Über 70 "IHK-Zukunftshelden" in der Aue Eventhalle geehrt

Am 12. November wurden die hervorragenden Leistungen der besten Prüfungsabsolventen 2024 in der Aue Eventhalle in Biedenkopf gewürdigt. Die Bestenehrung der Industrie- und Handelskammer Lahn-Dill bietet seit einigen Jahren eine Plattform für den Fachkräftenachwuchs.Der als Bundesbester ausgezeichnete Moritz Grosch fasst zusammen: Die Bestenehrung bedeutet für mich Wertschätzung und Anerkennung in meinem erlernten Beruf als Mechatroniker für Kältetechnik. Ich denke, dass dies ein guter Start für Weiterbildungen und meine berufliche Zukunft ist.”
Dem stimmt IHK-Hauptgeschäftsführer Dietmar Persch zu: „Sie haben großartige Leistungen vollbracht. Sie sind die Besten Ihres Jahrgangs an Lahn und Dill. Sie haben meine größte Anerkennung und meinen Respekt“, sagte er zum Auftakt der Veranstaltung am 12. November. „Die Ausbildung wird Ihnen die Türen in der Wirtschaft öffnen. Unsere Unternehmen brauchen Fachkräfte wie Sie – heute und in Zukunft.“
Insgesamt 54 Ausbildungsbeste aus 43 Unternehmen und 17 Weiterbildungsbeste konnten eine Urkunde aus den Händen der IHK-Hauptgeschäftsführung entgegennehmen – davon zählen sechs Auszubildende darüber hinaus zu den besten Hessens und Grosch zu den besten Auszubildenden bundesweit.
Neben den Prüflingen erhielten auch die Vertreter der Unternehmen eine Urkunde als Anerkennung für die hohe Ausbildungsqualität. „Unsere qualitativ so hochwertige Ausbildung ist ohne die Ausbilderinnen und Ausbilder in den Betrieben undenkbar.“, betonte Persch in seiner Rede.
Die Bestenehrung der IHK Lahn-Dill
Schon seit über einem Jahrzehnt plant und gestaltet die IHK Lahn-Dill die Ehrungsveranstaltung in der Region. Neben der Übergabe der Urkunden und Grußworten von Vertretern aus Wirtschaft und Politik gab es auch verschiedene Showacts, die den Abend begleitet haben. Im November 2024 wurde das Event von den Stimmkünsten des Beatboxers und Europameisters Robeat umrahmt. Mit seinem außergewöhnlichen Talent begeisterte er die Gäste und sorgte für gute Stimmung.
Die Bestenehrung der IHK Lahn-Dill ist in den letzten Jahren eine Institution in der Region geworden. Die Absolventen bekommen die Möglichkeit, ihren Erfolg mit Familie und Freunden zu feiern und erhalten gleichzeitig die öffentliche Anerkennung durch die Prüfungsinstitution, der IHK, sowie der Unternehmen.
Die Ausbildungsbesten
Als „Bester“ gilt, wer in der Abschlussprüfung seines Ausbildungsberufes mindestens 92 Punkte erreicht hat. Somit kann es auch mehrere Beste in einem Jahrgang geben.
Die Landesbesten
Wer mindestens 92 von 100 Punkten und die höchste Punktzahl in der Abschlussprüfung seines Ausbildungsberufs erreicht, wird automatisch in den hessenweiten Vergleich aufgenommen. Die Daten werden von jeder hessischen IHK an den Hessischen Industrie- und Handelskammertag übermittelt, die die Auswertung vornimmt. Wer sich dort mit der höchsten Punktzahl durchsetzen kann, wird „Landesbester“. Dazu gehört auch der Bundesbeste, der gleichzeitig im Bundesvergleich herausstach.
Der Bundesbeste
Den Bundesbesten im Ausbildungsberuf Mechatroniker für Kältetechnik, Moritz Heinrich Grosch, erwartete neben der regionalen Bestenehrung eine Reise nach Berlin, gekrönt durch die nationale Bestenehrung am 9. Dezember. Begleitet wurde er neben einem Unternehmensvertreter von der IHK-Referatsleiterin im Prüfungswesen Sina Ventzke. Grosch absolvierte seine Ausbildung bei OPTIMA pharma GmbH in Gladenbach. Der junge Mann ist nicht nur bester Azubi, sondern durch seine Leistungen auch ein Vorbild für andere Auszubildende.
Die Ehre, in Berlin gekürt zu werden, haben all jene, die in ihrem Ausbildungsberuf im jeweiligen Prüfungsjahr die höchste Punktzahl erreicht haben – und das im bundesweiten Vergleich.
