Nr. 6576790
30.06.2025

Fachkräftemangel in Lippe: IHK Lippe veröffentlicht regionale Zahlen

Fachkräftemangel in Lippe:

IHK Lippe veröffentlicht regionale Zahlen

Die lippischen Unternehmen stehen insbesondere hinsichtlich des Fachkräftemangels vor großen Herausforderungen, das zeigen die regionalen Zahlen der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe). Der neu aufgelegte Fachkräftemonitor NRW zeigt, wie dramatisch sich der Fachkräftemangel in den kommenden Jahren zuspitzen wird – auch in Lippe. Laut den aktuellen Modellrechnungen der IHK Lippe werden allein im Kreis Lippe bis 2035 fast 10.000 Fachkräfte fehlen.
„Der Fachkräftemangel ist längst in der Fläche angekommen – und er wird sich weiter verschärfen, wenn wir nicht entschlossen handeln“, erklärt Martin Raithel, Abteilungsleiter Aus- und Weiterbildung und Fachkräfte bei der IHK. Der neue Monitor zeigt: Besonders betroffen sind gewerblich-technische Berufe, etwa in der Mechatronik, Energie- und Gebäudetechnik, aber auch kaufmännisch-dienstleistungsnahe Tätigkeiten – z.B. im Verkehr, der Logistik oder der Unternehmensorganisation. Vor allem Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung werden dringend gebraucht. Diese Zielgruppe – beruflich qualifizierte Fachkräfte – stellt den größten Teil der benötigten Arbeitskräfte.
Der Monitor zeigt für ganz NRW: Ohne Gegenmaßnahmen könnte sich die Zahl der unbesetzten Stellen landesweit von 290.000 auf bis zu 610.000 erhöhen. Auch für Lippe bedeutet das: Unternehmen könnten Aufträge verlieren, weil ihnen das Personal fehlt – und damit wirtschaftlicher Schaden für die gesamte Region entstehen. „Der Arbeitsmarkt der Zukunft ist kein Selbstläufer“, so Martin Raithel. „Es braucht ein Zusammenspiel aus starker Ausbildung, gezielter Weiterbildung, praxisgerechter Zuwanderung und verlässlichen Rahmenbedingungen, um die Wirtschaft in Lippe leistungsfähig zu halten.“
Die IHK Lippe bietet Unternehmen praxisnahe Beratung, Informationsveranstaltungen und individuelle Unterstützung bei der Fachkräftesicherung. Der neue Fachkräftemonitor ermöglicht es, Engpässe nach Berufsfeld und Qualifikationsniveau differenziert zu betrachten – und daraus konkrete Maßnahmen abzuleiten.
Den neuen NRW-Fachkräftemonitor erreicht man über: www.ihk-fachkraeftemonitor.de/nrw/
27.06.2025

22. IHK-Finanzierungsforum: Ankündigung

22. IHK-Finanzierungsforum

Ohne Moos nichts los

Das Thema Finanzierung hat für jedes Unternehmen höchste Priorität. Am 16. Juli 2025 von 15:30 bis 17:30 Uhr bietet die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) interessierten Unternehmen Informationen rund um das Thema öffentliche Finanzierungshilfen.
Für fast jede „Lebenslage“ gibt es einen öffentlichen Fördertopf. Nicht nur Investitionen in neues Anlagevermögen, ein Grundstückskauf oder bauliche Investitionen können gefördert werden. Auch die Digitalisierung von Prozessen und Verfahren, die Entwicklung neuer Produkte und Geschäftsmodelle oder Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Ressourcenschonung werden unterstützt. Das neue Förderdarlehen NRW.BANK.InvestZukunft mit stark zinsvergünstigten Konditionen und einem Tilgungsnachlass von bis zu 20 Prozent ist besonders attraktiv. Selbst bei fehlenden Betriebsmitteln, zu geringem Eigenkapital oder unzureichenden Sicherheiten können öffentliche Hilfen greifen.
Die jeweiligen Voraussetzungen für die Vergabe sowie deren Konditionen sind nicht einfach zu überschauen. Die Vertreter:innen der NRW.BANK und der Bürgschaftsbank NRW GmbH bieten eine gute Übersicht.
Ergänzend zur Vortragsveranstaltung haben die Unternehmen am 23. und 24. Juli 2025 die Möglichkeit, in digitalen Einzelgesprächen mit den Förderspezialisten ihre individuelle Situation zu besprechen.
Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung bis zum 9. Juli ist notwendig und digital über die IHK-Homepage möglich. Ansprechpartnerin bei der IHK Lippe: Klaudia Paulsen, Telefon: 05231 7601-47, E-Mail: paulsen@detmold.ihk.de.
26.06.2025

