Wichtige Erkenntnisse für die Zukunft der Energieversorgung
Dillenburg – Unter dem Titel „Wasserstoff-Infrastruktur für Mittelhessen“ brachten die Industrie- und Handelskammer (IHK) Lahn-Dill und die Landes Energie Agentur (LEA) zahlreiche Experten, Unternehmensvertreter und politische Akteure zusammen, um aktuelle Studienergebnisse und Erfahrungen zum Thema Wasserstoff zu diskutieren und Wege für den Ausbau einer regionalen Wasserstoff Infrastruktur aufzuzeigen.
Im Zentrum der Kooperationsveranstaltung standen aktuelle Studien, die das Potenzial von Wasserstoff als Energieträger der Zukunft beleuchten. Eine Untersuchung des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) machte deutlich, wie bestehende Gasnetze zur künftigen Wasserstoffversorgung beitragen können. Der Landesverband der Energie- und Wasserwirtschaft Hessen/Rheinland-Pfalz e. V. (LDEW) stellte darüber hinaus eine Studie zum erwarteten Wasserstoffbedarf in Hessen vor. Ergänzend präsentierte Ernst & Young im Auftrag der LEA die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zum Aufbau eines regionalen Wasserstoff-Backbone-Netzes sowie zu den Elektrolysepotenzialen in Mittelhessen.
„Infrastruktur, die wir heute nicht planen und realisieren, wird uns in zehn Jahren fehlen – mit erheblichen Folgen für unsere Wirtschaftskraft, die Attraktivität des Standorts und seine Zukunftsfähigkeit,“ mahnte Dr. Felix Heusler, Präsident der IHK Lahn-Dill, in seiner Eröffnungsrede.
Gerade Mittelhessen dürfe als industrielles Herzstück Hessens in der Wasserstoffstrategie nicht zurückfallen. Auch Landrat Carsten Braun betonte in seinem Grußwort die Bedeutung einer sicheren, bezahlbaren Energieversorgung für den Industriestandort an Lahn und Dill. Julia Woth, Abteilungsleitung Erneuerbare Energien, Wasserstoff & Mobilität (LEA Hessen): „Das Wasserstoff-Kernnetz soll künftig die Basis der Wasserstoffversorgung in Deutschland bilden. Um eine Versorgung in alle Teile Hessens zu sichern, eröffnet die Machbarkeitsstudie zu einem regionalen Verteilnetz neue Perspektiven.“
Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete eine hochkarätig besetzte Expertendiskussion, in der Vertreter der Studien, Netzbetreiber und Unternehmensvertreter über die Herausforderungen und Chancen eines regionalen Wasserstoffnetzes debattierten. Im Fokus standen Herausforderungen wie der Infrastrukturausbau, die wirtschaftliche Skalierbarkeit sowie notwendige regulatorische Rahmenbedingungen. Der Tenor: Nur durch koordiniertes Handeln aller Akteure kann das Potenzial von Wasserstoff erfolgreich gehoben werden.
Pressemeldung vom 8.4.2025