KI gleichzeitig Risiko und „Game Changer“
Technologische Souveränität Thema beim Digital Summit
Münster. – Wie gewinnt Europa seine digitale Souveränität zurück? Darüber diskutierten heute (23. September) beim Digital Summit Nord-Westfalen in Münster Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft. Dass es europäische Initiativen und die Förderung eigener Lösungen brauche, verdeutlichte Sebastian van Deel, Geschäftsbereichsleiter Digitalisierung, Industrie und International bei der IHK Nord Westfalen. Er zeigte sich einerseits besorgt über die wachsende Abhängigkeit von Anbietern vor allem aus den USA, sah andererseits wirtschaftliche Chancen darin, wenn sich Europa auch digital unabhängiger macht und „nicht nur den Kopf in den Sand steckt“. Dass zum Beispiel Künstliche Intelligenz den Unternehmen aus der Region große Chancen eröffnet, betonte Thomas Löchte, Vorstandsmitglied des IT-Forums Nord Westfalen – und hob vor rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern die vielen praktischen Unternehmensbeispiele hervor, über die auf den Bühnen und an runden Tischen im IHK-Bildungszentrum diskutiert wurde.
Freuten sich über die große Resonanz auf den Digital Summit Nord-Westfalen (v.l.): IHK-Geschäftsbereichsleiter Sebastian van Deel, Keynote-Speaker Prof. Klemens Skibicki, Kerstin Weidner (IHK) sowie Uwe Brettner, Dr. Cornelia Gaebert, Thomas Löchte, Britta Engeln und Jörg Friedrich vom IT-Forum Nord Westfalen.
Den großen Bogen zu Europas digitaler Zukunft und zur weltpolitischen Sicherheitslage schlugen zunächst Fachleute für digitale Prozesse, Cybersicherheit und kritische Infrastrukturen: Auf dem Podium diskutierten Manuel Atug, Mitbegründer und Sprecher der unabhängigen Gruppe AG KRITIS, Prof. Klemens Skibicki, der seit mehr als 20 Jahren Organisationen im digitalen Wandel begleitet, und Andrea Wörrlein, Mitbegründerin von Virtual Network Consult. „Wir haben immer mehr Souveränität aus der Hand gegeben“, warnte Atug. Rechenzentren seien ausgelagert worden, Geschäftsprozesse laufen in Clouds. „Jetzt werden mit der verstärkten Nutzung von KI auch die Daten aus der Hand gegeben.“ Für ihn bedeute Datenschutz, die Menschen hinter den Daten vor Missbrauch, aber auch vor Angriffen auf die Demokratie zu schützen.
Wie sehr aber gerade Künstliche Intelligenz Unternehmen dabei zu mehr Effizienz verhelfen kann, belegten Beispiele aus der Praxis. Anbieter demonstrierten Lösungen, um eine Markt- und Wettbewerbsrecherche innerhalb weniger Minuten zu erstellen. In einer „Round Table-Session“ wurde an einem konkreten Sieben-Schritte-Plan vorgeführt, wie sich mit Hilfe von KI Geschäftsprozesse automatisieren lassen. „Künstliche Intelligenz ist der absolute Game Changer“, hieß es. Weitere konkrete Anwendungsbeispiele lieferten auch führende Fachleute sowie Entscheiderinnen und Entscheider aus regionalen Unternehmen und Einrichtungen. Beispielsweise nahmen Vertreterinnen und Vertreter von FIEGE und Schmitz Cargobull, die unter anderem Einblicke in die Smart Factory gaben, sowie der Universität Münster am Digital Summit Nord-Westfalen teil.