Nr. 74404
Volkswirtschaft und Konjunktur

Konjunktur­bericht Nord­schwarz­wald

Der Fachkräftemangel bleibt die große Herausforderung der Wirtschaft.

Pforzheim, 03.07.2023. Nachdem die Wirtschaft in der Region Nordschwarzwald trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen gut in das neue Jahr gestartet war, hat sich dieser Eindruck auch in der Befragung des Frühsommers bestätigt. Zwar berichten aktuell mit 37 Prozent der regionalen Unternehmen etwas weniger von gut laufenden Geschäften als zu Jahresbeginn, gleichwohl sind es aktuell nur noch fünf Prozent, die von einer schlechten Geschäftslage sprechen. Dementsprechend hat sich der Anteil derer, die von einer befriedigenden Geschäftslage sprechen auf 58 Prozent erhöht. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Konjunkturbefragung der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald bei rund 250 Unternehmen aus der Region.

Optimismus trotz großer Risiken

Die regionalen Firmen bewerten ihre gegenwärtige Geschäftslage damit sehr ähnlich wie der Durchschnitt der Unternehmen auf Landesebene. Dort geben 40 Prozent die Lage mit gut, 49 Prozent mit befriedigend und zehn Prozent mit schlecht an. Was im Nordschwarzwald zuversichtlich stimmt, sind die Erwartungen für die nächsten zwölf Monate: Mit 26 Prozent gibt eine doppelt so große Zahl an Unternehmen wie zu Jahresbeginn an, dass sie einen
steigenden Auftragseingang verbuchen. 35 Prozent – und damit sechs Prozent mehr als zu Jahresbeginn – erwarten steigende Umsätze. 38 Prozent rechnen mit steigenden Exporten. Dieser Wert ist mehr als ein Drittel höher als zu Jahresbeginn. Doch die Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung des eigenen Unternehmens werden weiter hoch bewertet: auf Platz 1 landen die Energie- und Rohstoffpreise zusammen mit dem Fachkräftemangel, gefolgt von geringerer Inlandsnachfrage und hohen Arbeitskosten. An Bedeutung gewinnt bei den Risiken die Finanzierungsfrage. Hier hat sich die Anzahl der Benennung als Risiko verdoppelt.

IHK-Präsidentin fordert mehr Tempo für ausreichend Fachkräfte

„Es ist bedenklich, dass bei allen geopolitischen Spannungen es der Fachkräftemangel ist, der in allen Branchen die Geschäftserwartungen am stärksten eintrübt. Aus Sicht der Wirtschaft ist die am Freitag im Bundestag beschlossene Novellierung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Jetzt ist Tempo in der Umsetzung gefragt, damit die Vereinfachungen sich auch in der Verwaltungspraxis positiv auswirken.“ kommentiert IHK-Präsidentin Claudia Gläser.
„Das bei der IHK angesiedelte Welcome Center Nordschwarzwald weiß aus erster Hand, wie lange die Verfahren zur Gewinnung von internationalen Fachkräften dauern können und vor welchen Problemen die Unternehmen dabei stehen. Die Wirtschaft unternimmt große Anstrengungen. Sie zeigt auch im Bereich der dualen Ausbildung sowie der beruflichen Weiterbildung großes Engagement. Das Angebot an Veranstaltungen zur Berufsorientierung für Jugendliche ist in Pforzheim, dem Enzkreis und im Süden der Region auf Rekordniveau. Doch die Demographie schlägt nun voll zu. Dennoch kann die IHK zum 31.05.2023 1,9 Prozent mehr eingetragene Ausbildungsverträge verbuchen als zum Vorjahr. Zusätzlich bringen wir unsere Unternehmen mit neuen, innovativen Formaten – wie dem Fachkräfte-Speeddating des Landkreises Freudenstadt oder dem Fachkräftestandortprojekt mehrerer Arbeitgeber im Landkreis Calw – gezielt in Stellung, um Fachkräfte auch aus anderen Regionen zu gewinnen.“, ergänzt IHK-Hauptgeschäftsführerin Tanja Traub.

