Wirtschaft fördert Artenvielfalt
Artenvielfalt und Vielfalt der Ökosysteme auf der einen sowie Ökonomie auf der anderen Seite müssen einander nicht entgegenstehen: Das macht ein neues Bündnis für Biodiversität deutlich, das die Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen gemeinsam mit den IHKs in Dortmund und Arnsberg ins Leben gerufen hat.
40 Unternehmen haben sich bereits angeschlossen, 15 von ihnen kommen aus dem Münsterland und der Emscher-Lippe-Region. Ziel ist es, Unternehmen miteinander zu vernetzen, zu informieren und auch konkret zu zeigen, welchen Nutzen Biodiversität den Betrieben bringt und wie sie diese fördern können.
Drei IHKs und 40 Unternehmen haben ein Bündnis für Biodiversität in Westfalen geschlossen. Mit dabei unter anderem Sven Wolf (l.) und Anja Hecker (2. Reihe r.) von der IHK Nord Westfalen.
Zu den ersten Unternehmen aus der Region, die dem Bündnis beigetreten sind, gehört die SuperBioMarkt AG aus Münster. „Unser Geschäftsmodell basiert auf einer funktionierenden Biodiversität – und die sehe ich in Deutschland hochgradig angegriffen“, erklärt Marketing Direktor Linus Weistropp. Das betreffe besonders Biolandwirte als wichtige Lieferanten. Vom Bündnis verspricht er sich noch mehr Sensibilisierung und daraus folgende „klare Handlungen“. Sein Appell: Mehr Bioprodukte, möglichst aus regionaler Produktion, nutzen. Ein Thema, das ihn umtreibt: „Lichtverschmutzung verschwendet Energie und vernichtet Lebensräume von Insekten.“
Die LVM Versicherung in Münster gehört ebenfalls zu den Gründungsmitgliedern. „Klima und Biodiversität hängen untrennbar zusammen“, unterstreicht Moritz Lüdemann. Intakte Ökosysteme seien auch Grundlage für eine stabile Wirtschaft und schützten vor Naturkatastrophen, erklärt der Spezialist Umweltmanagement. „Für uns als Versicherer ist der Schutz der Biodiversität deshalb sehr relevant.“ Durch das Netzwerk erhoffe sich das Unternehmen, ein noch tieferes Verständnis des Einflusses seines Geschäftsmodells zu bekommen und sich mit anderen Akteuren aus der Wirtschaft auszutauschen.“
Aus Sicht der drei IHKs, die die Gründung des Bündnisses gemeinsam initiiert haben, lassen sich wirtschaftliche Flächennutzung und Artenschutz gut miteinander vereinbaren. „Moderne Gewerbegebiete können mehr zur Biodiversität beitragen als eine Monokultur von Nutzpflanzen“, nennt IHK-Geschäftsbereichsleiter Wolf ein Beispiel. Das Bild von „rauchenden Industrieschloten“ sei längst überholt.
Aus der Region Nord-Westfalen sind folgende Unternehmen dem Bündnis für Biodiversität beigetreten:
- Dyckerhoff (Lengerich,
- Fiege Logistik (Greven)
- LVM Versicherung (Münster),
- GREENZERO (Bottrop),
- Volksbank im Münsterland (Münster),
- Westfleisch (Münster),
- Spaleck (Bocholt),
- SuperBioMarkt (Münster),
- Brüninghoff (Heiden),
- Ernsting’s family (Coesfeld),
- Naturgärtnerei Dr. Detlev Kröger (Münster),
- PlanET Biogastechnik (Gescher),
- die LWL-Kliniken (Münster/Lengerich),
- Klaus Herding GmbH (Rhede)
- ZINQ (Gelsenkirchen).
Zu den Unterstützern gehören der Verband der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie und InnoZent OWL.
Wer Interesse hat, sich am Bündnis zu beteiligen, kann sich an Anja Hecker bei der IHK Nord Westfalen wenden.
IHK-Ansprechpartner:
Anja Hecker
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Redaktion Wirtschaftsspiegel
