„Kluge Köpfe sind wichtiger denn je“

IHK ehrt Spitzen-Azubis aus Gelsenkirchen und Bottrop

Gelsenkirchen/Bottrop. – Sie haben gelernt und geübt – und am Ende mit Bravour bestanden: 41 junge Menschen von Unternehmen aus Gelsenkirchen und Bottrop haben ihre Abschlussprüfung bei der IHK Nord Westfalen mit der Bestnote „sehr gut“ abgeschlossen. Für diese herausragende Leistung wurden sie gestern Abend (25. September) in der VELTINS-Arena gefeiert – gemeinsam mit rund 150 Gästen aus Wirtschaft, Bildung und Familie. Für IHK-Vizepräsidentin Kathrin Gödecke aus Bottrop und IHK-Vizepräsident Stefan Hegmanns sind sie „überzeugende Botschafterinnen und Botschafter der betrieblichen Ausbildung“.
Dass die Spitzen-Azubis Besonderes geleistet haben, verdeutlicht ein Blick auf die Prüfungsstatistik. Insgesamt hatten sich im vergangenen Winter und Sommer 695 Auszubildende von Unternehmen aus Gelsenkirchen der IHK-Prüfung gestellt. 27 davon erreichten mindestens 92 von 100 möglichen Punkten und somit die Note „sehr gut“. Der Anteil der Prüfungsbesten liegt bei 3,9 Prozent. Von Unternehmen aus Bottrop nahmen 324 Auszubildende an der Abschlussprüfung teil. Mit 14 Sehr-gut-Absolventen liegt der Anteil der Jahrgangsbesten hier bei 4,3 Prozent.
Christina Rühl-Hamers, Vorstandsmitglied von Schalke 04, hielt das Grußwort und gratulierte den Besten, von denen auch einer als Kaufmann für Büromanagement seine Ausbildung bei dem Traditionsverein abgeschlossen hat. Stefan Hegmanns, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des Regionalausschusses Gelsenkirchen, sah die Wirtschaft vor großen Herausforderungen, von Digitalisierung bis Nachhaltigkeit. „Umso wichtiger sind kluge Köpfe wie Sie, die mitdenken und mitgestalten“, wandte er sich an die Absolventinnen und Absolventen. Der Unternehmer, der mit der Hegmanns-Gruppe mehr als 950 Mitarbeitende beschäftigt, betonte: „Mich treibt die Überzeugung an, dass Technik nur dann wirklich stark ist, wenn sie den Menschen dient.“ Sein Rat an die Besten: „Behalte deinen Mut, verliere nie deine Neugier – und geh weiter, auch wenn der Weg mal unklar scheint.“
Auch Kathrin Gödecke, IHK-Vizepräsidentin und Vorsitzende des Regionalausschusses Bottrop, zeigte sich beeindruckt: „Sie haben eine Top-Leistung punktgenau abgeliefert. Darauf können Sie sehr stolz sein“, erklärte sie und ermutigte die ehemaligen Azubis: „Vertrauen Sie auf Ihre Stärken.“ Die Inhaberin zweier REWE-Einzelhandelsmärkte in Bottrop warb für die Region: „Bleiben Sie hier: Bottrop und Gelsenkirchen bieten beste Chancen für Beruf und Leben.“ Als ein Mittel gegen den Fachkräftemangel sah sie „echte Begegnungen“ zwischen Azubis sowie Schülerinnen und Schülern. Praktika und Kooperationen wie im IHK-Projekt „Partnerschaft Schule-Betrieb“ oder die Auftritte der Ausbildungsbotschafterinnen und -Botschafter in Schulen nannte sie als positive Beispiele. „Nichts ist authentischer, als wenn unsere eigenen Azubis erzählen, was sie begeistert“, erklärte sie.
Die beiden Vorsitzenden dankten den Ausbildenden in den Betrieben und den Lehrkräften an den Berufskollegs. Sie seien die tragenden Säulen des dualen Systems, ebenso wie die rund 3.300 ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfer in der Region.
Moderatorin Katja Venghaus, IHK-Regionalbeauftragte für die Emscher-Lippe-Region, blickte in die Zukunft: „Wer heute eine Ausbildung abschließt, hat morgen beste Chancen in einer Arbeitswelt, die händeringend nach Fachkräften sucht.“
In seiner Absolventenrede weckte Pahmanan Sivapalasundaram die Lust auf Ausbildung. Er hatte den Beruf des Verfahrensmechanikers, Fachrichtung Beschichtungstechnik, bei ZINQ in Gelsenkirchen erlernt. Sein Weg in die Ausbildung, der über ein Fachabitur führte, sei nicht geradlinig verlaufen. Als echte Herausforderung beschrieb er den Wechsel vom Klassenzimmer zur körperlichen Arbeit. „Ich lernte, was es heißt, durchzuhalten, Verantwortung zu übernehmen und Teil eines Teams zu sein“, berichtete er. „Ich habe nicht nur Fachwissen gesammelt, sondern fürs Leben gelernt.“ Nun beschreitet er einen neuen Weg, „diesmal bewusst gewählt“: Er wird eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration beginnen.

Rund um Ausbildung

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