23. April 2025
2011 fiel der Startschuss für „Partnerschaft Schule-Betrieb“. Seitdem sind über 700 Kooperationen zwischen Betrieben und Schulen für eine praxisnahe Berufsorientierung geschlossen worden, davon mehr als 60 im Kreis Warendorf.
Fachkräftesicherung beginnt in der Schule
Rottendorf Pharma setzt auf IHK-Projekt
Ennigerloh/Kreis Warendorf. – Vor drei Jahren stellte Ole Macher als damals 15-jähriger Schülerpraktikant seine erste Heilsalbe im Ausbildungslabor von Rottendorf Pharma her. Heute ist er angehender Chemielaborant beim Ennigerloher Unternehmen. Zusammengefunden haben Azubi und Arbeitgeber durch das Projekt „Partnerschaft Schule-Betrieb“ der IHK Nord Westfalen
Julian Freitag (l.) und Ole Macher (r.) sind über das IHK-Projekt „Partnerschaft Schule-Betrieb“ in die Ausbildung bei Rottendorf Pharma gestartet. Ausbildungsleiterin Johanna Sökeland nutzt das Projekt, um insbesondere für MINT-Berufe zu werben.
Seit rund zehn Jahren macht Rottendorf Pharma beim IHK-Projekt mit. „Ziel ist es, Unternehmen bei der Fachkräftesicherung und Jugendliche bei der Berufswahl zu unterstützen“, erklärt Melanie Vennemann aus dem IHK-Team Fachkräftesicherung. Mit messbarem Erfolg, wie Rottendorf-Ausbildungsleiterin Johanna Sökeland bestätigt: „Mindestens 15 unserer heutigen Auszubildenden haben wir über das Projekt kennengelernt.“ Zum Kooperationsnetz des Unternehmens gehören inzwischen fünf Schulen im Kreis Warendorf: die Gesamtschule Ennigerloh/Neubeckum, die Realschule Warendorf sowie die Gymnasien Laurentianum in Warendorf, Johanneum in Wadersloh und St. Michael in Ahlen.
Das Erfolgsrezept von Rottendorf Pharma: Bei Berufsfelderkundungen, Tagespraktika und Laborübungen vermittelt das Unternehmen praxisnah, was künftige Fachkräfte in der Ausbildung erwartet. „Wir wissen, dass wir junge Menschen nur mit authentischen Einblicken für uns gewinnen können“, so Sökeland.
Praxiserfahrung haben Ole Macher (l.) und Julian Freitag (r.) im Praktikum bei Rottendorf Pharma gesammelt. Ein Aha-Moment für die damaligen Schüler. Macher wird derzeit zum Chemielaboranten ausgebildet, Freitag zum Pharmakanten.
Das Kooperationsprojekt wirkt im Unternehmen aber auch nach innen. Bei den Kolleginnen und Kollegen komme das Engagement von Rottendorf Pharma rund um die Nachwuchsgewinnung gut an, berichtet Sökeland.
An der Stärkung der Arbeitgebermarke Rottendorf Pharma beteiligt sich auch Azubi Ole Macher persönlich. Als offizieller Ausbildungsbotschafter der IHK Nord Westfalen besucht er regelmäßig neunte Klassen der Kooperationsschulen, um über seinen Ausbildungsberuf, seinen Ausbildungsalltag und seinen Arbeitgeber zu berichten. „Es geht darum, junge Menschen auf Augenhöhe darüber zu informieren, wie vielfältig, innovativ und zukunftsfähig eine berufliche Ausbildung ist. Und wer kann das besser als Auszubildende“, sagt IHK-Mitarbeiterin Vennemann.
Die IHK Nord Westfalen bietet Schulen und Unternehmen in ihrem Bezirk Unterstützung bei der Anbahnung von Kooperationen an. Ansprechpartnerin für das Projekt „Partnerschaft Schule-Betrieb“ im Münsterland ist Melanie Vennemann, Telefon 0251 707-304.