Ohne Wirtschaft kein Klimaschutz

Besser (ab-)schneiden

Die Suche nach kürzeren Wegen führt zur Produktion im eigenen Haus. So geschehen bei der Wagner Stanztechnik GmbH: Mit der Investition in einen Faserlaser bietet der Stanztechnik-Hersteller von Einzel- und Serienteilen nun individuelle Zuschnitte an und spart auf kurzen Wegen viel Energie.

Präzision ist Familiensache
Im Familienbetreib Wagner Stanztechnik GmbH in Hadamar werden Standardwinkel, Pfostenschuhe, Sonderteile für den Fenster- und Türenbau sowie andere Einzel- und Serienteile produziert. Mutter und Tochter Wagner haben die Geschäftsführung inne und haben einiges in Bewegung gesetzt. In der Vergangenheit wurden viele Sonderteile im Unternehmen nach Kundenmaß per Plasmazuschnitt produziert. Plasmaschneider sind ein bisschen die Kettensäge der Metallbearbeitung: praktisch, vielseitig einsetzbar, aber das unter hohem Energieaufwand. Mit dem Blick auf Kundenwünsche und dem Antrieb, Ressourcen schonender einzusetzen sowie den CO² -Ausstoß zu reduzieren, haben die Geschäftsführerinnen die eigene Produktion unter die Lupe genommen und Optimierungspotenzial gefunden.
Sparsamer Faserlaser
Sauberer, präziser, energieschonender – mit dem Einsatz des neuen digital gesteuerten Faserlasers hat sich bei der Wagner Stanztechnik GmbH die Bearbeitungstechnologie grundlegend geändert. Der Faserlaser verfügt über eine integrierte Software zur Datenintegration und Übernahme von Kundendaten, eine automatische Justierung für saubere Schnitte sowie eine automatische Höhenregelung für einen geringeren Energieverbrauch. Mit dem Einsatz des Faserlasers konnte der Energieverbrauch um 88 Prozent reduziert werden. Mit Hilfe der Software-Ausstattung gibt es jetzt eine Windows OS-Schnittstelle zur Integration von 3D-Daten, was eine hocheffiziente Verschachtelung der Bauteile ermöglicht. Das verhindert Ausschuss und spart Material. Zudem entfällt der Einsatz von Druckluft. Doch bei Wagner Stanztechnik überzeugt nicht nur die Ressourceneinsparung. Mit der neuen Lasertechnik können neue Teile im Unternehmen produziert werden, was Zukäufe und somit Wege spart.        
Impuls für neue Projekte
Besser (ab)schneiden ist der Projekttitel, den das Unternehmen der PIUS-Invest-geförderten Maßnahme gegeben hat. Und das gilt nicht nur für die Kunden des Unternehmens. Auch für die Belegschaft hat der neue Faserlaser Vorteile: Schneidstäube werden fast vollständig vermieden, was die Arbeit angenehmer macht. Und die Investition in CO² -Reduzierung trägt auch hier eine positive Wirkung in das Unternehmen hinein. Es wird nicht die letzte entsprechende Maßnahme gewesen sein: Wagner Stanztechnik will seine CO² -Bilanz noch weiter verbessern. Der nächste Schritt auf diesem Weg wird die Anschaffung einer Photovoltaikanalage sein.     
Technologieland Hessen, Hessen Trade & Invest

Unternehmen
1 Mio. Euro Jahresumsatz
8 Mitarbeitende
Metallbearbeitung
Umstellung der Fertigung auf modernen Faserlaser

Maßnahme
Investitionen gesamt 85.000 Euro
Zuschuss durch PIUS-Invest 25.500 Euro
26t CO² -Einsparung pro Jahr durch die Maßnahme
98 Prozent weniger Schneidstäube durch Verzicht auf Plasma-Zuschnitt
88 Prozent weniger Stromverbrauch durch Einsatz eines neuen Faserlasers

„Unterm Strich bin ich einfach froh, dass wir an der PIUS-Invest-Förderung teilgenommen haben. Auch wenn wir die Investition so oder so angegangen wären, die Förderung macht den Schritt einfacher und belohnt ein wenig, dass man sich Gedanken macht. Für kleine Unternehmen ist es ein großer Aufwand, das steht außer Frage, aber es ist eine interessante Auseinandersetzung mit der CO²- Produktion im Unternehmen. Ein Faktor, der in Zukunft genauso entscheidend sein kann wie die richtige Technologie.“ Julia Wagner Geschäftsführerin