Sustainable Development Report 2025 veröffentlicht

Der Sustainable Development Report (SDR) 2025 markiert das zehnjährige Bestehen der Agenda 2030 und der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Der Bericht bietet eine umfassende Analyse des globalen Fortschritts – oder vielmehr der Defizite – bei der Umsetzung der SDGs. Die diesjährige Ausgabe legt einen besonderen Fokus auf die Finanzierung nachhaltiger Entwicklung bis 2030 und darüber hinaus.

Zentrale Erkenntnisse des Berichts

  • Keines der 17 SDGs ist weltweit auf Kurs. Nur 17 Prozent der Zielvorgaben dürften bis 2030 erreicht werden. Besonders kritisch: Klimaschutz, Biodiversität, nachhaltiger Konsum, Pressefreiheit und Rechtsstaatlichkeit.
  • Globale Durchschnittswerte verschleiern Fortschritte. Länder wie Nepal, Usbekistan, Benin und Peru haben seit 2015 überdurchschnittlich aufgeholt.
  • Europa bleibt führend, aber nicht makellos: 19 der Top-20-Länder im SDG Index liegen in Europa – darunter Deutschland auf Platz 4. Dennoch bestehen signifikante Defizite bei Klima- und Umweltzielen.
  • Multilateralismus unter Druck: Der neue UN-Multilateralismus-Index (UN-Mi) zeigt: Barbados, Jamaika und Trinidad & Tobago führen – die USA belegen den letzten Platz, u. a. wegen des Rückzugs aus dem Pariser Klimaabkommen und der WHO.
  • Spillover-Effekte sichtbar gemacht: Wohlhabende Länder schneiden im Spillover-Index schlecht ab – sie verursachen durch Konsum, Abfall- und CO₂-Importe sowie Steuervermeidung negative Effekte in anderen Ländern.

Deutschland im SDG-Vergleich

Platz 4 von 167 Ländern im SDG Index 2025 mit einem Score von 83,7.

Stärken:

  • Armutsbekämpfung
  • Gesundheitsversorgung
  • Bildung

Schwächen:

  • SDG 6 (Wasser): Nur 62,9 Prozent Zugang zu Basis-Wasserversorgung.
  • SDG 7 (Energie): Geringer Anteil erneuerbarer Energien (5,9 Prozent).
  • SDG 13–15 (Umwelt): Hohe CO₂-Emissionen, importierte Umweltbelastungen.
  • Multilateralismus: Deutschland liegt im UN-Mi-Index im Mittelfeld (Score: 46,4).
  • Spillover-Effekte: Deutschland verursacht signifikante negative Auswirkungen auf andere Länder – z. B. durch CO₂-Importe und Steuerpraktiken.

Ergänzende Aspekte

  • SDGi-Index: Ein neuer kompakter Index mit 17 Schlüsselindikatoren zur besseren Vergleichbarkeit über Zeit.
  • Finanzierung im Fokus: Der Bericht fordert eine Reform der globalen Finanzarchitektur, Schuldenerleichterung und neue Finanzierungsquellen (z. B. globale Steuern auf Emissionen).
  • FfD4-Konferenz in Sevilla: Der Bericht dient als inhaltliche Grundlage für die UN-Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung, die ab 30. Juni 2025 in Sevilla stattfindet.

Fazit

Es gibt viele politische Bekenntnisse, dennoch ist der Fortschritt bei der Umsetzung der SDGs klar unzureichend. Deutschland steht im internationalen Vergleich gut da – muss aber insbesondere bei Umwelt- und Klimazielen sowie seiner globalen Verantwortung nachbessern.
(Quelle DIHK)