Die Weiterbildungsbesten
Als Bester in der Weiterbildung gilt, wer in der Fortbildungsprüfung der IHK Lahn-Dill die höchste Punktzahl erreicht hat. Im Jahr 2024 wurden 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Ausbildereignungsprüfung nach Ausbildereignungsverordnung (AEVO), eine Teilnehmerin und zwei Teilnehmer der Abschlussprüfung zum Industriemeister bzw. zur Industriemeisterin, jeweils in den Fachrichtung Optik, Metall und Elektrotechnik sowie eine Absolventin der Prüfung zur Wirtschaftsfachwirtin ausgezeichnet.
Bestenehrung im neuen Corporate Design
Im vergangenen Jahr kam auch etwas Neues: Die Bestenehrung wird nun durch eine eigene Marke repräsentiert. Alle Aus- und Weiterbildungsbesten sind „IHK-Zukunftshelden“, denn sie verkörpern genau das: Fachkräftenachwuchs, der dringend gebraucht wird und die Zukunft der Wirtschaft unserer Region an Lahn und Dill gestaltet. Mit der Namensgebung und dem neuen Corporate Design schafft die IHK einen Wiedererkennungswert und gibt ihrer wichtigsten Ehrungsveranstaltung in der zweiten Jahreshälfte für die Zukunft einen eigenen Charakter.
Die Bedeutung der Besten an Lahn und Dill
„Unsere Betriebe brauchen Fachkräfte wie Sie – gerade heute, aber auch in Zukunft.“ betonte IHK-Hauptgeschäftsführer auf der Bestenehrung im November. Die Ehrung der besten Ausbildungs- und Weiterbildungsabsolventen ist nicht nur für die jungen Menschen selbst von Vorteil, sondern auch für die ausbildenden Unternehmen. In einem umkämpften Arbeitsmarkt ist die Auszeichnung ein starkes Signal, das die Ausbildungsqualität des Unternehmens hervorhebt und auf attraktive Entwicklungsmöglichkeiten aufmerksam macht. Sie zeigt, dass das Unternehmen Talente fördert und gezielt an sich bindet, was es für potenzielle Nachwuchskräfte besonders interessant macht. So können neue Bewerber gewonnen und Fachkräfte langfristig gehalten werden. In seiner Eröffnungsrede bedankte sich der Hauptgeschäftsführer unter anderem bei den Ausbilderinnen und Ausbildern, die die jungen Menschen „erfolgreich gefördert, unterstützt und treu begleitet haben“. Die Anerkennung der herausregenden Leistungen auf einer Bestenehrung soll gleichzeitig auch andere Auszubildende und Mitarbeitende im Betrieb motivieren, wodurch die Bindung an das Unternehmen gefördert wird.
Wie wird die regionale Wirtschaft durch die Auszeichnung gestärkt?
Eine gute Ausbildungsqualität stärkt die gesamte regionale Wirtschaft, da gut ausgebildete und motivierte Fachkräfte die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen erhöhen. Durch die öffentliche Anerkennung und die Bindung von Fachkräften vor Ort bleibt das Know-how in der Region. Dies fördert die Innovationskraft und unterstützt die wirtschaftliche Entwicklung. Zudem werden junge Menschen ermutigt, in der Region zu bleiben und eine qualifizierte Ausbildung zu beginnen, was den Standort insgesamt stärkt.
Die Besten der vergangenen Jahre
Wenn man einen Blick auf die besten Auszubildenden der vergangenen Jahre wirft, fällt auf, dass ein paar Ausbildungsberufe häufiger Landes- und manche sogar Bundesbeste hervorgebracht haben als andere. Bestimmte Berufe, wie beispielsweise der Technische Modellbauer mit der Fachrichtung Gießerei werden nur in wenigen Kammern geprüft. Unter den fünf Landesbesten der letzten Jahre befand sich 2018 sogar ein Bundesbester. In der Stadt Wetzlar, eine der wenigen Optikindustriezentren in Deutschland, sind Betriebe ansässig, die in denen letzten Jahren Top-Azubis im Ausbildungsberuf Feinoptiker ausgebildet haben. Auch mit der Ausbildung des früheren Verfahrensmechaniker in der Hütten- und Halbzeugindustrie (jetzt: Verfahrenstechnologe Metall) hat die Region an Lahn und Dill ein Alleinstellungsmerkmal, dass nicht nur Einzigartigkeit, sondern auch wirtschaftliche Stärke zeigt.
Mit den als „Beste“ ausgezeichneten Top-Fachkräften haben wir Arbeitskapital in unserer Region, das es gilt, langfristig zu binden. Jedes Unternehmen trägt seinen Teil dazu bei. Attraktive Arbeitsbedingungen, Wertschätzung, aber auch die Möglichkeit, sich weiterzubilden und persönlich zu entwickeln, legen den Grundstein dafür. „Viele Leute sagen in Anbetracht der multiplen Krisenlage, die wir ja momentan haben: ‚Früher war alles besser.‘ Dem widerspreche ich entschieden.“, beteuerte Persch in seiner Rede. Wenn er die Spitzen-Azubis und Fortbildungsabsolventen sähe, sei ihm um die Zukunft nicht bange.
Annina Dietrich