IHK-Veranstaltung: Beschäftigtenwohnen hat Zukunft

IHK-Veranstaltung:

Beschäftigtenwohnen hat Zukunft

„Beschäftigtenwohnen ist bereits ein wichtiger Standortfaktor – und hat Zukunft“, lautet das klare Fazit der Veranstaltung „Zukunft Beschäftigtenwohnen“, die jetzt in der IHK in Bielefeld stattfand. Mit gut 70 interessierten Teilnehmenden aus Wirtschaft und Verwaltung, denen diverse Praxisbeispiele vorgestellt wurden, war die Veranstaltung der beiden Industrie- und Handelskammern Ostwestfalen zu Bielefeld sowie Lippe zu Detmold sehr gut besucht. Eine weitere Erkenntnis: Damit dringend benötigter Wohnraum für Beschäftigte zukünftig noch einfacher geschaffen werden kann, braucht es verlässliche Förderrichtlinien, Bürokratieabbau, die Unterstützung durch Arbeitgeber und einen „Kümmerer“ für jedes Projekt.
„Modernes Beschäftigtenwohnen steht für flexible, zukunftsweisende Wohnkonzepte, die Unternehmen neue Möglichkeiten eröffnen: zur Gewinnung und Bindung von Fachkräften, zur Stärkung ihrer Arbeitgeberattraktivität und zur nachhaltigen Positionierung in der Region und darüber hinaus“, erläuterte IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke in ihrer Begrüßung. Beispielhaft ging sie dabei auf die Unterbringung von internationalen Mitarbeitenden ein. Zudem wies sie angesichts des knappen verfügbaren Raums auf die Konkurrenzsituation zwischen Wohnen einerseits und Gewerbeflächen andererseits hin und verstärkte den Wunsch aus der Unternehmerschaft nach gezielter Förderung fürs Beschäftigtenwohnen.
Nicola Müller vom Bundesbauministerium betonte, die neue Bundesregierung tue alles, um den angekündigten „Bau-Turbo“ schnellstmöglich zu zünden: „Vorfahrt für Investitionen in den Wohnungsbau-Turbo“, nannte sie es wörtlich. „Es ist ein Supergau, wenn Unternehmen Beschäftigte aufgrund des Wohnungsmarktes verlieren.“ Deshalb erleichtere die neue Regierung Abschreibungen bei Neubauten, durchforste den Förder-Dschungel und fördere den sozialen Wohnungsbau massiv, etwa durch entsprechende KfW-Programme.
Arnt von Bodelschwingh vom Projektplaner RegioKontext aus Berlin berichtete, dass er und sein Unternehmen sich seit zehn Jahren mit dem Beschäftigtenwohnen befassen. Bereits damals habe es angespannte Wohnungsmärkte gegeben, wobei sich die Lage immer mehr verschärfe. „Das bedarfsgerechte Bauen ist in diesem Zusammenhang das Wichtigste“, unterstrich der gebürtige Herforder, der nach Worten der Moderatorin Sofie Geisel, Geschäftsführerin der DIHK Service GmbH aus Berlin, „einer der führenden Fachleute fürs Beschäftigtenwohnen in Deutschland ist“. Wenn es um ein Kleinunternehmen gehe, könne etwa schon der Bau beziehungsweise die Bereitstellung von zwei Wohneinheiten für Angestellte bedarfsgerecht sein. „Auf der Internet-Plattform ‚NetzwerkMitarbeitendenWohnen‘ finden Interessierte entsprechende Beispiele“, nannte er eine Quelle.
