Erhebliche bürokratische Mehrbelastungen für die Unternehmen

Dillenburg, 30.10.2025 – Die IHK LahnDill teilt das Ziel des fairen Wettbewerbs – doch die geplante Ausgestaltung des Bundestariftreuegesetzes überzeugt in der Praxis nicht.
Aus zahlreichen Rückmeldungen unserer Mitgliedsunternehmen – gerade aus dem Mittelstand – wird deutlich: Zusätzliche Nachweise und Informationspflichten, neue Kontrollschleifen und eine weitreichende Kettenhaftung gefährden die Teilnahme insbesondere der kleinen und mittleren Unternehmen an Ausschreibungen und treiben am Ende die Kosten öffentlicher Aufträge.
„Dieses Gesetzgebungsverfahren sollte vollständig aufgegeben werden.", sagt Dr. Felix Heusler, Präsident der IHK Lahn-Dill, "Das Tariftreuegesetz in dieser Form führt zu erheblichen bürokratischen Mehrbelastungen und wird – anders als im Koalitionsvertrag vereinbart – nicht auf das ‚absolute Minimum‘ beschränkt.“
Sollte der Bundestag das Vorhaben dennoch weiter beraten, wirbt die IHK LahnDill für eine schlanke, bürokratieärmere Alternative: Fokus auf Entlohnung statt weitere Bedingungen aufzunehmen, digitale Eigenerklärung mit anlassbezogener Prüfung statt flächiger Nachweispflichten, klare Begrenzung der Haftung auf unmittelbare Nachunternehmer sowie angemessene Schwellenwerte (mindestens 100.000 €), um Kurz und Kleinaufträge nicht zu überfrachten.