„Hotspot der Batterieforschung"

Die Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB Fab) für Produktionsverfahren von Batteriezellen soll 2028 in Betrieb gehen. Gleich zwei Ministerinnen und ein Staatssekretär legten am 1. Oktober den Grundstein für den zweiten Bauabschnitt der Großforschungsanlage in Münster-Amelsbüren.
NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur betonte: „Gerade in unsicheren Zeiten investieren wir in Nordrhein-Westfalen mutig in die Zukunft. Münster wird zum europaweiten Hotspot der Batterieforschung.“
„Unsere Zukunft ist nur mit intelligenten Batterien denkbar“, ergänzte die Wissenschaftsministerin Ina Brandes. „Sie haben schon jetzt einen festen Platz im Alltag der Menschen: für die Energieversorgung, für Elektromobilität und Smartphones – überall sind wir auf diese Schlüsseltechnologie angewiesen.“ Dr. Rolf-Dieter Jungk, Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, ergänzte: „Deutschland und Europa brauchen eine eigene wettbewerbsfähige Batterieproduktion. Dazu bauen wir die Forschungsfertigung Batteriezelle als neues Instrument der Innovationslandschaft auf, um aus der Forschung heraus die Batterie zu industrialisieren.“
Mit der Grundsteinlegung treten die Vorbereitungen für die Batterieproduktion im Hansa-Business Park in Münster-Amelsbüren in die finale Phase. Nach intensiver Vorarbeit von Land, Bund und der Fraunhofer-Gesellschaft rückt das Ziel, Batteriezellen nachhaltig, effizient und im industriellen Maßstab in Deutschland zu entwickeln und zu produzieren, einen großen Schritt näher.
Die Grundsteinlegung ist für IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel „ein wichtiges Zeichen, das das Vertrauen in den Industriestandort Deutschland stärkt“. Für ihn signalisiert der Beginn des zweiten Bauabschnitts „Kontinuität und Verlässlichkeit, die Voraussetzungen sind, damit auch Unternehmen wieder in Innovationen investieren“. Gerade jetzt brauchen wir aus seiner Sicht solche „Leuchttürme, die Zuversicht schaffen“. Für die grenzüberschreitende Initiative TECH.LAND ist die FFB schon lange ein zentraler Motor und Motivator, der die deutsch-niederländische Zusammenarbeit in Wirtschaft und Wissenschaft vorantreibt, um technologisch unabhängig und wettbewerbsfähig zu werden oder zu bleiben.
In der Grundlagenforschung sei Deutschland gut aufgestellt, konstatierte Axel Müller-Groeling, Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft. „Beim Übergang von der Forschung in die industrielle Anwendung und Produktion müssen wir – gerade im globalen Wettbewerb – noch besser werden. Genau hier setzt die Fraunhofer FFB Fab an: Sie schafft eine Plattform für industrienahe, flexible Produktionsforschung im Maßstab einer Gigafactory.“
Mit der geplanten Fertigstellung des großen Forschungsgebäudes Ende 2027 werden zusätzliche 20.000 Quadratmeter Nutzflächen für die Forschung bereitgestellt. Eine kleinere Vorfertigungsanlage mit mehr als 6.000 Quadratmeter Forschungsfläche, die sogenannte PreFab, ist schon seit 2024 in Betrieb.