Größter Handlungsbedarf bei Infrastruktur und Fachkräften

Beim Thema Infrastruktur sehen die heimischen Unternehmer den größten Handlungsbedarf, wenn es um die Qualität des heimischen Wirtschaftsstandortes geht. Dies zeigt die Auswertung einer Umfrage, die die JLU Gießen im Auftrag der IHK Lahn-Dill durchgeführt hat. „Neben den Themen Energiekosten und Breitband-Anbindung kommt der Gewerbesteuer hohe Aufmerksamkeit zu“, so Dr. Hennemann vom Fachbereich Wirtschaftsgeographie der Universität, der die Studie der Vollversammlung der IHK im Rahmen ihrer Sommersitzung am 8. Juli 2014 in der beruflichen Schule in Biedenkopf vorstellte.
„Die Ergebnisse bestätigen, dass die IHK mit ihren Aktivitäten zu diesen Themen in den letzten Jahren die richtigen Schwerpunkte gesetzt hat“, zeigte sich Präsident Flammer erfreut. Gegenüber der ersten Umfrage im Jahr 2009 an Bedeutung gewonnen haben die Themen Verfügbarkeit und schulische Qualifikation von geeigneten Lehrstellenbewerbern respektive Berufseinsteigern. Auch bei gewerblich-technischen Fachkräften steigt der Handlungsdruck aus Sicht der Firmen. Auf Grund der gemeinsam mit den Landkreisen angeschobenen Aktivitäten zum Breitbandausbau geht Flammer davon aus, dass dieses Thema spätestens bei der nächsten Befragung in fünf Jahren von der Agenda verschwunden ist.
Punkten kann die Region aus Sicht der Unternehmen bei der Nähe zu wichtigen Absatzmärkten, der guten Versorgung mit unternehmensnahen Dienstleistungen sowie angemessener Flächenversorgung. Auch zu den weichen Standortfaktoren wie Lebensqualität und Kinderbetreuung gab es Lob.
In einem Workshop werden die Vollversammlungsmitglieder die Ergebnisse näher beleuchten und hieraus Schlüsse für die Schwerpunktsetzung der neuen Vollversammlungsperiode 2014 bis 2019 ziehen. Auch mit den Kommunen werde man die Ergebnisse im bewährt konstruktiven Dialog erörtern, kündigte der IHK Präsident an.
Die IHK hatte zusammen mit der Uni Gießen ausgewählte IHK-Unternehmen befragt. Die über 400 Unternehmensantworten stehen für ca 36 Prozent der regionalen Arbeitsplätze und haben nach Aussage von Dr. Hennemann damit repräsentative hohe Aussagekraft.