Protektionismus - Sanktionen - Lieferkettengesetz

Handelshürden wachsen weiter

Demnach sehen sich 56 Prozent der auslandsaktiven deutschen Unternehmen mit neuen Hürden konfrontiert – das ist der höchste Wert seit der ersten "Going International"-Umfrage vor 18 Jahren. 
Das geht aus der diesjährigen  Umfrage (2023) der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hervor, an der sich 2.400 Betriebe beteiligt haben. Seit Donald Trump als Präsident der Vereinigten Staaten eine zunehmend protektionistische Außenwirtschaftspolitik anstieß, verzeichnete die Umfrage eine kontinuierliche Zunahme der Hemmnisse im internationalen Geschäft. Einzige Ausnahme war das Corona-Krisenjahr 2021.
Auch die Sanktionen gegen Russland und Belarus seitens der EU und anderer Staaten sowie die Gegensanktionen im Zusammenhang mit dem russischen Krieg in der Ukraine sorgen bei den betroffenen Betrieben für Herausforderungen. So gibt mehr als jedes zweite Unternehmen (57 Prozent) an, im vergangenen Jahr insbesondere durch Sanktionen eine zusätzliche Hürde bei seinen internationalen Geschäften wahrgenommen zu haben – vornehmlich im Russlandgeschäft.
Neben den Handelshürden in den Zielmärkten erschweren auch bürokratische Vorgaben hierzulande zunehmend das internationale Geschäft deutscher Unternehmen. So wirkt das am 1. Januar 2023 in Kraft getretene Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) wie ein großes zusätzliches Handelshemmnis: “Besonders widersinnig wird es, wenn sich selbst Unternehmen, die vom Gesetz gar nicht betroffen sein sollten, gezwungen sehen, sich proaktiv aus bestimmten Märkten zurückziehen”, sagt DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier.