Nr. 74404

Konjunktur­bericht Nord­schwarz­wald

Weiter warten auf den Aufschwung

Pforzheim, 19.05.2025. Die regionale Wirtschaft im Nordschwarzwald leidet noch immer unter der seit fast drei Jahren schlechter werdenden Geschäftslage. Doch es gibt Unterschiede zwischen den Branchen. Die Industrie scheint sich nunmehr etwas zu erholen. Insgesamt steigen bei den hiesigen Unternehmen aller Branchen auch die positiven Erwartungen zu einer sich verbessernden Lage innerhalb der nächsten zwölf Monate.
„Die aktuelle Lage ist weiterhin keine gute, die Erwartungen an die Politik sind groß und die Unternehmen schöpfen aber zunehmend wieder Mut“, so fasste es IHK-Präsidentin Claudia Gläser bei der Pressekonferenz zur Veröffentlichung der neuesten regionalen Konjunkturdaten zusammen.
Die IHK Nordschwarzwald hat von Mitte April bis Mitte Mai rund 300 regionale Unternehmen zur deren wirtschaftlichen Situation befragt.
Nur 17 Prozent der Unternehmen im Nordschwarzwald berichten derzeit von einer guten Geschäftslage, verglichen mit 16 Prozent im Vorjahreszeitraum. Der Anteil der Unternehmen, die von einer befriedigenden Geschäftslage sprechen, ist mit 61 Prozent weiterhin hoch (Frühsommer 2024: 61 Prozent). 22 Prozent nehmen eine schlechte Geschäftslage wahr. „Insofern ist die Lage weiterhin sehr ernst, denn die Werte sind vor dem Hintergrund der letzten Jahre relativ zu sehen. Einige Unternehmen gaben bereits bei den letzten Erhebungen an, dass die Geschäftslage schlecht oder nur befriedigend sei“, so IHK-Hauptgeschäftsführerin Tanja Traub.

Hoffnung für den Jahreswechsel 2025/2026 – besonders bei der Industrie

„Es gibt kleine, aber sichtbare Anzeichen für Verbesserungen. Das zeigt sich bei den sogenannten Früh-Indikatoren – also den ,Auftragseingängen‘ und den ,Geschäftserwartungen‘“, so Traub weiter. 24 Prozent der Unternehmen erwarten steigende Auftragseingänge. Das waren im Vorjahreszeitraum 11 Prozent. 43 Prozent erwarten eine gleichbleibende Auftragslage (Frühsommer 2024: 48 Prozent). Etwas weniger als 33 Prozent erwarten fallende Auftragseingänge. Bei der Industrie zeigt sich der Unterschied noch deutlicher – bei aktuell 24 Prozent mit steigender Auftragslage im Vergleich zu nur zehn Prozent im Frühsommer 2024.
25 Prozent der Unternehmen insgesamt gehen von in den nächsten zwölf Monaten sich verbessernden Geschäften aus. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahreszeitraum. 57 Prozent sehen gleichbleibende Geschäfte, 18 Prozent erwarten eine Verschlechterung. Dieser Wert lag im Frühsommer 2024 noch bei 37 Prozent. Auch hier sind die Zahlen der Industrie mit 24, 68 und acht Prozent im Saldo sogar noch etwas besser.
„Die Region Nordschwarzwald ist eine produktionsstarke Wirtschaftsregion. Deshalb stimmen diese Zahlen und auch frische bundesdeutsche Zahlen zuversichtlich“, sagt IHK-Präsidentin Gläser. Letzte Woche veröffentlichte das Statistische Bundesamt, dass im März 2025 die Bestellungen in der Industrie um 3,6 Prozent gemessen am Vormonat angezogen haben. „Gleichwohl muss man ob der internationalen Lage und möglichen Vorzieheffekten bei damals erwarteten neuen beziehungsweise steigenden Zöllen vorsichtig optimistisch bleiben.“, so Gläser weiter.

Hohe Erwartungen an die neue Bundesregierung

„Andere Zahlen zeigen einmal mehr, welch schwierigen Rahmenbedingungen die Unternehmen international und national ausgesetzt sind“, sagt Tanja Traub: Nur 19 Prozent der hiesigen Unternehmen erwarten steigende Exporte. Das waren im Vorjahreszeitraum noch 38 Prozent. Und nur weniger als neun Prozent gehen von zunehmenden Inlandsinvestitionen aus (Frühsommer 2024: 23 Prozent). „Diese Zahlen zeigen nicht nur die weltpolitische Volatilität, sondern auch, dass es wirtschaftsfreundlichere Rahmenbedingungen für Investitionen hierzulande braucht. Wir haben eine klare Erwartungshaltung an die schwarz-rote Bundesregierung“, sagen Traub und Gläser deutlich.
„Die Bundesregierung muss jetzt den angekündigten Kurswechsel kraftvoll umsetzen. Positive Ansätze im Koalitionsvertrag, wie der geplante Abbau überbordender Bürokratie, die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren, steuerliche Erleichterungen sowie Investitionen in die Infrastruktur, können auch für den Nordschwarzwald wichtige Impulse setzen“, so IHK-Präsidentin Gläser.

Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung weiterhin spürbar

In der regionalen Konjunkturbefragung wurden mit der verhaltenen Inlandsnachfrage (71 Prozent), den gestiegenen Arbeitskosten (69 Prozent) und mit den Energiepreisen (52 Prozent) die drei größten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung des eigenen Unternehmens benannt. Sie bleiben damit die drei Top-Risiken von rund zehn Risikokategorien.
„Langfristig bezahlbare Energie zur Sicherung beziehungsweise Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und die Schaffung von Investitionsanreizen zur Standortstärkung – mit der Einführung degressiver Abschreibungsmöglichkeiten und der Senkung der Körperschaftssteuer – das sind nur einige der Maßnahmen, die wir bereits als IHK-Organisation klar an die neue Bundesregierung adressiert haben. Es braucht diesen politischen Kurswechsel, damit aus der leicht gestiegenen Zuversicht unserer Unternehmen auch eine begründete wird, die Arbeitsplätze erhält und erfolgreiche Unternehmensnachfolgen im Mittelstand ermöglicht.“, so IHK-Hauptgeschäftsführerin Tanja Traub abschließend.

Lage in ausgewählten Wirtschaftszweigen

Verarbeitendes Gewerbe

16 Prozent der Industrieunternehmen sprechen von einer guten Geschäftslage (Vorjahreszeitraum: 14 Prozent), 59 von einer befriedigenden, 25 Prozent von einer schlechten. Die Werte des Vorjahres waren hier 51 beziehungsweise 36 Prozent.
20 Prozent berichten von gestiegenen Umsätzen, 36 Prozent von gleichbleibenden, 45 Prozent von gefallenen. Die Werte im Vorjahreszeitraum (Frühsommer 2024) waren: 17, 16 und 67 Prozent.
Die Ertragslage bewerten 19 Prozent als gut, 33 als befriedigend und 48 Prozent als schlecht. Die Werte im Vorjahreszeitraum waren: 14, 38 und 48.

Gastgewerbe

Im Tourismusgewerbe der Region trübte sich die Lage – nach guten Werten bei den vorherigen Erhebungen – in den letzten Monaten etwas ein: 36 Prozent bewerten die Geschäftslage als positiv (Vorjahreszeitraum: 50 Prozent), 29 Prozent sehen sie als befriedigend (Frühsommer 2024: 38 Prozent), nunmehr fast 36 Prozent sprechen von einer schlechten Geschäftslage. Zwar stellen 25 Prozent wachsende Umsatzzahlen fest (Frühsommer 2024: 14 Prozent), 50 Prozent geben aber gefallene Umsätze an (Frühsommer 2024: 29 Prozent). Bewerteten noch rund die Hälfte dieser Unternehmen die Ertragslage im Frühsommer 2024 als gut, sind es ein Jahr später nur noch 27 Prozent.

Handel & Dienstleistungen

Und auch im Bereich Handel & Dienstleistungen können die aktuellen Zahlen im Saldo nicht ganz mit denen des Vorjahres mithalten: 18 Prozent sehen eine gute Geschäftslage, 63 Prozent bewerten sie als befriedigend, 19 als schlecht. Die Werte im Vorjahreszeitraum waren 17, 72 und zehn Prozent. Gestiegene Umsätze verbuchen 21 Prozent, bei 42 Prozent bleiben sie gleich, 37 Prozent sehen fallenden Umsätze. Im Frühsommer davor waren auch diese Werte mit 30, 45 und 25 Prozent etwas besser.
Die Ertragslage zeigt den Ernst der Lage noch deutlicher: Neun Prozent sehen eine gute, 53 Prozent eine befriedigende und mittlerweile 39 Prozent sprechen von einer schlechten Ertragslage. Im Frühsommer 2024 lagen die Werte noch bei 13, 63 und 24 Prozent.

IHK im Austausch mit der Landespolitik: Gemeinsam für einen starken Wirtschafts­standort

Die Wirtschaft im Nordschwarzwald steht unter Druck und braucht dringend andere Rahmenbedingungen. Diese zentrale Erkenntnis prägte das „Wirtschaftspolitische Jahresgespräch" der IHK Nordschwarzwald, das im IHK-Haus in Pforzheim stattfand. IHK-Präsidentin Claudia Gläser machte es deutlich: „Der Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg leidet – das spüren wir auch hier im Nordschwarzwald.“ Als Gastredner konnte die IHK den Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion, Manuel Hagel MdL, gewinnen.

Wirtschaftslage ernst – IHK fordert klare Perspektiven

Pforzheim, 10.02.2025. Die Hauptgeschäftsführerin der IHK Nordschwarzwald, Tanja Traub, führte mit den aktuellen Ergebnissen der regionalen Konjunkturbefragung in die Diskussion ein: „Seit zwei Jahren geht es abwärts. Die Stagnation ist einer Rezession gewichen.“ Nur 24 Prozent der Unternehmen im Nordschwarzwald bewerteten ihre Geschäftslage im Januar 2025 als gut, während 19 Prozent sie als schlecht und 57 Prozent als befriedigend einstuften – und das vor dem Hintergrund einer anhaltenden Abwärtsbewegung. Besonders problematisch seien die hohen Arbeitskosten und die schwache Inlandsnachfrage.
Manuel Hagel nahm diese Herausforderungen direkt auf: „Eine gute Zukunft für unser Land gibt es nur, wenn es der Wirtschaft gut geht.“ Er betonte, dass es klare Investitionsschwerpunkte in Bildung, Forschung und Infrastruktur brauche, um Baden-Württemberg als Innovationsstandort zu stärken. Zudem sprach er sich für Technologieoffenheit im Energiesektor aus und forderte die Rückkehr zu mehr Eigenverantwortung des Einzelnen und die Entfesselung des Unternehmertums, um die Chancen auch jüngerer Unternehmen im internationalen Vergleich zu erhöhen und Unternehmensnachfolgen wieder attraktiver zu machen.

Bürokratieabbau als zentrales Anliegen

Das Top-Thema des Abends waren die Vermeidung und der Abbau von Bürokratie. IHK-Präsidentin Gläser brachte es deutlich auf den Punkt: „Man könnte sich täglich über neue Auflagen und Berichtspflichten ärgern.“ IHK-Vizepräsident Patrick Stöber kritisierte: „Im Vergleich mit den Vereinigten Staaten sind wir einfach zu langsam. In Deutschland werden oft noch zusätzliche bürokratische Hürden geschaffen. Wir legen auf die europäischen Vorgaben immer noch was drauf“. Sein Vizepräsidenten-Kollege Jan Weber forderte beispielsweise eine Reform der Landesbauordnung zur Schaffung von mehr Wohnraum sowie grundsätzlich eine Überprüfung der Verwaltungseffizienz. „Aus meiner Sicht ist das föderale Verwaltungssystem kaum noch reformierbar. Es fehlt der Politik der Mut, einfach mal eine Regelungslücke zuzulassen. Um die Verwaltungspraxis wirtschaftsfreundlicher zu gestalten, brauchen wir eine Jahrhundertreform“, so Weber.
Erstaunlich deutlich zeigte sich hier auch Manuel Hagel: „Ich kann mir sogar die Abschaffung von Verwaltungsebenen vorstellen, um die Verwaltung übersichtlicher und effizienter aufzustellen.“ Und er gab konkrete Beispiele für die Erzielung von mehr Verwaltungseffizienz. In Zusammenarbeit mit zwei baden-württembergischen IT-Unternehmen, die grundsätzlich gerne für ein großes Pilotprojekt bereitstünden, könne eine zentrale Anlaufstelle für den sicheren Austausch von Daten geschaffen werden, eine „One-Stop-Agency“. „Wir verlangen von Unternehmen wie Bürgern zum Teil drei oder fünf Mal die gleichen Daten von unterschiedlicher Stelle; und dann dürfen und können staatliche Stellen die Daten einander nicht direkt zur Verfügung stellen, das versteht doch kein Mensch. Das muss einfacher gehen“, so Hagel. Hier passiere zu wenig, obwohl die Zustimmung und Dokumentation bei erfolgtem Datenaustausch einfach sicherzustellen wären – „auf baden-württembergischen Servern mit baden-württembergischer Software“ – ging er bei diesem Vorschlag weiter ins Detail. „Da braucht keiner Angst haben. Wir könnten als Land Vorreiter werden und auch für die höheren politischen Ebenen Beispiel geben“, so Hagel. Mit diesem und weiteren Lösungsansätzen erntete der Landespolitiker großen Zuspruch.

Fazit: Politik und Wirtschaft müssen gemeinsam anpacken

„Das Wirtschaftspolitische Jahresgespräch zeigte eindrucksvoll, dass der Dialog zwischen Wirtschaft und Politik wichtiger denn je ist. Dabei soll es nicht nur um Kritik gehen, sondern auch um konstruktive Lösungswege aus der Krise. Die IHK Nordschwarzwald bleibt weiter am Ball, um die Interessen der regionalen Unternehmen zu vertreten und konkrete Verbesserungen zu erwirken“, fasste es Claudia Gläser zusammen. „Wir brauchen weniger Bürokratie, mehr Innovationsförderung und eine vorausschauende Standortpolitik – nur so bleibt Baden-Württemberg wettbewerbsfähig“, schloss die IHK-Präsidentin.
Das Wirtschaftspolitische Jahresgespräch wurde von Dr. Julia Hagel moderiert.

Verantwortung statt Bürokratie

"Menschenrechte sind unabdingbar und können nicht verhandelt werden. Die Wirtschaft ist sich ihrer Mitverantwortung bewusst, kann das Ziel aber nicht allein erreichen." So lässt sich die Mehrheitsmeinung der Unternehmensvertreter zusammenfassen, die sich im Abgeordnetengespräch zum Thema Sorgfaltspflichtengesetz - aufgrund der Hauptbedeutung auch "Lieferkettengesetz" genannt - zu Wort meldeten. Dieses wurde gerade zur weiteren Beratung in den Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales verwiesen.

Erheblicher Bürokratieaufwand für Prüfungen, Dokumentation und Berichtspflichten befürchtet

Pforzheim, 29.04.2021. In einer Videokonferenz hatte die IHK Nordschwarzwald unter Beteiligung und auf Vermittlung des Pforzheimer Bundestagsabgeordneten Gunther Krichbaum (CDU) zum Austausch geladen. Mitgebracht hatte er Hermann Gröhe, den stellvertretenden Vorsitzenden der Unions-Fraktion und langjährigen Befürworter eines solchen Lieferkettengesetzes. "Sich hier mit diesem Thema zu stellen ist anerkennenswert" hatte IHK Hauptgeschäftsführer Martin Keppler bereits in seiner Begrüßung betont, denn die Begeisterung für eine solche Regelung hält sich bei Unternehmen und IHK in argen Grenzen. Dabei stimmen die Kritikpunkte der Unternehmen und ihrer Kammer überein: Man sieht die Wirtschaft unter Generalverdacht gestellt, und mit erheblicher Bürokratie für Prüfungen, Dokumentation und Berichtspflichten belastet. Schlimmes wird auch wegen der erheblichen Sanktionen - gestaffelten Bußgeldern bis zu 800.000,- EUR bzw. darüber hinausgehend bis zu zwei Prozent des Jahresumsatzes - erwartet, weil die Unternehmen meist nur eingeschränkten Einblick bei ihren ausländischen Lieferanten haben und deren Vorlieferanten überhaupt nicht kennen, dennoch aber für deren Handeln bestraft werden könnten.

