Konjunkturbericht Nordschwarzwald
Weiter warten auf den Aufschwung
Die IHK Nordschwarzwald hat von Mitte April bis Mitte Mai rund 300 regionale Unternehmen zur deren wirtschaftlichen Situation befragt.
Nur 17 Prozent der Unternehmen im Nordschwarzwald berichten derzeit von einer guten Geschäftslage, verglichen mit 16 Prozent im Vorjahreszeitraum. Der Anteil der Unternehmen, die von einer befriedigenden Geschäftslage sprechen, ist mit 61 Prozent weiterhin hoch (Frühsommer 2024: 61 Prozent). 22 Prozent nehmen eine schlechte Geschäftslage wahr. „Insofern ist die Lage weiterhin sehr ernst, denn die Werte sind vor dem Hintergrund der letzten Jahre relativ zu sehen. Einige Unternehmen gaben bereits bei den letzten Erhebungen an, dass die Geschäftslage schlecht oder nur befriedigend sei“, so IHK-Hauptgeschäftsführerin Tanja Traub.
Hoffnung für den Jahreswechsel 2025/2026 – besonders bei der Industrie
„Die Region Nordschwarzwald ist eine produktionsstarke Wirtschaftsregion. Deshalb stimmen diese Zahlen und auch frische bundesdeutsche Zahlen zuversichtlich“, sagt IHK-Präsidentin Gläser. Letzte Woche veröffentlichte das Statistische Bundesamt, dass im März 2025 die Bestellungen in der Industrie um 3,6 Prozent gemessen am Vormonat angezogen haben. „Gleichwohl muss man ob der internationalen Lage und möglichen Vorzieheffekten bei damals erwarteten neuen beziehungsweise steigenden Zöllen vorsichtig optimistisch bleiben.“, so Gläser weiter.
Hohe Erwartungen an die neue Bundesregierung
Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung weiterhin spürbar
„Langfristig bezahlbare Energie zur Sicherung beziehungsweise Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und die Schaffung von Investitionsanreizen zur Standortstärkung – mit der Einführung degressiver Abschreibungsmöglichkeiten und der Senkung der Körperschaftssteuer – das sind nur einige der Maßnahmen, die wir bereits als IHK-Organisation klar an die neue Bundesregierung adressiert haben. Es braucht diesen politischen Kurswechsel, damit aus der leicht gestiegenen Zuversicht unserer Unternehmen auch eine begründete wird, die Arbeitsplätze erhält und erfolgreiche Unternehmensnachfolgen im Mittelstand ermöglicht.“, so IHK-Hauptgeschäftsführerin Tanja Traub abschließend.
Lage in ausgewählten Wirtschaftszweigen
Verarbeitendes Gewerbe
20 Prozent berichten von gestiegenen Umsätzen, 36 Prozent von gleichbleibenden, 45 Prozent von gefallenen. Die Werte im Vorjahreszeitraum (Frühsommer 2024) waren: 17, 16 und 67 Prozent.
Die Ertragslage bewerten 19 Prozent als gut, 33 als befriedigend und 48 Prozent als schlecht. Die Werte im Vorjahreszeitraum waren: 14, 38 und 48.
Gastgewerbe
Handel & Dienstleistungen
Die Ertragslage zeigt den Ernst der Lage noch deutlicher: Neun Prozent sehen eine gute, 53 Prozent eine befriedigende und mittlerweile 39 Prozent sprechen von einer schlechten Ertragslage. Im Frühsommer 2024 lagen die Werte noch bei 13, 63 und 24 Prozent.