im Jahr 1965 kann auf dem Küstenkanal das Europaschiff mit einer Breite von bis zu 9,65 m und einer Länge von bis zu 100 m durchgängig verkehren. Die Abladetiefe liegt überwiegend bei 2,50 m.
Der sich im Westen anschließende Dortmund-Ems-Kanal wird aktuell für einen Einsatz des Großmotorgüterschiffes (GMS) ausgebaut. Schiffe dieses Typs sind 110 m lang, 11,40 m breit und haben einen Tiefgang von 2,80 m. Auf der sich im Osten an den Küstenkanal anschließenden Hunte können GMS bereits heute eingesetzt werden. Der Küstenkanal ist damit künftig in ein auf das GMS ausgerichtetes Wasserstraßensystem eingebettet.
Vor diesem Hintergrund ist ein auf das GMS ausgerichteter Ausbau anzustreben. Dies würde neben einer Verbesserung der Einsatzmöglichkeiten im Bereich der Binnenschifffahrt auch zu einer Stärkung der Wettbewerbsposition der am Küstenkanal gelegenen Binnenhäfen führen. Der Ausbau des Küstenkanals befindet sich im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030.

Engpass Cäcilienbrücke in Oldenburg

Die Cäcilienbrücke, Baujahr 1926, ist baufällig geworden und muss ersetzt werden. Die Fundamente der Türme am Rande des Küstenkanals neigen sich zum Wasser hin, wodurch sich der Abstand zueinander verringert. Aufgrund des verringerten Abstands zwischen den beiden Brückenköpfen und der Materialausdehnung konnte der Brückenträger bei Temperaturen von mehr als 20 °C nicht mehr gehoben werden. Es bestand dann akute Gefahr, dass sich der Brückenträger zwischen den Brückentürmen verkeilt und anschließend festsitzt. Sofern die Cäcilienbrücke nicht gehoben werden konnte, war auf dem Küstenkanal der Weg für die Schifffahrt versperrt. In der Vergangenheit kam es wiederkehrend zu unerwarteten Ausfällen der Brücke und die Schifffahrt auf dem Küstenkanal kam völlig zum Erliegen. Dieser Zustand war für die Binnenschifffahrt und die Hafenwirtschaft untragbar.
Am 07.07.2019 wurde die Brücke auf 1,60 Meter Höhe fixiert. Binnenschiffe konnten nun verlässlich zu bestimmten Zeitfenstern die Brücke passieren. Radfahrer und Fußgänger konnten die angehobene Brücke passieren, für den Autoverkehr wurde sie gesperrt. Im Herbst 2019 erfolgte die Wiederinbetriebnahme (Hubbetrieb) und die Wiedereröffnung für den Autoverkehr. Am 09.05.2020 wurde der Brückenträger der Cäcilienbrücke entfernt, nachdem am 24.04.2020 die Behelfsbrücke für den Fußgänger- und Radverkehr fertiggestellt worden war. Derzeit wird seitens des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Jade-Weser-Nordsee der Antrag auf Planfeststellung gestellt (Dauer eineinhalb bis zwei Jahre). Für Ende 2022 ist der Beginn der Ausschreibung und frühestens für Mitte 2023 der Beginn der Bauarbeiten für den Brückenneubau vorgesehen. Eine Fertigstellung ist nicht vor Ende 2025 zu erwarten. Die Gestaltung des Neubaus orientiert sich im Grundsatz am Stil der bisherigen Cäcilienbrücke.
Im Interesse unserer Wirtschaft setzen wir uns dafür ein, dass die Befahrbarkeit des Küstenkanals und die Erreichbarkeit des Oldenburger Hafens für die Binnenschifffahrt im Zuge eines Neubaus der Cäcilienbrücke stets gewährleistet bleibt. Darüber hinaus muss der Neubau der Cäcilienbrücke früher fertiggestellt werden als derzeit vorgesehen. Hierzu stehen wir mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Jade-Weser-Nordsee sowie der Binnenschifffahrt und Hafenwirtschaft weiterhin im Austausch.