Wirtschaftsstandort Niederbayern

Konjunkturelle Entwicklung in Niederbayern

Konjunktur auf einen Blick

  • Konjunkturverbesserung in allen Wirtschaftsbereichen, allerdings weiter unterdurchschnittliches Niveau.
  • Zufriedenstellende Geschäftslage.
  • Aussichten hellen sich nach dem historischen Tief wieder auf, Pessimisten dominieren.
  • Fachkräftemangel und Energiekrise bleiben Wachstumsbremsen.
  • Schwache Investitionsabsichten.
  • Inflation bleibt auch heuer hoch.
Im IHK-Konjunkturklimaindikator werden die aktuelle Lage und die Geschäftserwartungen verrechnet. Der Wert bildet die Stimmung in der Wirtschaft ab.

Aktuelle Konjunkturentwicklung im IHK-Bezirk Niederbayern

Die niederbayerische Wirtschaft ist unfallfrei durch den Winter gekommen. Nach den starken Einbrüchen im Herbst verbessert sich das Konjunkturklima zwar spürbar in allen Branchen, die Stimmung bleibt allerdings weiter unterdurchschnittlich. Der IHK-Konjunkturklimaindikator für die niederbayerische Wirtschaft steigt um 24 Punkte auf 112 Zähler.

Die Geschäftslage ist robust und kann sich zur Vorumfrage leicht erhöhen. Sie liegt aber weiter deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau. Die historisch schlechten Prognosen, die noch im Herbst zu beobachten waren, haben sich so nicht erfüllt. 47 Prozent bewerten die aktuelle Situation jetzt als gut, 45 Prozent als befriedigend und acht Prozent als schlecht.

Trotz Aufhellung bei den Erwartungen dominieren mit Blick auf die kommenden Monate weiter die Pessimisten. 28 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung, 18 Prozent gehen von einer Verbesserung aus. In allen Branchen sind die Betriebe zuversichtlicher gestimmt als noch zu Beginn des Winters. Die Gründe: Die Probleme in den weltweiten Lieferketten haben sich zuletzt etwas entspannt und bei den Energiepreisen gibt es angesichts der milliardenschweren Entlastungspakete sowie zuletzt gesunkener Preise eine leichte Entschärfung für Privathaushalte und Unternehmen. Von einer Entwarnung kann allerdings noch lange nicht gesprochen werden.

Jeder vierte Betrieb plant eine Erhöhung des Personalbestandes. Die Investitionsabsichten für das Jahr 2023 ziehen zwar wieder etwas an, bleiben aber schwach. Im Aufwind sind Ausgaben für den Umweltschutz.
Konjunkturentwicklung IHK-Bezirk JB 2023

Risiken für wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen

Risiken JB 2023
Die größte Sorge für die weitere wirtschaftliche Entwicklung bleibt branchenübergreifend der Arbeits- und Fachkräftemangel – drei von vier Unternehmen sehen darin ein Risiko. Es folgen die Energie- und Rohstoffpreise.

Brennpunkt: Energiekrise

84 Prozent der Betriebe ergreifen Maßnahmen zur Energiekostensenkung. Je nach Branche schwanken die Werte zwischen 78 Prozent bei den Dienstleistern und 92 Prozent im Tourismus. Einsparmaßnahmen, die nicht den Geschäftsbetrieb beeinträchtigen (z.B. Drosselung der Temperatur), werden mit einem Anteil von 89 Prozent am häufigsten getroffen, gefolgt von Investitionen in die eigene Energieversorgung wie z.B. die Installation einer PV-Anlage. Einen (Teil-)Wechsel des Energieträgers (z.B. von Öl zu Gas) ist für jeden Dritten relevant.
Der Blick in die Branchenauswertung zeigt die überdurchschnittlich starke Betroffenheit im Tourismus und in der energieintensiven Industrie. So ergreift jeder vierte Tourismusbetrieb Einsparmaßnahmen durch Reduzierung seines Geschäftsbetriebs – in der Gesamtwirtschaft liegt dieser Wert nicht einmal halb so hoch. Und unter den Industrieunternehmen ziehen mit einem Anteil von knapp zehn Prozent überdurchschnittlich viele eine (Teil-)Verlagerung der Produktion ins Ausland in Erwägung.
Die Grafik zeigt die Energiekostensenkung nach Branchen