Vereinigtes Königreich

Marktchancen

Allgemeine Informationen zur britischen Wirtschaft

  • BIP (2020): £2.036.660 Mio.
  • Das Bruttoinlandsprodukt stieg im August 2021 um 0,4% und lag 0,8% unter dem Niveau der Vorpandemiezeit im Februar 2020.
  • Der Dienstleistungssektor stieg um 0,3% im August 2021 und liegt weiterhin um 0,6% unterhalb des Niveaus der Vorpandemiezeit.
  • Wirtschaftsüberblick zum Vereinigten Königreich
Das Vereinigte Königreich ist am 31. Januar 2020 mit dem Austrittsabkommen aus der Europäischen Union (EU) ausgetreten und gehört somit seit dem 1. Januar 2021 nicht mehr zur EU-Zollunion. Dementsprechend finden die Zollformalitäten im Unionsrecht für den Warenverkehr zwischen dem Vereinigten Königreich und dem Zollgebiet der Union Anwendung. Ausgenommen von der Zollanmeldung sind Lieferungen nach Nordirland, da diese als innergemeinschaftliche Lieferungen gelten. Praktische und unverbindliche Hinweise rund um das Thema Brexit finden Unternehmen auf unserer Brexit-Seite oder bei der britischen Auslandshandelskammer.

Welche Branchen sind zukunftsträchtig?

Viele Branchen im Vereinigten Königreich haben unter der Coronakrise und dem Brexit gelitten und erhebliche Einbußen hinnehmen müssen. Allerdings erholen sich manche Branchen schneller als andere und profitieren von ansteigender Nachfrage.

Energiewirtschaft

Das Vereinigte Königreich ist bekannt für die Nutzung von Offshore-Windenergie. Bis 2030 sollen die Erzeugungskapazitäten für Offshore-Windstrom auf 40 GW erhöht werden. Somit profitiert die Energiewirtschaft von zukünftigen emissionsarmen Energieprojekten.

Bauwirtschaft

Die Bauwirtschaft soll im nächsten Jahr wieder wachsen. Nach dem pandemiebedingten Einbruch der Bauproduktion im Jahr 2020 um 14,3% wird ein Aufschwung für die Branche prognostiziert. Laut dem Branchenverband Construction Products Association (CPA) soll die Bauproduktion im Jahr 2021 um 14,3% und im Jahr 2022 um 4,8% steigen. Vor allem profitiert der Infrastrukturbau von den staatlich getriebenen Projekten und der geplanten Schnellzugverbindung HS2.

Erdöl- und Gasindustrie

Ziel der britischen Regierung ist es, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen, weshalb zu diesem Zweck verschiedene Projekte geplant sind. Laut dem North Sea Transition Deal sollen die Emissionen bis 2030 um 50% reduziert werden, und ein staatliches Investitionspaket soll für die Wasserstoffproduktion und CO2-Speicherlösungen sorgen. Die britische Erdöl- und Gasindustrie wird somit immer grüner.

Medizintechnik

Die Medizintechnikbranche wird durch staatliche Investitionen in Zukunft wachsen. Das rund 4,3 Milliarden Euro schwere Investitionsprogramm der britischen Regierung sieht vor, 48 Krankenhäuser bis 2030 neu zu bauen oder zu erweitern. Außerdem sind Investitionen in die Krankenhausausrüstung und in neue Technologien vorgesehen. Diese Maßnahmen sind Bestandteil des „Health Infrastructure Plan“ (HIP).

In welchen Bereichen gibt es besonders Geschäftschancen für KMU?

  • Bau und Infrastruktur
  • Energiewirtschaft
  • Berufliche, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten
  • Groß- und Einzelhandel
  • E-Commerce
  • Gesundheitswesen und soziale Arbeit

Was wird vorrangig exportiert/importiert bzw. wofür gibt es besonderen Bedarf im UK?

Importierte Ware in das Vereinigte Königreich

  • Maschinen und Transportmittel
  • Chemische Erzeugnisse
  • Brennstoffe
  • Rohstoffe
  • Lebensmittel
  • Fahrzeuge
  • Pharmazeutische Erzeugnisse

Exportierte Ware aus dem Vereinigten Königreich

  • Maschinen und Transportmittel
  • Chemische Erzeugnisse
  • Brennstoffe
  • Lebensmittel
  • Rohstoffe
  • Tierische und pflanzliche Öle

Gibt es besonders attraktive Projekte oder Investitionsmöglichkeiten?

Zurzeit sind verschiedene Projekte im Bereich des Infrastrukturbaus und der erneuerbaren Energien in Planung. Die staatlich getriebene Schnellzugverbindung HS2 und die Offshore-Windparks Hornsea Three und Hornsea Four sind zentrale Projekte des Vereinigten Königreichs. Zudem sind die Bauarbeiten am Kernkraftwerk Hinkley Point C am Laufen, welches in Zukunft rund sechs Millionen Haushalte in Großbritannien mit CO2-freiem Strom versorgen soll. Mit der Nutzung von erneuerbaren Energien kommt die britische Regierung ihrem Ziel näher, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.

Gibt es Förderprogramme, an denen sich deutsche Unternehmen (z. B. mit Tochterfirmen) beteiligen können?