Weniger Fachkräfte und hohe Inflation drücken auf Erträge und Investitionen

Ein geringeres Fachkräfteangebot sowie eine Inflationsrate von im Mai noch über sechs Prozent drücken aber auch merklich auf die Ertragslage der Unternehmen und hemmen die Investitionsbereitschaft spürbar.
Bereits zu Jahresbeginn 2023 zeigten die Rückmeldungen der Unternehmen die schwierige Ertragslage vieler. Aktuell bewertet nur noch ein Viertel der Unternehmen die Ertragslage als „gut“ (Jahresbeginn 2023: 35 Prozent) und 21 Prozent als „schlecht“ (Jahresbeginn 2023: 13 Prozent). Bei den Hauptmotiven für Inlandsinvestitionen hat neben der Schaffung von Ersatzbedarf das Motiv „Umweltschutz/Energieeffizienz“ die „Digitalisierung“ mittlerweile auf Platz eins abgelöst. Im Vergleich zum Frühsommer 2022 erwarten ein Jahr später nur noch 22 Prozent zunehmende Inlandsinvestitionen. Das sind zehn Prozent weniger. Etwas über 50 Prozent erwarten ein gleichbleibendes Investitionsniveau und 21 Prozent gehen von abnehmenden Investitionen aus. 2022 lag der Wert nur bei 10 Prozent.
„Die Zusammenhänge liegen auf der Hand: Schlechtere Ertragslage bedeutet Investitionszurückhaltung und das trotz umfangreichen Investitionen in Umweltschutz und Energieeffizienz. Die Unternehmen brauchen nun einmal mehr Planungssicherheit für ihre Investitionen“, so IHK-Präsidentin Gläser.

Lage in ausgewählten Wirtschaftszweigen

Verarbeitendes Gewerbe

In der Industrie der Region ist die Stimmung nach wie vor positiv. 44 Prozent berichten von gut laufenden Geschäften, weitere 45 Prozent noch von einer befriedigenden Situation. Die Umsätze mit dem Ausland haben sich dabei gleich gut entwickelt wie mit dem Inland. Die Kapazitätsauslastung ist noch höher als zu Jahresbeginn und nunmehr bei 87 Prozent, wobei die Werte zum Auftragseingang im Vergleich zu Anfang 2023 leicht fallend sind: Ein Drittel der Betriebe verbucht aktuell einen geringeren Auftragseingang.

Tourismus

Im Tourismusgewerbe der Region ist die Stimmung stabil auf gutem Niveau. Bei 57 Prozent ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal gestiegen, bei 29 Prozent zumindest gleichgeblieben. Gleichwohl wird die Ertragslage vor dem Hintergrund der Inflation nur von 40 Prozent als gut bewertet, wobei die verbleibenden 60 von einer zumindest befriedigenden Ertragssituation sprechen.

Handel & Dienstleistungen

Im regionalen Handel und im Dienstleistungsbereich ist die wirtschaftliche Lage relativ stabil. 65 Prozent sprechen von einer „befriedigenden Geschäftslage“, 35 Prozent von einer guten. Während der Umsatz bei 42 Prozent gleichgeblieben, bei 39 Prozent gestiegen und bei 20 Prozent gefallen ist, zeigt sich bei der Ertragslage die viele Branchen betreffende Situation: Für 12 Prozent ist die Ertragslage „schlecht“, für 69 Prozent „befriedigend“ und nur für 20 Prozent gut – wobei keines der antwortenden Handelsunternehmen die Ertragslage als „gut“ bezeichnete. Die stärksten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen dieser Branche sind auch hier neben der Inlandsnachfrage und den Energiepreisen vor allem der Fachkräftemangel.
Aktuelles

Hochkarätiges wissenschaftliches Vortragsprogramm und reger Austausch beim 2. Symposium Additive Fertigung

Rund 130 Vertreterinnen und Vertreter regionaler Unternehmen informieren sich bei der gemeinsamen Veranstaltung von IHK Nordschwarzwald, HWK Karlsruhe und Leichtbau BW zum neuesten Forschungsstand im Bereich 3D-Druck. 30 Ausstellerfirmen zeigen in der Remchinger Kulturhalle das aktuelle Leistungsspektrum additiver Fertigungstechnologien in der Praxis.

