Handel

Stadtentwicklung – bitte kooperativ!

Klimawandel, Digitalisierung und demographischer Wandel veranlassen viele Städte und Gemeinden auch in unserer Region zu einer Agenda der umweltgerechten und nachhaltigen Stadtentwicklung. Hierfür erarbeiten sie städtebauliche Pläne und Konzepte, deren zentrales Ziel oft eine Art „sozial-ökologische Transformation“ der Stadtgesellschaft ist – mit einer Verkehrswende weg vom motorisierten Individualverkehr hin zu anderen Verkehrsträgern.
Durch die Umsetzung dieser Pläne und Konzepte werden sich unsere (Innen-)Städte und Zentren stark verändern. Das bringt Chancen und Risiken und darauf basierende Hoffnungen und Bedenken mit sich – speziell für die dort ansässigen Wirtschaftsbetriebe.

Betriebe bei Planungen einbeziehen  

Die direkt betroffenen Unternehmen sollten frühzeitig und intensiv in Planungsprozesse eingebunden werden. So begegnen Planer Existenzsorgen, verbessern die Akzeptanz von städtebaulichen Projekten und vermeiden Fehlplanungen. Dies gilt sowohl bei formellen Planungen wie der Bauleitplanung, für die im Baugesetzbuch rechtlich geregelt ist, wie die Beteiligung (mindestens) zu erfolgen hat, als auch besonders bei informellen Planungen, wie städtebaulichen Konzepten und Plänen.

Gute Beispiele – und schlechte   

Wünschenswert sind eine intensive Bewerbung des Beteiligungsprozesses und der Einsatz von modernen Beteiligungsformaten. Damit bewegt man möglichst viele Betroffene zum Mitmachen. Grundsätzlich gute Ansätze hierfür sind zum Beispiel die in Nordenham durchgeführte „Planungswerkstatt“ zum Thema Innenstadtentwicklung und die Runden Tische für Unternehmen im Rahmen der Erarbeitung des Innenstadtkonzepts in Jever.
Leider kommt es aber auch vor, dass städtebauliche Konzepte und Planungen ohne die (intensive) Einbindung der davon betroffenen Unternehmen vorangetrieben werden. Beispiele sind die nach Protesten der Anlieger und Vermittlung der IHK letztlich verworfene Idee, die Straße am Schlossplatz in Oldenburg temporär zur „Summer Street“ zu machen und die Einrichtung einer „Protected Bike Lane“ an der Nadorster Straße in Oldenburg.
Als IHK versuchen wir, die Städte und Gemeinden in unserer Region dafür zu gewinnen, die lokale Wirtschaft frühzeitig und intensiv an städtebaulichen Planungsprozessen zu beteiligen. Wir bieten unsere Unterstützung bei der Information der Betriebe über anstehende Projekte an. Oder informieren eigenständig. Ein Beispiel hierfür ist die Informationsveranstaltung „Klima.Mobiliät.Innenstadt: Oldenburg verändert sich – Was bedeutet das für die Wirtschaft?“, die wir im Februar 2023 in Kooperation mit dem City-Management Oldenburg e. V. durchgeführt haben.

Weitere Meldungen

2022 fand zum sechsten Mal „Heimat shoppen“ im Oldenburger Land statt. Diesmal beteiligten sich 15 Standort- und Werbegemeinschaften und die Landessparkasse zu Oldenburg war zum dritten Mal als Sponsor dabei. Die Kampagne soll darauf aufmerksam machen, dass der lokale Einzelhandel und die mit ihm verbundenen Wirtschaft ihre Kunden nicht nur mit Waren und Dienstleistungen versorgen. Denn durch ihr Engagement, ihre Funktion als Ausbilder und Arbeitgeber sowie als wichtige Gewerbesteuerzahler werden unsere Städte und Gemeinden erst richtig lebenswert. Auch 2023 wird „Heimat shoppen“ fortgesetzt.
2023 bieten wir weiterhin unseren kostenlosen „Ladencheck“ an. Denn gerade in Zeiten wachsenden Onlinehandels ist das Erscheinungsbild eines Ladengeschäfts wichtig für den Erfolg. Das Angebot richtet sich primär an Einzelhändler und -händlerinnen, die ihren Laden selbst eingerichtet haben. Beim „Ladencheck“ nehmen wir gemeinsam mit dem Inhaber bzw. der Inhaberin die Verkaufsräume anhand einer Checkliste unter die Lupe - zum Beispiel Außenfassade, Verkaufsraum und Präsentation der Ware. Im Gespräch identifizieren wir gemeinsam etwaige Schwachstellen und erste Verbesserungsmöglichkeiten.