Ethischer Vorsprung als interntionaler Wettbewerbsvorteil

In seiner Einführung verwies Hermann Gröhe zunächst auf die unbestreitbaren Verstöße gegen Menschenrechte, Sicherheits- und Umweltstandards, die durch das Gesetz und die Einflussnahme der deutschen Unternehmen verhindert werden könnten. Weiter warb er dafür, die neue Regelung als Chance zu sehen, und den sich ergebenden ethischen Vorsprung auch als internationalen Wettbewerbsvorteil zu begreifen. In einem anschließenden regen Austausch mehr Nach- als Vorteile sahen dennoch die Vertreter auch mittelständischer Betriebe, obwohl das Sorgfaltspflichtengesetz ab 2024 nur Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern verpflichten soll. Hier wird aber eine spätere Schwellenwertsenkung befürchtet und die vertragliche Durchreichung von Pflichten und Sanktionen durch Großunternehmen sicher erwartet. Weiteres Unverständnis weckte der deutsche Alleingang, weil eine Initiative des Europäischen Parlaments in absehbarer Zeit eine wesensgleiche Regelung erwarten lässt. Hierzu merkte der Abgeordnete Krichbaum abschließend an, dass ein vorangehendes deutsches Gesetz auch als Vorlage für eine EU-Regelung gesehen werden könne, deren Entwurf noch wenig unternehmensfreundlich ausgestaltet sei.

Erstes Speed-Dating für internationale Fachkräfte in Pforzheim

Job Speed Dating als Baustein zur Fachkräftesicherung

Pforzheim, 28.06.2017. "Mit dem Speed-Dating für dringend gesuchte Fachkräfte, das das Welcome Center der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald und das Jobcenter Pforzheim erstmals gemeinsam in Pforzheim veranstalten, wollen wir einen weiteren Baustein zur Fachkräftesicherung in der Region erproben", sagte Tanja Traub, Mitglied der Geschäftsleitung der IHK Nordschwarzwald bei der Eröffnung.

Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Gesellschaft für berufliche Eingliederung GBE und dem Netzwerk zur Integration von Flüchtlingen in Arbeit NIFA.

Qualifizierte Arbeitssuchende mit Unternehmen zusammengebracht.

Ähnlich wie beim klassischen Speed-Dating, bei dem Männer und Frauen nach ihrem persönlichen Liebesglück suchen, wurden dabei aber keine Singles, sondern qualifizierte Arbeitssuchende mit Unternehmen zusammengebracht.
"Mit dem Speed-Dating findet wiederum eine sehr intensive Zusammenarbeit zwischen der IHK Nordschwarzwald und dem Jobcenter Pforzheim sowie dem NIFA-Netzwerk statt. Ziel der Veranstaltung ist die Integration von Fachkräften mit Migrationshintergrund. Wir freuen uns, dass auch die Arbeitgeber durch die Teilnahme ihre Bereitschaft, an der Integration mitzuwirken, zeigen", so Natalie Hohenstein, stellvertretende Amtsleiterin des Jobcenters Pforzheim.

70 Bewerberinnen und Bewerber nutzen ihre Chance in 200 Einzelgesprächen

Von 10:00 bis 14:00 Uhr nutzten 70 vom Jobcenter Pforzheim vorausgewählte Bewerberinnen und Bewerber unterschiedlicher Nationalität die Chance, sich gleich bei mehreren Unternehmen aus dem Raum Pforzheim vorzustellen und im kurzen persönlichen Gespräch zu überzeugen. Spannend war das für beide Seiten - denn den Jobsuchenden waren die vom Jobcenter Pforzheim ausgewählten Unternehmen vorab nicht bekannt. Auch umgekehrt wussten die Personalverantwortlichen nichts über die vom Jobcenter eingeladenen Fachkräfte.
"Trotz Digitalisierung und Industrie 4.0 brauchen Menschen den persönlichen Kontakt. Diese Plattform wollen wir den Arbeitssuchenden und den Unternehmen mit diesem Speed-Dating bieten", so Traub.

Insgesamt wurden über 200 kurze Vorstellungsgespräche geführt. Dabei kam es zu vielen Terminvereinbarungen für weiterführende Vorstellungsgespräche. Der erste Eindruck zählt - man muss sich schnell und gut verkaufen können.
Die Unternehmen Rutronik Elektronische Bauelemente GmbH, Niersberger AG, Dietrich Werner Goll GmbH, Wäscherei Merz GmbH & Co.KG, Soziales Netzwerk Schauinsland, Randstad-Pforzheim, SYNERGIE Personal Deutschland GmbH und DV-COM GmbH waren sehr zufrieden - alle hatten viel Zulauf.

WELCOME CENTER
NORD­SCHWARZ­WALD

Das Welcome Center steht für gelebte Willkommenskultur in der Region Nordschwarzwald. Als Lotse und Erstberater unterstützen wir Unternehmen bei der Gewinnung und Bindung internationaler Fachkräfte sowie Fachkräfte aus dem Ausland und deren Familien, damit sie beruflich einen guten Einstieg finden und sich hier wohlfühlen.