Unbegrenzte Möglichkeiten

Remchingen, 05.07.2022. "Die Möglichkeiten beim 3D-Druck scheinen in der Zukunft unbegrenzt: Autos, Häuser und sogar menschliche Organe kommen oder könnten aus dem Drucker kommen. Sind dies nur Visionen von Technikenthusiasten oder erleben wir tatsächlich die Revolution der Fertigung?", fragte Handwerkskammerpräsident Joachim Wohlfeil zu Beginn der Veranstaltung.

Grenzen der Fertigungsvarianz werden verschoben

Additive Fertigungsverfahren und 3D-Druck - so viel steht fest - verschieben zunehmend die Grenzen der Fertigungsvarianz. Die zukünftigen Möglichkeiten in Entwicklung und Produktion werden gerade von Forschung und Wirtschaft Schritt für Schritt ausgelotet. Zudem beginnen sich bereits die Wertschöpfungsketten in diesem Bereich grundlegend zu verändern - täglich entstehen neue Geschäftsmodelle rund um diese innovativen Fertigungstechnologien.
"Die Entwicklung der additiven Verfahren schreitet extrem schnell voran. Neue, innovative Werkstoffe, Maschinen, Softwaresysteme, Produktentwicklungsmethoden und damit auch Qualifikationsbedarfe der Mitarbeitenden, die sich mit diesen immer noch jungen Fertigungsverfahren beschäftigen - dies alles wird permanent hochwertiger, differenziert sich aus und wird dadurch immer komplexer. Wir können hier ein sehr großes Potential an technologischen Möglichkeiten heben- von der Entwicklung über die Konstruktion bis hin zur Herstellung", ist sich Felix Casper, Geschäftsführer der Firma Karl Casper Guss in Remchingen, sicher. Als Vollversammlungsmitglied begrüßte er vonseiten der IHK Nordschwarzwald seine Unternehmerkolleginnen und -kollegen.

Experten aus Wissenschaft und Praxis gaben Einblicke in additive Prozessketten

In zehn Fachvorträgen gaben Experten aus Wissenschaft und Praxis Einblick in additive Prozessketten, in aktuelle Verfahren und technologische Grenzen sowie in Bildung, in neue Geschäftsmodelle und rechtliche Fragestellungen. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Leichtbau BW-Geschäftsführer Dr. Wolfgang Seeliger, diskutierten die Referenten Fragen nach dem wirtschaftlichen Einsatz der Additiven Fertigung im Unternehmen, nach notwendigen Qualifikationen und technologischen Voraussetzungen.

30 Aussteller auf dem “Marktplatz”

Bis zum letzten Winkel der Halle drängten sich zudem die rund 30 Aussteller auf dem "Marktplatz". Hier konnten sich die Teilnehmenden ein beeindruckendes Bild vom aktuell möglichen Leistungsspektrum additiver Verfahren machen - von Präzisionsteilen für die Medizintechnik über extrem leichte und hochindividuelle Bauteilstrukturen bis hin zu in sich beweglichen Werkstücken. Das stieß an allen Ständen rege Gespräche und zahlreiche neue Geschäftskontakte an.
Mit dieser nunmehr zweiten großen Fachveranstaltung wollen die beiden Wirtschaftskammern gemeinsam mit der Leichtbau BW die kleinen und mittelständischen Unternehmen der Region für das Thema Additive Fertigungsverfahren sensibilisieren. Mit dem hochwertigen Vortragsprogramm soll das Wissen in den Betrieben proaktiv gefördert und ein fachspezifisches Forum geboten werden, um die bestehenden Entwicklungspotentiale bestmöglich für den zukünftigen Wettbewerb zu nutzen.