Dass es häufig um diese Kleinteiligkeit geht, bestätigte auch Sascha Golnik, Geschäftsführer der Aufbaugemeinschaft Espelkamp GmbH. Er stellte das Beispiel „Welcome Haus“ vor. Zwar seien in Espelkamp Wohnungen nicht so knapp wie in Großstädten und die Mieten deutlich niedriger, trotzdem habe wegen des Fachkräftemangels seine Wohnungsgesellschaft mit zwei örtlichen Unternehmen (Harting Technologiergruppe und Mittwald CM Service GmbH) dieses Wohnhaus gebaut und im Dezember 2021 eröffnet. „Damit neue Beschäftigte nach Espelkamp kommen und nicht in Metropolen ziehen, muss man ihnen etwas bieten“, sagte Golnik. Die neu erschaffenen 15 Apartments seien nach modernsten Erkenntnissen erstellt und mit einer Lounge und einem Fitnessraum für alle Mieterinnen und Mieter ausgestattet. Gerade Neuankömmlinge hätten es so leichter, miteinander in Kontakt zu treten und am neuen Arbeitsort anzukommen. Das habe bisher sehr gut funktioniert. „Die Kosten einer unbesetzten Stelle sind für Unternehmen ungleich höher als ein derartiges Angebot“, so Golnik.
Thomas Lammering, Technischer Beigeordneter der Stadt Detmold, und Michael Kirchner, Vorstand der Kommunalen Wohnungsgenossenschaft Briten-siedlung eG in Detmold, stellten dieses Beschäftigtenwohnen-Projekt mit 44 Wohneinheiten vor sowie das genossenschaftliche Wohnprojekt Breitenfeld in Detmold (105 Wohneinheiten). „Günstiger Wohnraum allein reicht nicht“, meinte Lammering und hob hervor: „Auch das Umfeld muss stimmen“. Deshalb habe man jeweils zusätzlich eine Kindertagesstätte sowie ein Kunst- und Kulturhaus erstellt. „Durch die Nutzung von Genossenschaftsmodellen entlasten wir nicht nur die Kommune, sondern können schneller bauen und beispielsweise auch mehr Ressourcen nutzen“, nannte Kirchner seiner Meinung nach weitere Vorteile für ihr so genanntes „Detmolder Modell“. Weitere Vorhaben seien in Planung.
Von der Vermietung von aktuell 20 Wohnungen im Bestand auf dem Gelände der MöllerGroup in Brackwede und dem dortigen Bau und der Nutzung einer Kindertagesstätte berichtete Denis Rauhut, Geschäftsführer der Möller Real Estate. „Wir vermieten an jeden, wobei Beschäftigte der MöllerGroup Vorrang haben und einen Rabatt von 10 Prozent auf die Miete erhalten.“ Grundsätzlich sei der Wohnraum in Bielefeld knapp und teuer. Wenn ein Unternehmen für einen zukünftigen Beschäftigten eine günstige Wohnung habe, könne das ein wichtiges Argument sein, dass sich eine auswärtige Fachkraft für eine Stelle in Bielefeld und gegen eine andere Großstadt entscheide. Der Geschäftsführer hat vor, weitere 150 bis 200 Beschäftigtenwohnungen auf dem Werksgelände zu bauen. Ob das allerdings realisiert werde, hänge in erster Linie vom Bebauungsplanverfahren ab. „Außerdem sind die Baukosten aktuell hoch und es gibt keine stabile Förderkulisse“, bemängelt Rauhut. Hoffnung mache ihm hingegen der angekündigte Bau-Turbo sowie der Gebäudetyp E, bei dem auf bestimmte Komfortstandards verzichtet werde, um schneller und kostengünstiger zu bauen.
Claudia Warnecke, Technische Beigeordnete der Stadt Paderborn, erläuterte, dass in der Paderstadt insbesondere durch die zahlreichen dortigen Studenten hoher Druck auf dem Wohnungsmarkt herrsche. Und auch für Auszubildende sei günstiger Wohnraum dringend erforderlich. Deshalb sei die Stadt aktuell dabei, die durch den Abzug der britischen Streitkräfte vorhandenen 300 Hektar für Wohnraum zu verplanen.
16.06.2025

IHK Lippe warnt: Achtung vor Schadsoftware in gefälschten Zahlungsaufforderungen

IHK Lippe warnt:

