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Der digitale Batteriepass
Der digitale Batteriepass kommt 2027. Die Albert Seine GmbH bietet ihn schon jetzt. | Text: Lothar Schmitz
Batteriesysteme werden immer wichtiger. Mit ihrer starken Zunahme stellt sich auch verstärkt die Frage nach den Produktionsbedingungen, der Herkunft der Rohstoffe und der späteren Verwertbarkeit. Das muss ab 2027 in einem digitalen Batteriepass nachgewiesen werden. Die Albert Seine GmbH aus Dülmen entwickelte mit einem Partner dafür schon jetzt eine innovative Lösung.
Saredin Seine, Geschäftsführer der Albert Seine GmbH
Die Innovation
Die Albert Seine GmbH in Dülmen befasst sich seit über 40 Jahren mit Batteriesystemen für Intralogistik. Für die selbst entwickelten Batteriesysteme bietet das Unternehmen zudem Ladetechnik, Ladestationen mit intelligenten Schnittstellen und eine Energiemanagement-Software für effiziente Verteilung und geringstmögliche Verwendung des erzeugten Stroms. Zweites Standbein: Pufferspeichersysteme für Industrie- und Gewerbekunden. Die werden umso wichtiger, je mehr Strom in Deutschland aus nachhaltigen Quellen kommt.
Überall dort, wo Strom zu einem bestimmten Zeitpunkt – etwa tagsüber – erzeugt, aber zu einem anderen Zeitpunkt – beispielsweise nachts – benötigt wird, sind Zwischenspeicher unabdingbar. „Hier sehen wir ein massives Wachstum“, berichtet Geschäftsführer Saredin Seine. Frühzeitig hat sich das mittelständische Unternehmen zudem mit dem Thema Batteriepass befasst. Denn: Die Kriterien für dessen verbindliche Einführung treffen auf die Großsysteme des Unternehmens zu 100 Prozent zu. Mit anderen Worten: „Wir mussten uns darauf vorbereiten“, betont Saredin Seine.
Gemeinsam mit einem Partnerunternehmen aus Münster hat die Albert Seine GmbH eine digitale Infrastruktur geschaffen, um sämtlichen Kundinnen und Kunden alle notwendigen Daten zur Verfügung zu stellen. Damit kann nicht nur die Albert Seine GmbH selbst, sondern auch alle, die die Batterien des Dülmener Unternehmens einsetzen, vollständig die Aspekte nachweisen, die von der EU-Verordnung gefordert werden. Jede Batterie enthält einen NFC-Chip, der sich scannen lässt. Schon jetzt lassen sich alle technischen Daten auslesen sowie Bedienungshinweise und Daten der zuständigen Fachleute der Albert Seine GmbH. Künftig können über dasselbe System auch alle erforderlichen Informationen rund um die Rohstoff-Lieferketten, die CO2-Bilanzen, Rücknahmestellen und Recyclingoptionen ausgelesen werden. Möglich sind zudem Videos zur Pflege der Batterie oder ein direkter Service-Link. „Seit Mitte 2024 statten wir sämtliche unserer Batteriesysteme damit aus“, erzählt Saredin Seine, „drei Jahre früher als erforderlich.“
Der NRW-Effekt
Bei der Albert Seine GmbH ist man dankbar für die guten Möglichkeiten der Zusammenarbeit, die sich am Standort NRW bieten. So ist mit dem Partnerunternehmen sowie mit der Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB, die beide in Münster sitzen, eine weitere Kooperation im Gespräch. „Gerade Münster ist spannend für uns“, sagt Saredin Seine, „wir profitieren sehr von dem Know-how der dortigen Hochschulen.“ Zudem bieten die Hochschulen dem Unternehmen ein interessantes Fachkräfte-Reservoir. Mit Plätzen für Werksstudierende weiß das Unternehmen dieses Angebot zu nutzen. Darüber hinaus schätzt er NRW insgesamt als Standort. „Das ist eine der wirtschaftsstärksten Regionen Europas“, argumentiert der Unternehmer, „zudem hat sich hier eine starke Kultur des gegenseitigen Unterstützens etabliert. Das ist ein echter USP unseres Standorts.“
Dieser Text wurde zuerst veröffentlich auf der Seite von nrwinnovativ.
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Redaktion Wirtschaftsspiegel