Liste der ausstellenden Unternehmen und Organisationen

  1.  HK Kunststofftechnik
  2.  toolcraft AG
  3.  EOS GmbH
  4.  SKZ - Das Kunststoffzentrum, Horb a.N.
  5.  AM Pioneers GmbH
  6.  Promold GmbH
  7.  Koras-group
  8.  Primold GmbH
  9.  Hasenauer & Hesser GmbH
  10.  Nonnenmacher GmbH
  11.  Röchling Direct Manufacturing GmbH
  12.  Rechtsanwälte Vogel & Partner
  13.  Gläser GmbH
  14.  C. HAFNER GmbH & Co. KG
  15.  Arburg GmbH
  16.  DHBW Stuttgart Campus Horb
  17.  Innonet Kunststoff und Digital Hub Horb a.N.
  18.  Metshape GmbH
  19.  Hochform Pforzheim e.V.
  20.  Hochschule Pforzheim STI
  21.  Edelstahl Rosswag GmbH
  22.  KIT Karlsruher Institut für Technologie wbk
  23.  Zecha GmbH
  24.  Deutsche Edelstahlwerke Specialty Steel GmbH & Co. KG
  25.  MIMplus Technologies GmbH & Co. KG
  26.  Cirp GmbH
  27.  Otec Präzisionsfinish GmbH
  28.  LES GmbH, Lenz Entwicklung und Sonderbau
  29.  STOQ Managementservice
  30.  Hochschule Pforzheim IWWT
  31.  Leichtbau BW
  32.  Handwerkskammer Karlsruhe
  33.  Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald
Unsere Positionen

Verantwortung statt Bürokratie

"Menschenrechte sind unabdingbar und können nicht verhandelt werden. Die Wirtschaft ist sich ihrer Mitverantwortung bewusst, kann das Ziel aber nicht allein erreichen." So lässt sich die Mehrheitsmeinung der Unternehmensvertreter zusammenfassen, die sich im Abgeordnetengespräch zum Thema Sorgfaltspflichtengesetz - aufgrund der Hauptbedeutung auch "Lieferkettengesetz" genannt - zu Wort meldeten. Dieses wurde gerade zur weiteren Beratung in den Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales verwiesen.

Erheblicher Bürokratieaufwand für Prüfungen, Dokumentation und Berichtspflichten befürchtet

Pforzheim, 29.04.2021. In einer Videokonferenz hatte die IHK Nordschwarzwald unter Beteiligung und auf Vermittlung des Pforzheimer Bundestagsabgeordneten Gunther Krichbaum (CDU) zum Austausch geladen. Mitgebracht hatte er Hermann Gröhe, den stellvertretenden Vorsitzenden der Unions-Fraktion und langjährigen Befürworter eines solchen Lieferkettengesetzes. "Sich hier mit diesem Thema zu stellen ist anerkennenswert" hatte IHK Hauptgeschäftsführer Martin Keppler bereits in seiner Begrüßung betont, denn die Begeisterung für eine solche Regelung hält sich bei Unternehmen und IHK in argen Grenzen. Dabei stimmen die Kritikpunkte der Unternehmen und ihrer Kammer überein: Man sieht die Wirtschaft unter Generalverdacht gestellt, und mit erheblicher Bürokratie für Prüfungen, Dokumentation und Berichtspflichten belastet. Schlimmes wird auch wegen der erheblichen Sanktionen - gestaffelten Bußgeldern bis zu 800.000,- EUR bzw. darüber hinausgehend bis zu zwei Prozent des Jahresumsatzes - erwartet, weil die Unternehmen meist nur eingeschränkten Einblick bei ihren ausländischen Lieferanten haben und deren Vorlieferanten überhaupt nicht kennen, dennoch aber für deren Handeln bestraft werden könnten.

Ethischer Vorsprung als interntionaler Wettbewerbsvorteil

In seiner Einführung verwies Hermann Gröhe zunächst auf die unbestreitbaren Verstöße gegen Menschenrechte, Sicherheits- und Umweltstandards, die durch das Gesetz und die Einflussnahme der deutschen Unternehmen verhindert werden könnten. Weiter warb er dafür, die neue Regelung als Chance zu sehen, und den sich ergebenden ethischen Vorsprung auch als internationalen Wettbewerbsvorteil zu begreifen. In einem anschließenden regen Austausch mehr Nach- als Vorteile sahen dennoch die Vertreter auch mittelständischer Betriebe, obwohl das Sorgfaltspflichtengesetz ab 2024 nur Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern verpflichten soll. Hier wird aber eine spätere Schwellenwertsenkung befürchtet und die vertragliche Durchreichung von Pflichten und Sanktionen durch Großunternehmen sicher erwartet. Weiteres Unverständnis weckte der deutsche Alleingang, weil eine Initiative des Europäischen Parlaments in absehbarer Zeit eine wesensgleiche Regelung erwarten lässt. Hierzu merkte der Abgeordnete Krichbaum abschließend an, dass ein vorangehendes deutsches Gesetz auch als Vorlage für eine EU-Regelung gesehen werden könne, deren Entwurf noch wenig unternehmensfreundlich ausgestaltet sei.
Welcome Center Nordschwarzwald

