29. September 2023

B67n: Auf der Zielgeraden

IHK Nord Westfalen zur heutigen Freigabe des Teilabschnitts
Westmünsterland. – Mit der heute (29. September) erfolgten Freigabe des ersten Bauabschnitts der Bundesstraßen 67 und 474 ist auch die regionale Wirtschaft ihrem Ziel ein großes Stück nähergekommen. Schon seit weit mehr als 20 Jahren fordert sie eine durchgängige und leistungsfähige Bundesstraße von Isselburg an der deutsch-niederländischen Grenze über Bocholt bis zur A43 in Dülmen.
Jetzt fehlt nur noch das Teilstück zwischen Reken und Merfeld, mit dessen Fertigstellung die IHK Nord Westfalen in etwa zwei Jahren rechnet. „Auf der Zielgeraden“ steht deshalb unübersehbar auf dem Plakat, das die IHK an der B 474 in der Nähe der neuen Auffahrt auf die B 474n / B 67n aufgestellt hat. Darauf ist auch das Logo der Unternehmerinitiative zu sehen. Und ihr Motto: B67n – Lückenlos gut!
Rund 120 Unternehmen aus den Kreisen Borken und Coesfeld hatten im November 2004 auf Einladung der IHK Nord Westfalen die „Initiative B67n“ gegründet, um der Forderung zum Neu- und Ausbau der Bundesstraße mehr Nachdruck zu verleihen.
„Das war damals angesichts konkurrierender Straßenbauprojekte ein wichtiges Signal an die Politik: Die Region steht hinter dem Neu- und Ausbau der Bundesstraße“, erinnert sich Heinrich-Georg Krumme, Sprecher der Initiative und ehemaliger Vorsitzender im IHK-Regionalausschuss für den Kreis Coesfeld. Um an ihr Ziel zu gelangen hat die Unternehmerinitiative gemeinsam mit der IHK zahlreiche Gespräche mit der Politik, den Verkehrsministerien von Bund und Land sowie mit der Kreis- und Straßenbauverwaltung geführt. „Aber auch mit vielen Landwirten, die besonders von der Planung betroffenen waren“, erinnert sich Krumme an viele persönliche Begegnungen. „Es war so, als hätte vor allem die Politik auf dieses Signal gewartet“, glaubt Krumme, der auch viele Jahre IHK-Vizepräsident war.
„Der Lückenschluss der B 67n führt zu einer leistungsfähigen West-Ostverbindung, spart Zeit und Kosten und stärkt damit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen sowie die Mobilität der Menschen in unserer Region“, fasst Krumme den positiven Effekt der Straße zusammen.
„Erst nach dem letzten Lückenschluss wird die B67n ihre volle Wirkung entfalten“, ist Krumme überzeugt. Vor allem für die wirtschaftliche Entwicklung des Westmünsterlandes sei die lückenlose Bundesstraße ein wichtiger Beitrag, betont er mit Verweis auf die A31, von deren Fertigstellung ebenfalls starke Impulse ausgegangen seien: „Ein leistungsfähiges Straßennetz gehört für viele international agierende Unternehmen weiterhin zu den unverzichtbaren Standortfaktoren.“
Die B 67n ist für Krumme in zweifacher Hinsicht ein lehrreiches Beispiel. „Sie demonstriert in negativer Hinsicht, wie lange es gegenwärtig weiterhin dauert, Verkehrsinfrastruktur zu planen und zu bauen. Das Projekt zeigt aber auch, wie die frühzeitige Einbeziehung der Beteiligten vor Ort zu einem einvernehmlichen Ergebnis führen kann“, resümiert er. Wenn rechtzeitig alle Betroffenen miteinander reden, seien auch Probleme zu lösen, die bei großen Verkehrsprojekten beinahe immer aufträten. Dies habe der enge Schulterschluss in der Region verdeutlicht.
Thema Initiative B67n
Im Herbst 2004 gründete sich die Unternehmerinitiative „B 67n – lückenlos gut!“, um die hohe Bedeutung des Projektes für die regionale Wirtschaft zu unterstreichen. Die Initiative wurde von den IHK-Regionalausschüssen für die Kreise Coesfeld und Borken initiiert und wurde von mehr als 120 Unternehmen unterstützt. Mit dem Baubeginn für den letzten Abschnitt der B 67n zwischen Reken und Dülmen-Nord (A 43) im September 2018 hat die Initiative ihr Ziel erreicht und sich zum 31. Dezember 2018 aufgelöst.