31. März 2025
Ausdrücklich begrüßt Jaeckel deshalb das im Regionalplan neu verankerte sogenannte Siedlungsflächenpotenzialmodell. „Dieses Instrument gibt den Kommunen mehr Spielraum für die Bauleitplanung, ohne in Summe mehr Flächen in Anspruch zu nehmen“, erläutert er. Mithilfe des Modells könnten die Kommunen flexibler auf neue Marktbedingungen und Herausforderungen reagieren und so das Münsterland insgesamt stärken.
Entwicklungschancen für die Region nutzen
IHK-Chef zum Beschluss des Regionalplans Münsterland
Münsterland. – Für den Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen, Dr. Fritz Jaeckel, ist der heutige (31. März) Beschluss des Regionalplans Münsterland „ein wertvoller Beitrag für mehr Planungs- und Investitionssicherheit in der regionalen Wirtschaft“. Mit dem Plan habe der Regionalrat die notwendigen Leitplanken für die Entwicklung der Region geschaffen. Angesichts des großen Veränderungsdrucks sowie sich schnell ändernder politischer Rahmenbedingungen habe der Regionalplan große Bedeutung als „verlässliche Basis, um Entscheidungen für die Zukunft zu treffen“, so Jaeckel, der beratendes Mitglied im Regionalrat ist. Aus Sicht der Wirtschaft kommt es nun insbesondere auf die Städte und Gemeinden im Münsterland an, die Möglichkeiten des Regionalplans zu nutzen, um Flächen für die Erweiterung von Unternehmen und für die Ansiedlung neuer Unternehmen bereitzustellen.
Dr. Fritz Jaeckel, Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen.
Denn durch den Mangel an direkt verfügbaren und vermarktungsfähigen Siedlungsflächen stehe die Region nach Einschätzung der Wirtschaft vor großen Herausforderungen. „Entwicklungsflächen für Industrie und Gewerbe, aber auch für den Wohnungsbau sollten im Fokus stehen – und das nicht nur in der Theorie“, so der IHK-Chef. Das sei Voraussetzung, um das Münsterland als starke, international wettbewerbsfähige Wirtschaftsregion zu profilieren und weiterzuentwickeln.
Dafür sei aber ein flexibler Umgang mit dem neuen Regionalplan notwendig, mahnt Jaeckel. Dieser müsse als ein dynamisches Instrument zur Weiterentwicklung und zur Transformation genutzt werden und nicht als ein in Stein gemeißeltes Regelwerk, das notwendige Entwicklungen verhindere. „Viele Unternehmen in der Region haben in den vergangenen Jahren die Erfahrung gemacht, dass Standorterweiterungen oder -verlagerungen am Mangel an geeigneten Flächen gescheitert sind“, berichtet der IHK-Hauptgeschäftsführer. Das könne sich keine Wirtschaftsregion auf Dauer leisten – auch nicht das Münsterland.
Jaeckel ist zuversichtlich, dass es gelingt, die Chancen des neuen Plans und die gute Ausgangsposition des Münsterlandes zu nutzen. „Ich appelliere an alle Entscheidungsträger in der Region und insbesondere an die Kommunen, das Potenzial auszuschöpfen, um sicherzustellen, dass in den nächsten beiden Jahrzehnten die Entwicklung der Region nicht an Dynamik verliert“, so der IHK-Chef.
Stichwort: Regionalplan
Der Regionalplan soll für die 66 Städte und Gemeinden im Münsterland Entwicklungspotenziale für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung sichern und Wirtschaftswachstum ermöglichen. In dem Plan ist unter anderem festgelegt, wie viele Flächen in den Städten und Gemeinden zukünftig zum Beispiel für Wohn- oder Gewerbe- und Industriegebiete zur Verfügung stehen sollen. Die IHK Nord Westfalen hat als Träger öffentlicher Belange im Änderungsverfahren des Regionalplans Münsterland die Gesamtinteressen der gewerblichen Wirtschaft der Region vertreten.