Erstes Speed-Dating für internationale Fachkräfte in Pforzheim

Job Speed Dating als Baustein zur Fachkräftesicherung

Pforzheim, 28.06.2017. "Mit dem Speed-Dating für dringend gesuchte Fachkräfte, das das Welcome Center der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald und das Jobcenter Pforzheim erstmals gemeinsam in Pforzheim veranstalten, wollen wir einen weiteren Baustein zur Fachkräftesicherung in der Region erproben", sagte Tanja Traub, Mitglied der Geschäftsleitung der IHK Nordschwarzwald bei der Eröffnung.
Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Gesellschaft für berufliche Eingliederung GBE und dem Netzwerk zur Integration von Flüchtlingen in Arbeit NIFA.

Qualifizierte Arbeitssuchende mit Unternehmen zusammengebracht.

Ähnlich wie beim klassischen Speed-Dating, bei dem Männer und Frauen nach ihrem persönlichen Liebesglück suchen, wurden dabei aber keine Singles, sondern qualifizierte Arbeitssuchende mit Unternehmen zusammengebracht.
"Mit dem Speed-Dating findet wiederum eine sehr intensive Zusammenarbeit zwischen der IHK Nordschwarzwald und dem Jobcenter Pforzheim sowie dem NIFA-Netzwerk statt. Ziel der Veranstaltung ist die Integration von Fachkräften mit Migrationshintergrund. Wir freuen uns, dass auch die Arbeitgeber durch die Teilnahme ihre Bereitschaft, an der Integration mitzuwirken, zeigen", so Natalie Hohenstein, stellvertretende Amtsleiterin des Jobcenters Pforzheim.

70 Bewerberinnen und Bewerber nutzen ihre Chance in 200 Einzelgesprächen

Von 10:00 bis 14:00 Uhr nutzten 70 vom Jobcenter Pforzheim vorausgewählte Bewerberinnen und Bewerber unterschiedlicher Nationalität die Chance, sich gleich bei mehreren Unternehmen aus dem Raum Pforzheim vorzustellen und im kurzen persönlichen Gespräch zu überzeugen. Spannend war das für beide Seiten - denn den Jobsuchenden waren die vom Jobcenter Pforzheim ausgewählten Unternehmen vorab nicht bekannt. Auch umgekehrt wussten die Personalverantwortlichen nichts über die vom Jobcenter eingeladenen Fachkräfte.
"Trotz Digitalisierung und Industrie 4.0 brauchen Menschen den persönlichen Kontakt. Diese Plattform wollen wir den Arbeitssuchenden und den Unternehmen mit diesem Speed-Dating bieten", so Traub.

Insgesamt wurden über 200 kurze Vorstellungsgespräche geführt. Dabei kam es zu vielen Terminvereinbarungen für weiterführende Vorstellungsgespräche. Der erste Eindruck zählt - man muss sich schnell und gut verkaufen können.
Die Unternehmen Rutronik Elektronische Bauelemente GmbH, Niersberger AG, Dietrich Werner Goll GmbH, Wäscherei Merz GmbH & Co.KG, Soziales Netzwerk Schauinsland, Randstad-Pforzheim, SYNERGIE Personal Deutschland GmbH und DV-COM GmbH waren sehr zufrieden - alle hatten viel Zulauf.

WELCOME CENTER
NORD­SCHWARZ­WALD

Das Welcome Center steht für gelebte Willkommenskultur in der Region Nordschwarzwald. Als Lotse und Erstberater unterstützen wir Unternehmen bei der Gewinnung und Bindung internationaler Fachkräfte sowie Fachkräfte aus dem Ausland und deren Familien, damit sie beruflich einen guten Einstieg finden und sich hier wohlfühlen.

