28. Mai 2025

Botschaften in Brüssel erfolgreich platziert

TECH.LAND-Delegation führte Gespräche mit der EU

Münsterland/Emscher-Lippe-Region. – Grenzüberschreitende Zusammenarbeit trifft europäische Industriepolitik: Eine Delegation der deutsch-niederländischen Innovations- und Technologieinitiative TECH.LAND verdeutlichte in Brüssel Repräsentantinnen und Repräsentanten der Europäischen Kommission, wie der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft aus Sicht energieintensiver, insbesondere mittelständischer Unternehmen, beschleunigt werden kann. Drei Kernforderungen brachte die Delegation mit: Der Markthochlauf müsse dezentral ausgestaltet werden, es brauche eine flexible Energiekopplung und vor allem eine Lösung, Wasserstoff grenzüberschreitend zwischen Deutschland und den Niederlanden zu transportieren.
Neben dem Ausbau großer Infrastrukturprojekte müsse der Fokus auch auf schnell umsetzbare Lösungen gelegt werden, erklärte Lars Baumgürtel. „Unternehmen werden derzeit vor allem durch regulatorische Hürden, einen bislang nicht wettbewerbsfähigen Preis und eine auf absehbare Zeit unzureichende Infrastruktur daran gehindert, stärker zu investieren und die Nutzung von Wasserstoff im eigenen Betrieb konsequent voranzutreiben“, so der Präsident der IHK Nord Westfalen.
Angeführt von Vertreterinnen und Vertretern der IHK Nord Westfalen, von Oost NL, dem Twente Board, der WiN Emscher-Lippe GmbH, der Provinz Overijssel und den Achterhoek Ambassadeurs führte die TECH.LAND-Delegation Gespräche mit hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern der Generaldirektionen Binnenmarkt (DG GROW), Regionalpolitik (DG REGIO) und Energie (DG ENER). Weitere Gespräche fanden statt mit Repräsentanten von Hydrogen Europe und des Benelux-Sekretariats in der Landesvertretung NRW und dem Haus der Provinzen der Niederlande.
Besonders positiv hervorgehoben wurde dabei von allen Gesprächspartnern das gemeinsame Auftreten von zehn deutschen und niederländischen Unternehmen. Aus dem Nachbarland war zum Beispiel VoltH2 mit dabei. Die Niederländer entwickeln im Klimahafen in Gelsenkirchen eine Anlage für grünen Wasserstoff. Außerdem vertreten waren unter anderem 2G Energy AG aus Heek, H2 Powercell GmbH aus Wettringen, ZINQ GmbH & Co. KG aus Gelsenkirchen und die Thyssengas GmbH. Damit war dabei die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette von der Herstellung über den Transport bis zum Abnehmer abgebildet. „Wenn wir ernsthaft auf eine gemeinsame europäische Wasserstoffinfrastruktur setzen, müssen wir nationale Grenzen in der Planung und Finanzierung überwinden“, betonte IHK-Präsident und ZINQ-Geschäftsführer Baumgürtel.
Weniger Bürokratie, mehr Planungssicherheit und ein abgestimmtes europäisches Vorgehen waren zentrale Forderungen der Delegation. „Die Wirtschaft in der deutsch-niederländischen Grenzregion ist bereit für den Wasserstoffhochlauf, es braucht dafür aber jetzt die richtigen Anreize und einen passenden europäischen Ordnungsrahmen, der das auch möglich macht“, so Isabelle Bahlo von der Thyssengas GmbH.
Über die Initiative der TECH.LAND-Delegation, das direkte Gespräch mit der EU zu suchen, freute sich auch Kerstin Jorna, Generaldirektorin der Generaldirektion Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU (DG GROW). Sie betonte die Bedeutung grenzüberschreitender regionaler Initiativen und warb für eine starke Vernetzung: „Wir haben in Europa die Aufgabe, zusammenzuarbeiten. TECH.LAND zeigt anschaulich, wie wichtig es ist, grenzüberschreitend und entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu kooperieren.“
Hans Brouwers, Programm-Manager von TECH.LAND, zog ein positives Fazit: „Unser Ziel, in Brüssel die Sichtbarkeit unserer grenzüberschreitenden Technologie- und Wasserstoffaktivitäten zu erhöhen, konkrete politische Impulse zu setzen und unsere grenzüberschreitende Kooperation zu vertiefen, haben wir erreicht. Wir hoffen auf weiteren Rückenwind aus der EU.“