Achtung vor Schadsoftware in gefälschten Zahlungsaufforderungen

Die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) macht darauf aufmerksam, dass E-Mails mit betrügerischen Zahlungsaufforderungen samt Schadsoftware im Umlauf sind.
Die E-Mail enthält eine gefälschte Rechnung, die angeblich von der „mobile.de GmbH“ stammen soll. In der vermeintlichen Rechnung ist ein Link enthalten. Beim Anklicken des Links besteht die Gefahr, dass eine schädliche Datei heruntergeladen und dadurch Schäden am Computersystem des Abrufenden angerichtet sowie Daten ausgespäht werden können. In der „Rechnung“ wird zur Begleichung einer angeblichen Forderung in mittlerer dreistelliger Höhe aufgefordert.
Die IHK Lippe rät Unternehmen dringend, solche E-Mails zu löschen, keine Zahlung zu leisten und sich bei Unsicherheiten an ihre IT-Ansprechpartner zu wenden.
13.06.2025

IHK Lippe veröffentlicht Positionspapier: Industriestandort muss gesichert werden!

IHK Lippe veröffentlicht Positionspapier:

Industriestandort muss gesichert werden!

Lippe ist ein starker Industriestandort. Viele lippische Unternehmen fühlen sich an ihrem heimischen Standort wohl. Damit das so bleibt, fordert die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) in einem Positionspapier vor allem die regionalen Akteure in Politik und Verwaltungen auf, alles dafür zu tun, den Industriestandort Lippe zu sichern. „Die lippischen Unternehmen leiden unter hohen Standortkosten, überbordender Bürokratie, bröckelnder Infrastruktur und einem zunehmenden Fachkräftemangel“, mahnt Oliver Voßhenrich, Vorsitzender des Industrieausschusses und Mitglied des Präsidiums der IHK Lippe. „Doch Klagen hilft nicht, wir müssen jetzt handeln. In unserem Positionspapier machen wir dazu konkrete Vorschläge.“
„Das Positionspaper beschreibt die aktuelle Situation und ambitionierte Ziele für 2030, ergänzt Melanie Lehmann, stellvertretende Vorsitzende des Industrieausschusses und ebenfalls Präsidiumsmitglied. Die letzten beiden Konjunkturumfragen sowie die aktuelle Standortumfrage der IHK Lippe zeigten den Handlungsbedarf deutlich auf. Die rechtliche Grundlage für die dringend notwendigen Veränderungen müsse die Bundes- und die EU-Politik jetzt schnell legen: Die Regelungsflut müsse rasch eingedämmt und unnötige Vorschriften gestrichen, Verfahren müssen beschleunigt und digitalisiert, Energiekosten gesenkt werden. „Was und wie es vor Ort passiert, liegt vielfach in den Händen der regionalen Akteure“, betont Lehmann. „Deshalb setzen wir in unserem Papier darauf, was wir vor Ort verändern und verbessern können.“
„Eine zentrale Grundlage dafür ist aus unserer Sicht“, so Matthias Carl, Geschäftsführer der IHK Lippe, „Verwaltungsprozesse vom Kunden her zu denken. Wir schlagen einen regelmäßigen Austausch vor, der gegenseitiges Verständnis und Vertrauen schafft.“ Mögliche Themen könnten die konkreten betrieblichen Auswirkungen bürokratischer Anforderungen, Maßnahmen zur Verbesserung und Digitalisierung und Praxistests in einem „Reallabor“ sein. Wichtig sei, so Matthias Carl, dass die Mitarbeitenden in den Verwaltungen dazu ermächtigt werden, vorhandene Ermessensspielräume auch nutzen zu dürfen. Basis könnte ein Leitbild für ein wirtschaftsfreundliches Verwaltungshandeln in Lippe sein.
Die IHK Lippe bekennt sich im Positionspapier zur nachhaltigen Transformation der Energieversorgung. Um den Industriestandort zu erhalten, müsse die Energiewende aber vor dem Hintergrund realistischer Annahmen neu gedacht werden. Im Fokus sollte deshalb die Kosteneffizienz des Gesamtsystems aus Erzeugung, Verteilung und Speicherung stehen. Auf regionaler Ebene empfiehlt die IHK Lippe unter anderem eine engere Zusammenarbeit zwischen den Akteuren und den industriellen Verbrauchern, um eine systemintegrierte Planung und Anbindung dezentraler Anlagen zu ermöglichen.
Beim Thema Bildung wünscht sich die IHK Lippe neben einer modernen Bildungsinfrastruktur eine stärkere Integration von Wirtschaftsthemen im Unterrichtsangebot und eine positive Haltung zu Arbeit und Leistung. Berufsorientierungsmaßnahmen sollten noch besser abgestimmt und lippische Industrieunternehmen aktiv eingebunden werden. Dabei sollten auch die Eltern angesprochen werden. Wichtig sind dem Industrieausschuss auch demokratiestärkende Maßnahmen, die den konstruktiven Diskurs unterschiedlicher Meinungen fördern.
Voßhenrich und Lehmann sehen aber auch die Unternehmen in der Pflicht: „Auch wir müssen unsere Hausaufgaben machen: Wir müssen widerstandsfähiger gegenüber geo- und handelspolitischen Veränderungen werden und uns breiter aufstellen. Wir müssen in Effizienz und Nachhaltigkeit, in Innovation, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz investieren, damit wir unserer Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft gerecht werden. Und wenn die Politik in künftigen Regularien mehr auf Vertrauen baut, müssen wir das auch rechtfertigen.“
12.06.2025

