5. Oktober 2021

Vorrat an Gewerbeflächen notwendig

IHK-Regionalausschuss spricht mit Oberbürgermeister
Bottrop. - Die aktuelle Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Bottrop stand im Mittelpunkt des regelmäßigen Austausches der Unternehmerinnen und Unternehmer des IHK-Regionalausschusses für die Stadt Bottrop mit Oberbürgermeister Bernd Tischler. In seinen Ausführungen spannte das Stadtoberhaupt einen weiten Bogen über die aktuellen und die künftigen Entwicklungen und Herausforderungen am Wirtschaftsstandort Bottrop. Tischler verwies darin unter anderem auf die zehnjährige Erfolgsgeschichte beim klimagerechten Stadtumbau im Projekt InnovationCity Ruhr, auf aktuelle positive Aspekte bei der Innenstadtentwicklung sowie die Ansiedelungserfolge im Rahmen der Gewerbeflächenvermarktung.
Die Vorsitzende des Regionalausschusses, IHK-Vizepräsidentin Birgit Wiesehahn-Haas (IBK Wiesehahn GmbH) bescheinigte dem Stadtchef zwar sichtbare Erfolge bei der Stadtentwicklung und -erneuerung. „Allerdings brauchen wir angesichts der Gewerbeflächenknappheit eine stärkere angebotsorientierte Gewerbeflächenpolitik für unsere Stadt“, mahnte sie. Ein angemessener Vorrat an Flächen sei notwendig, damit die Stadt als möglicher Unternehmensstandort wahrgenommen werde. Die Entwicklung der ehemaligen Bergbauflächen werde noch Jahre benötigen. „Adäquate Flächenangebote für die heimischen Bestandsunternehmen als auch für Neuansiedlungen sind daher das A und O für eine weitere positive Entwicklung der Stadt,“ betonte Wiesehahn-Haas weiter.
„Insbesondere fehlt es an Flächen für das verarbeitende Gewerbe, also dort, wo wichtige Wertschöpfung stattfindet“, unterstrich Lars Fiele, Geschäftsführer der Stremmer Sand + Kies GmbH und zugleich stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses. Es seien gerade die Arbeitsplätze in der Industrie, die maßgeblich zur Sicherung von Arbeitsplätzen auch in den nachgelagerten Sektoren wie Handel und Dienstleistung beitragen.
Wie bei der Entwicklung und Fertigung neuer Produkte von vornherein zu berücksichtigen ist, dass sie effektiver und länger genutzt werden können und was passiert, wenn sie nicht mehr gebraucht werden, wurde im zweiten Teil der Ausschusssitzung deutlich. Dabei erläuterte Projektleiterin Julia Böhm (Stadt Bottrop), wie das Prosperkolleg für zirkuläre Wertschöpfung wie der regionalen Wirtschaft bei dieser Transformation hin zu einer nachhaltigen Produkt- und Unternehmensentwicklung helfen kann. Sie zeigte anhand praktischer Beispiele, wie bereits heute Unternehmen durch Sharing-Modelle und verbessertes Produktdesign Rohstoffe einsparen und Produkte insgesamt klüger fertigen können. Darüber hinaus kann die Lebensdauer von Produkten oder Produktteilen teils drastisch beispielsweise durch verbesserte Reparaturfähigkeit oder die Nutzung von alten Teilen in neuen Produkten verlängert werden.

Zum Thema:
Der IHK-Regionalausschuss für die Stadt Bottrop, das sind rund 35 Unternehmerinnen und Unternehmer aus Industrie, Handel und Dienstleistungen aus der Stadt Bottrop, die sich ehrenamtlich für die Stadt Bottrop engagieren. Der Regionalausschuss berät die Vollversammlung, das Präsidium und die Geschäftsführung der IHK Nord Westfalen. 
Zudem befasst sich das Gremium mit Themen und Projekten, die Auswirkung auf den Wirtschaftsstandort Bottrop haben. Der Ausschuss tagte nach mehr als einem Jahr wieder in Präsenz. Gastgeber war Peter Mackenrodt, Geschäftsführer der m+f KEG-technik GmbH Co. KG und Mitglied im Regionalausschuss.