Geflüchtete lernen Arbeitgeber kennen
Geflüchteten eine Ausbildungs- oder Arbeitsplatzperspektive bieten – dazu hat die IHK Nord Westfalen mit den Jobcentern in Gelsenkirchen und Münster zwei „Talk-Together“-Veranstaltungen organisiert. Rund 200 Menschen – davon viele aus der Ukraine, Syrien und Afghanistan – knüpften Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern. Bei der Veranstaltung in Gelsenkirchen waren 13 Unternehmen dabei, beim „Talk Together“ in Münster sechs Betriebe.
Bessere Deutschkenntnisse und hohe Motivation
Eine große Einsatzbereitschaft der Bewerber registrierte Olaf Peters, zuständig für Personalentwicklung und Recruiting bei der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG. Er stellt fest, dass die Deutschkenntnisse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer teilweise erfreulich gut waren – und damit deutlich besser als beim letzten „Talk-Together“ in Gelsenkirchen vor zwei Jahren. Peters bewertete diese Entwicklung als „ermutigendes Signal für die Fortschritte bei der Integration“. Stephan-A. Werner, Mit-Geschäftsführer des Bettwaren-Herstellers HANSKRUCHEN GmbH aus Münster, erkannte bei den Bewerbern eine hohe Motivation zur Arbeitsaufnahme: „Ich habe bei der Veranstaltung fünf mögliche Auszubildende und Bewerber getroffen, mit denen wir in Kürze Vorstellungsgespräche führen werden“, erklärte er. Weitere Kandidatinnen und Kandidaten kommen zum Probearbeiten in den Betrieb.
„Talk-Together" als Sprungbrett in Ausbildung und Beschäftigung
„Genau solche Chancengeber brauchen wir“, erklärte Anke Schürmann-Rupp, Geschäftsführerin des Jobcenters Gelsenkirchen, mit Blick auf die teilnehmenden Unternehmen. Das Talk Together habe „Chancengeber und Chancensucher zusammengebracht und Hürden zwischen den beiden Seiten gesenkt“, erklärte sie. „Das Format bietet arbeitssuchenden Menschen, die noch nicht perfekt Deutsch sprechen, bessere Job-Chancen. Denn sie können Arbeitgeber mit ihrem persönlichen Auftreten und Einsatz überzeugen“, bilanzierte die Jobcenter-Chefin. Über die erfolgreichen Gespräche und konkreten Beschäftigungsperspektiven freute sich auch Beata Kanngießer, Migrationsbeauftragte beim Jobcenter Münster: „Das Talk-Together ist ein gutes Veranstaltungsformat“. Die ruhige und persönliche Atmosphäre helfe bei den Kennenlerngesprächen.
Weitere engagierte Unternehmen
Zu den weiteren Unternehmen beim „Talk-Together“ in Gelsenkirchen gehörten
- die AB-Ausbildungswerk für berufliche Bildung GmbH, die H.i. Personalservice GmbH im Verbund mit der Stölting Personalservice GmbH, die Masterflex SE, die medicos.AufSchalke Reha GmbH & Co. KG, die Nienhaus Bürocenter GmbH
- die PFLEGEBLICK GmbH, REWE Schüler, die Stölting Security & Service GmbH, die Stölting Trainservice GmbH, die Sitiana GmbH, die Stadt Gelsenkirchen und die Terras Vertriebs- und Marketing GmbH.
Weitere Betriebe, die an der Veranstaltung in Münster mitgewirkt haben, sind die Dünnewald Stahlhandel GmbH & Co. KG, die Heinz Lackmann GmbH & Co. KG, Hengst SE, die Rotthowe GmbH und die Stift Tilbeck GmbH.
IHK-Unterstützung für die Integration
Bei der IHK Nord Westfalen unterstützen Willkommenslotsen Unternehmen bei der betrieblichen Integration von Geflüchteten.
IHK-Ansprechpartner:
Anke Leufgen
Raum: 1.124
Dr. André Böing
Das Programm „Willkommenslotsen“ wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.
Die Veranstaltungen fanden im Rahmen der „Vermittlungsoffensive NRW“ und des „Job Turbos“ statt, der geflüchteten Menschen einen schnelleren Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt ermöglichen soll.
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