Jahresbericht der Industrie an Lahn und Dill 2024

Wetzlar/Dillenburg, 12. März 2025 – Im Jahr 2024 verzeichnete die Industrie im Bezirk der IHK Lahn-Dill einen Umsatz von 8,7 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Rückgang um 5,2%. Die Region an Lahn und Dill steht damit nicht allein: die Umsätze in Hessen sanken insgesamt um 5,8% und deutschlandweit um 3,8%.
Etwas positiver stellt sich der Auslandsumsatz der Region dar, der leicht um 0,3 % auf 3,9 Milliarden Euro stieg, während Hessen und Deutschland Rückgänge von 6,1 % bzw. 2,8 % verzeichneten. Der Inlandsumsatz im IHK-Bezirk dagegen sank um 9,2 %, was deutlich höhere Rückgänge im Vergleich zu Hessen (-5,4 %) und Deutschland (-4,8 %) darstellt.
„In 10 von 12 Monaten verzeichnete die heimische Industrie im Vergleich zum Vorjahr sinkende Umsätze. Diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache,“ kommentiert Alexander Cunz, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Lahn-Dill, die aktuellen Zahlen.
Trotz der rückläufigen Umsätze blieb die Beschäftigung in der heimischen Industrie noch weitgehend stabil. Im Jahr 2024 waren in den heimischen Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes insgesamt 32.527 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, was einem leichten Anstieg von 0,1% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Damit entwickelte sich die Beschäftigung positiver als in Hessen (-1,4 %) und in Deutschland (-0,4 %).
„Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Hohe Energiekosten, erdrückende Bürokratie, hohe Steuerlasten, langwierige Genehmigungsverfahren und der zunehmende Fachkräftemangel beeinträchtigen immer mehr die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen. Die neue Bundesregierung muss daher schnell handeln und klare Prioritäten setzen," sagt Alexander Cunz.
Die IHK-Organisation nennt 5-Power-Punkte als konkrete Vorschläge, was die Politik nach der Wahl anpacken muss:
  • Tempo – Deutschland muss schneller werden! Investitionen in die Infrastruktur und Digitalisierung vorantreiben.
  • Wirtschaft braucht Energie – bezahlbar und sicher.
  • Weniger Bürokratie, mehr Freiraum.
  • Fachkräftemangel bekämpfen – Arbeitsanreize verbessern.
  • Steuerliche Entlastungen und Investitionsanreize schaffen.
Grafik VG 2008-2024
Alle genannten Zahlen beziehen sich auf Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes, einschließlich Bergbau sowie der Gewinnung von Steinen und Erden, mit in der Regel mindestens 50 Beschäftigten. Die Statistik wird durch das Hessische Statistische Landesamt zur Verfügung gestellt und durch die IHK Lahn-Dill verarbeitet.