1. September 2023

Industriestandort zukunftsfähig entwickeln

Gemeinsamer Workshop von IGM, IHK und Stadt Münster
Münster.- Wo steht der Industriestandort Münster heute und wo soll er 2035 stehen? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Workshops, zu dem die Stadt Münster, die IHK Nord Westfalen und die Industriegemeinschaft Münster (IGM) bedeutende Industrieunternehmen in Münster eingeladen hatten. Hintergrund ist die aktuell laufende Erarbeitung der Standortentwicklungsstrategie 2030+ (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 5462 KB), die im engen Dialog zwischen Stadt und Wirtschaft erfolgt. Die im Auftrag der Stadt Münster durch die Prognos AG erarbeitete Untersuchung hatte die Industrie als sektorales Stärkefeld für den Wirtschaftsstandort Münster herausgearbeitet. In dem Vertiefungs-Workshop wurden mögliche Handlungsfelder und Ziele mit den Unternehmen diskutiert.
„Die Industrieunternehmen sehen sich gegenwärtig vor vielfältige Herausforderungen gestellt, die Chancen, aber auch Risiken beinhalten“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel in seiner Begrüßung. „Wenn Digitalisierung und Nachhaltigkeitsziele dazu führen, dass Geschäftsmodelle transformiert werden müssen, dann hat das auch Konsequenzen bezüglich der Anforderungen an den Unternehmensstandort“, ergänzte Jens Röttgering, Chairman Hengst Filtration und Sprecher der Industriegemeinschaft Münster . Vor diesem Hintergrund begrüßten IHK und IGM ausdrücklich, dass sich die Stadt mit der Erarbeitung einer Standortstrategie auf möglicherweise neue oder auch veränderte Anforderungen an den Wirtschaftsstandort Münster vorbereiten möchte. Auch Stadtbaurat Robin Denstorff betonte die gemeinsame Zielsetzung von Stadt und Wirtschaft: „Mit diesem Workshop möchten wir im engen Schulterschluss zwischen Stadt und Wirtschaft die strategischen Weichen für eine zukunftsstabile Weiterentwicklung der Industrie am Standort Münster stellen“. Dies sei eine echte Gemeinschaftsaufgabe, die eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit erfordere.
Unter Moderation von Dr. Olaf Arndt und Julia Schwienbacher (Prognos AG) wurden die zentralen Handlungsfelder und mögliche Maßnahmen diskutiert. Im Mittelpunkt standen dabei zukunftsorientierte und nachhaltig gestaltete  Entwicklungsflächen für den Wohnungsbau sowie Gewerbe und Industrie, eine der Bedeutung und Ausstrahlung der Stadt entsprechende regionale und überregionale Erreichbarkeit, die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bei gleichzeitiger Unterstützung der beschlossenen Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsziele, eine Stärkung des Wissenstransfers zwischen Hochschulen und Unternehmen sowie Prozessoptimierungen an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Verwaltung.
Von Seiten der Verwaltung wurde aufgezeigt, welche aktuell bereits laufenden Maßnahmen und Projekte die vorgenannten Handlungsfelder und Ziele bereits unterstützen. Hierzu gehörten etwa die Vorbereitung einer Wasserstoffinfrastruktur oder die im Baulandprogramm 2030 festgelegten Perspektiven für den Wohnungsbau inklusive einer möglichen Renaissance des Werkswohnungsbaus. Die anwesenden Industrieunternehmen verwiesen auf ihr Engagement und konkrete Projekte zur Unterstützung der Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele. Diese seien auch als wichtiger Beitrag im Zuge des „Climate-City-Contract“ – Prozesses zu sehen, mit dem die Stadt ihre konkreten Beiträge zu Klimaneutralität erfassen und gegenüber der EU-Kommission darlegen möchte.
Eine wichtige Rolle spielte darüber hinaus die Frage, wie die sich im Zuge der Transformation verändernden Anforderungen der Unternehmen noch besser unterstützt werden können, um die Wettbewerbsfähigkeit am Standort Münster zu sichern. Dr. Fritz Jaeckel, Jens Röttgering und Stadtbaurat Robin Denstorff betonten daher zum Abschluss die Notwendigkeit zur Verstetigung der Zusammenarbeit und die Fortsetzung des Austausches. So werden die Gespräche bereits Mitte September beim Forum „Industrie und Verwaltung“ fortgeführt, zu dem Industriegemeinschaft und Wirtschaftsförderung einladen. Ebenso soll auch die finale Phase der Standortentwicklungsstrategie 2030+ (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 5462 KB) sowie ihre Umsetzung weiterhin im engen Dialog mit der Wirtschaft stattfinden. Eine entsprechende Beschlussfassung des Rates soll noch in diesem Jahr erfolgen.