Fachkräftesicherung

Fachkräfte-Allianz Pforzheim Nordschwarzwald gibt Kurs vor

Wichtiger Schritt zur Fachkräftesicherung im Nordschwarzwald

„Die regionale Erweiterung der Fachkräfte-Allianz ist ein weiterer wichtiger Schritt für die Fachkräftesicherung in der Region Nordschwarzwald. Mit Unterstützung aller Allianzpartner gilt es, gemeinsam dem Fachkräftemangel in den Unternehmen entgegenzuwirken und das Angebot in der Region durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen. Für den Erfolg der Fachkräftesicherung sind auch die neu geschaffenen Koordinierungsstellen beim städtischen Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim, WSP, und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordschwarzwald, WFG, bedeutende Meilensteine“, stellte Oberbürgermeister Gert Hager fest.

Gemeinsame Koordinierungsstelle für den Nordschwarzwald

Die WFG und der WSP präsentierten die von ihnen entwickelten Maßnahmen zur Fachkräftesicherung, die von der gemeinsam  betriebenen Koordinierungsstelle der Fachkräfte-Allianz umgesetzt werden. Diese wird vom Ministerium  für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg mit Landesmitteln und aus dem europäischen Sozialfonds gefördert. „Mit regionalen Fachkräfteallianzen können die Ziele der landesweiten Allianz für Fachkräfte in der Fläche erfolgreich umgesetzt werden", betonte  Prof. Dr. Müller, der Leiter der Abteilung Fachkräftesicherung und Quartierspolitik des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg.

Junge Erwachsene in der Region behalten

Die regionale Fachkräftekoordinierungsstelle Pforzheim Nordschwarzwald will dazu beitragen, junge Erwachsene in der Region zu halten. Außerdem hat sie das Ziel, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu stärken und die Bindung von Hochschulabsolventen an die Region zu verbessern. Ebenso möchte sie dazu beitragen, Auspendler für die Region zurückzugewinnen. Schlussendlich hat die Koordinierungsstelle die Aufgabe, bestehende Angebote der Allianzpartner im Fachkräftebereich aufeinander zu bündeln und aufeinander abzustimmen, um so Unternehmen,  Arbeitnehmer, Arbeitsuchende, Schüler, Studenten und Auszubildende gezielter zu erreichen.
Junge Erwachsene in der Region behalten

Absolventen an Unternehmen binden

Weitere wichtige Aufgabe der Koordinierungsstelle ist die Betreuung von auf die mittelständische Wirtschaft zugeschnittenen Arbeitskreisen. In diesen werden etwal Fragen zur Aus- und Fortbildung und zur  Bindung von Absolventen an die Unternehmen der Region thematisiert. Ein weiteres wichtiges Feld berührt die Frage, wie sich die Beschäftigung von Frauen ausbauen lässt. 
Jens Mohrmann, Geschäftsführer der WFG, resümierte: „Mit der Fachkräfte-Allianz für die Region Nordschwarzwald stärken die Allianzpartner den regionalen Gedanken und bündeln die Angebote für die Unternehmen der Region.“

Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordschwarzwald koordiniert übergreifende Aufgaben

Die WFG ist sowohl für die Koordination als auch das projektübergreifende Management der regionalen Koordinierungsstelle verantwortlich. Außerdem betreut sie die Projekte, die die Landkreise Calw und Freudenstadt betreffen. Der WSP befasst sich mit den Projekten für Pforzheim und den Enzkreis. Die Fachkräfte-Allianz Pforzheim Nordschwarzwald ist aus der Fachkräfte-Allianz Pforzheim hervorgegangen und versammelt folgende Partner aus der Region als Erstunterzeichner: Die Landkreise Calw und Freudenstadt, den Enzkreis, die Stadt Pforzheim, die Hochschule Pforzheim, die Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim, die Jobcenter der Region, die Handwerkskammer Karlsruhe, die Industrie- unds Handelskammer Nordschwarzwald (IHK), den Arbeitgeberverband Südwestmetall, die Gewerkschaften IG Metall und DGB, den Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim, die WFG Nordschwarzwald sowie die Witzenmann GmbH. Insbesondere im Bereich der Unternehmen soll die Fachkräfteallianz weiteren Zuwachs erhalten.
Quelle: Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald GmbH, Nadine Kaiser.