Veranstaltung zur Unternehmensnachfolge: Frühzeitig Nachfolge regeln

Veranstaltung zur Unternehmensnachfolge

Frühzeitig Nachfolge regeln

Was sind die Herausforderungen der Unternehmensnachfolge? Wie können die Interessen, Erfahrungen und Sichtweisen der verschiedenen Generationen im Betrieb unter einen Hut gebracht und emotionale, strategische und unternehmerische Herausforderungen gemeistert werden? Diese Fragen werden in einer Veranstaltung der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) am 17. Juni 2025 um 18:00 Uhr beantwortet. Die Veranstaltung findet im Rahmen einer bundesweiten IHK-Aktionswoche statt.
„Die Unternehmensnachfolge sollte möglichst frühzeitig vorbereitet und geregelt werden“, berichtet Christina Flöter, Leiterin des Teams „Gründung und Nachfolge“ bei der IHK Lippe. Die Teilnahme biete sich deswegen vor allem für Unternehmer:innen ab Mitte 50 an. Flöter bietet in der Veranstaltung einen kompakten Überblick über Wege und Tools zur erfolgreichen Unternehmensnachfolge. Svenja Gröschell-Wirth (progressio Managementtraining GmbH), Trainerin, Coach und erfahrene Führungskraft, gibt einen interaktiven Impuls. Im Mittelpunkt steht der konstruktive Umgang mit unterschiedlichen Generationen im Unternehmensalltag.
Wie wichtig das Thema Nachfolge für den Standort Deutschland ist, zeigen die Zahlen des aktuellen IHK-Nachfolgereports NRW. Die Zahl der übergabereifen Unternehmen ist dabei in den letzten fünf Jahren landesweit um 40.000 auf insgesamt 305.000 Betriebe gestiegen, erläutert Flöter. Statistisch gesehen sind die Inhaber:innen in 48 Prozent der eigentümergeführten Familienunternehmen älter als 55 Jahre. War es früher die Regel, innerhalb der Familie die Nachfolge zu sichern, planen dies nur noch 40 Prozent der Unternehmer:innen. 80 Prozent der Unternehmen geben an, Schwierigkeiten zu haben, eine externe Nachfolge zu finden. Jedes zehnte Unternehmen befürchtet, keinen Nachfolgenden zu finden und bereitet sich auf eine Stilllegung oder Liquidation vor.
Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist eine Anmeldung unter floeter@detmold.ihk.de oder über Telefon 05231 7601-640 erforderlich. Eine Anmeldung ist zudem über die Homepage der IHK Lippe möglich.
03.06.2025

IHK vergleicht Stromnetzentgelte in Lippe: Netzentgelte insgesamt leicht gesunken