Fachkräfte-Allianz Pforzheim Nordschwarzwald gibt Kurs vor

Wichtiger Schritt zur Fachkräftesicherung im Nordschwarzwald

„Die regionale Erweiterung der Fachkräfte-Allianz ist ein weiterer wichtiger Schritt für die Fachkräftesicherung in der Region Nordschwarzwald. Mit Unterstützung aller Allianzpartner gilt es, gemeinsam dem Fachkräftemangel in den Unternehmen entgegenzuwirken und das Angebot in der Region durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen. Für den Erfolg der Fachkräftesicherung sind auch die neu geschaffenen Koordinierungsstellen beim städtischen Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim, WSP, und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordschwarzwald, WFG, bedeutende Meilensteine“, stellte Oberbürgermeister Gert Hager fest.

Gemeinsame Koordinierungsstelle für den Nordschwarzwald

Die WFG und der WSP präsentierten die von ihnen entwickelten Maßnahmen zur Fachkräftesicherung, die von der gemeinsam betriebenen Koordinierungsstelle der Fachkräfte-Allianz umgesetzt werden. Diese wird vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg mit Landesmitteln und aus dem europäischen Sozialfonds gefördert. „Mit regionalen Fachkräfteallianzen können die Ziele der landesweiten Allianz für Fachkräfte in der Fläche erfolgreich umgesetzt werden", betonte Prof. Dr. Müller, der Leiter der Abteilung Fachkräftesicherung und Quartierspolitik des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg.

Junge Erwachsene in der Region behalten

Die regionale Fachkräftekoordinierungsstelle Pforzheim Nordschwarzwald will dazu beitragen, junge Erwachsene in der Region zu halten. Außerdem hat sie das Ziel, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu stärken und die Bindung von Hochschulabsolventen an die Region zu verbessern. Ebenso möchte sie dazu beitragen, Auspendler für die Region zurückzugewinnen. Schlussendlich hat die Koordinierungsstelle die Aufgabe, bestehende Angebote der Allianzpartner im Fachkräftebereich aufeinander zu bündeln und aufeinander abzustimmen, um so Unternehmen, Arbeitnehmer, Arbeitsuchende, Schüler, Studenten und Auszubildende gezielter zu erreichen.
Junge Erwachsene in der Region behalten

Absolventen an Unternehmen binden

Weitere wichtige Aufgabe der Koordinierungsstelle ist die Betreuung von auf die mittelständische Wirtschaft zugeschnittenen Arbeitskreisen. In diesen werden etwal Fragen zur Aus- und Fortbildung und zur Bindung von Absolventen an die Unternehmen der Region thematisiert. Ein weiteres wichtiges Feld berührt die Frage, wie sich die Beschäftigung von Frauen ausbauen lässt.
Jens Mohrmann, Geschäftsführer der WFG, resümierte: „Mit der Fachkräfte-Allianz für die Region Nordschwarzwald stärken die Allianzpartner den regionalen Gedanken und bündeln die Angebote für die Unternehmen der Region.“

Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordschwarzwald koordiniert übergreifende Aufgaben

Die WFG ist sowohl für die Koordination als auch das projektübergreifende Management der regionalen Koordinierungsstelle verantwortlich. Außerdem betreut sie die Projekte, die die Landkreise Calw und Freudenstadt betreffen. Der WSP befasst sich mit den Projekten für Pforzheim und den Enzkreis. Die Fachkräfte-Allianz Pforzheim Nordschwarzwald ist aus der Fachkräfte-Allianz Pforzheim hervorgegangen und versammelt folgende Partner aus der Region als Erstunterzeichner: Die Landkreise Calw und Freudenstadt, den Enzkreis, die Stadt Pforzheim, die Hochschule Pforzheim, die Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim, die Jobcenter der Region, die Handwerkskammer Karlsruhe, die Industrie- unds Handelskammer Nordschwarzwald (IHK), den Arbeitgeberverband Südwestmetall, die Gewerkschaften IG Metall und DGB, den Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim, die WFG Nordschwarzwald sowie die Witzenmann GmbH. Insbesondere im Bereich der Unternehmen soll die Fachkräfteallianz weiteren Zuwachs erhalten.
Quelle: Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald GmbH, Nadine Kaiser.