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Preisanstiege und Fachkräftemangel weiter beherrschende Themen.
Arbeitskosten erreichen bei der Risikobewertung ein Allzeithoch.
Moderate Verschlechterung der Liquiditätslage.
Investitionsmotor kommt nicht in Schwung.
Die niederbayerische Wirtschaft kommt nicht in Schwung. Der IHK-Konjunkturklimaindikator hat sich mit 112 Zählern im Vergleich zur Vorumfrage kaum verändert, liegt allerdings weiter unter dem langjährigen Durchschnitt. Diese Seitwärtsbewegung auf schwachem Niveau ist branchenübergreifend beobachtbar.
Im IHK-Konjunkturklimaindikator werden die aktuelle Lage und die Geschäftserwartungen verrechnet. Der Wert bildet die Stimmung in der Wirtschaft ab.
Aktuelle Konjunkturentwicklung im IHK-Bezirk Niederbayern
Nach zuletzt positiver Entwicklung rutscht nun der Saldo bei der Geschäftslage wieder ab. 43 Prozent bewerten diese als gut, weniger zufrieden sind 14 Prozent. Fehlendes Personal und starke Preissteigerungen bei Energie, Waren und Rohstoffen bleiben die größten Hemmfaktoren, gefolgt von einer allgemein schwachen Nachfrage. Während einerseits der private Konsum durch inflationsbedingte Kaufkraftverluste belastet wird, bleiben andererseits Wachstumsimpulse aus dem Ausland weiter aus. Eine volle Auslastung melden 42 Prozent der Betriebe – der niedrigste Wert seit zwei Jahren. Demgegenüber entspannen sich die Lieferketten.
Mit Blick auf die zukünftige Entwicklung lassen die Sorgen in den Unternehmen langsam nach – die Stimmung bleibt aber verhalten. Jeder Fünfte rechnet mit einer Verbesserung, ein noch höherer Anteil geht aber vom genauen Gegenteil aus. Die Exportaussichten hellen sich auf, insbesondere das Nordamerikageschäft soll spürbar zulegen.
Der Saldo der Investitionsabsichten tritt auf niedrigem Niveau weiter auf der Stelle. Weniger Betriebe als noch zu Jahresbeginn planen eine Erhöhung des Personalbestandes.
Risiken für wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen
Der Fachkräftemangel sowie die Energie- und Rohstoffpreise bleiben – trotz leichter Rückgänge – die größten Risikofaktoren für die zukünftige Entwicklung. Bei den Arbeitskosten wird mit einem Anteil von 56 Prozent ein Allzeithoch erreicht. Die Wirtschaftspolitik, insbesondere die hohe Bürokratie- und Steuerbelastung, bleibt eine Wachstumsbremse.
Exkurs: Liquiditäts- und Finanzierungslage
Aufgrund der Preis- und Kostensteigerungen muss jeder zweite Betrieb die Verkaufspreise erhöhen. Allerdings ist eine vollständige Weitergabe an die Endkunden nur bei 26 Prozent der Befragten möglich. In Ergänzung zu einem sich verschärfenden Fremdkapitalzugang durch die jüngsten Zinsanstiege, führt dies zu einer leichten Verschlechterung der Finanzlage in den niederbayerischen Betrieben im Vergleich zur Vorumfrage.
51 Prozent, und damit weniger Betriebe als zu Jahresbeginn, bewerten ihren Liquiditätsstatus als gut. Die Angaben bei „befriedigend“ und „schlecht“ steigen an. Mit 0,5 Prozent bleibt der Anteil an Unternehmen, der eine existenzbedrohende Liquiditätslage meldet, gering. Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft geben dreimal so viele Tourismusbetriebe eine schlechte Finanzlage an.
Weniger Betriebe als zuletzt bewerten den Zugang zu Fremdkapital (z.B. Anleihen, Bankkredite, Fördermittel, Leasing) als gut (33 Prozent). Die „befriedigend“-Antworten steigen um zehn Prozentpunkte. Die Minderheit (5 Prozent) meldet einen schlechten oder keinen Finanzierungszugang. Überdurchschnittliche Werte liegen hier beim Tourismus (20 Prozent) und in der Industrie (7 Prozent). Die Zinshöhe und fehlende Sicherheiten sind dabei die größten Hemmfaktoren.