IHK vergleicht Stromnetzentgelte in Lippe

Netzentgelte insgesamt leicht gesunken

Die Stromnetzentgelte sind im Durchschnitt der sieben Netzbetreiber in Lippe leicht gesunken, auf der Niederspannungsebene um 0,1 Prozent und auf der Mittelspannungsebene um 2,6 Prozent. Die Stromnetzentgelte 2025 und auch ihre Entwicklung gegenüber 2024 fallen aber sehr unterschiedlich aus. Das zeigt der aktuelle Vergleich der Entgelte für verschiedene Abnahmefälle auf Niederspannungs- bzw. Mittelspannungsebene in Lippe und benachbarten Verteilnetzgebieten der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe). „Je nach Netzbetreiber und Spannungsebene müssen die Unternehmen in Lippe bis zu 5,6 Prozent mehr oder bis zu 6,1 Prozent weniger Netzentgelte zahlen“, berichtet Matthias Carl, Geschäftsführer der IHK Lippe.
Die IHK Lippe hat verschiedene Abnahmefälle von Sondervertragskunden auf Niederspannungs- bzw. Mittelspannungsebene in Lippe und benachbarten Verteilnetzgebieten betrachtet. Unternehmen in Lippe, die Strom auf der Mittelspannungsebene beziehen, zahlen mit durchschnittlich 6,78 Cent pro Kilowattstunde 2,6 Prozent weniger als 2024. Das Netzentgelt auf der Niederspannungsebene beträgt in Lippe im Schnitt 10,40 Cent/kWh und ist damit nahezu unverändert.
Auf der Niederspannungsebene beziehen vor allem kleinere Gewerbebetriebe ihren Strom. Am günstigsten schneiden hier die Stadtwerke Bad Salzuflen und Westfalen Weser Netz mit 9,48 Cent/kWh ab (+4,5 bzw. -6,1 Prozent gegenüber 2024). „Beim teuersten lippischen Netzbetreiber zahlen vergleichbare Stromkunden mit 11,08 Cent/kWh immerhin 1,6 Cent mehr. Im letzten Jahr lag das Netzentgelt hier aber noch 0,35 Cent höher“, betont Carl.
Größere Betriebe beziehen Strom vor allem auf der Mittelspannungsebene. „Im Durchschnitt der vier betrachteten Abnahmefälle verlangen die Stadtwerke Lippe-Weser Service GmbH hier mit 5,99 Cent/kWh (-9,8 Prozent) die geringsten Netzentgelte“, sagt Carl. Das seien 1,78 Cent/kWh oder knapp 23 Prozent weniger als beim teuersten Netzbetreiber.
Im Vergleich der umliegenden Netzgebiete sind die Stadtwerke Hameln sowohl auf der Niederspannungsebene (8,28 Cent/kWh) wie auch auf der Mittelspannungsebene (5,07 Cent/kWh) am günstigsten. Die teuersten betrachteten Netzbetreiber aus Ostwestfalen-Lippe sind die Netzgesellschaft Gütersloh mit 12,90 Cent/kWh bei der Niederspannung und die Stadtwerke Oerlinghausen mit 7,77 Cent/kWh bei der Mittelspannung.
Carl geht davon aus, dass die Netzentgelte wegen des Ausbaubedarfs auf Verteil- und Übertragungsnetzebene noch weiter steigen werden: „Die Netzentgelte werden damit zu zunehmend belastenden Kostenfaktor für die Wirtschaft.“ Die von der Bundesregierung geplante Deckelung der Netzentgelte sowie die Senkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß können hier für Entlastung sorgen, meint Carl.
Die Netzentgelte beinhalten i.d.R. neben dem Arbeits- und Leistungspreis für die Netznutzung die Kosten für Messstellenbetrieb, Messung und Abrechnung. Auch die vorgelagerten Kosten für das Übertragungsnetz fließen hier ein. Gegenüber 2024 sind diese deutlich stärker gestiegen als die Netzentgelte auf der Verteilnetzebene – und zwar je nach betrachtetem Abnahmefall um 9 bis 32 Prozent.
Die Netznutzungsentgelte können von den Netzbetreibern nicht frei festgelegt werden. Sie werden in einem komplexen Verfahren durch die Bundesnetzagentur genehmigt. Die Höhe der Netzentgelte ist ortsgebunden und hängt von vielen Faktoren wie Anschlussdichte, Erneuerungsbedarf des Stromnetzes, Versorgungsqualität und Effizienz des Netzbetreibers ab.
Dem Vergleich der IHK Lippe liegen die Durchschnittswerte von vier Verbrauchsfällen auf Mittelspannungsebene und für drei Abnahmefälle auf Niederspannungsebene zugrunde. Die einzelnen Verbrauchsfälle unterscheiden sich in Leistung, Strommenge und Benutzungsstunden. Mittelspannungsnetze werden üblicherweise mit elektrischen Spannungen von 10 bis 30 Kilovolt und Niederspannungsnetze bei 250 bis 1000 Volt betrieben.
Tabellen und Grafiken unter www.detmold.ihk.de (Nr. 4500498)