Ohne Wirtschaft kein Klimaschutz

Wie viel CO² steckt da drin?

Die eierlegende Wollmilch-Sau für alle, die etwas Außergewöhnliches gebaut bekommen wollen. So heißt es im Unternehmen. Alles, was bei der Stiebich Metallbau GmbH produziert wird, sind Sonderanfertigungen. Produkte, die von Pharma-Equipment bis zum Metallgeländer im Einkaufszentrum reichen.
Energiefresser CO² -Laser
Die vielfältigen Sonderformen bei Stiebich wurden im Zuschnittprozess der Bauelementefertigung schon seit Längerem mit einem CO²-Laser erstellt, der Aluminium, Edelstahl und ähnliche Materialien bearbeiten konnte. Dieser Laser benötigte ein Helium-Stickstoff-CO² -Gemisch für den Betrieb. Es musste also viel Energie investiert werden, und die Kosten-Nutzen-Rechnung war wenig zufriedenstellend. Der CO² -Laser war in vielfacher Hinsicht zu teuer. Mit Festkörperlasern kam dann eine energieeffizientere Alternative auf den Markt. Anfangs waren diese Modelle aber zu unsicher im Betrieb: zu viele Störungen, zu viele Reibungspunkte im Ablauf. Lange nahm man deshalb lieber die enormen Stromkosten in Kauf.
Neue Maschinen sparen besser
Der Schlüssel zu mehr Energie- und damit Kosteneffizienz war bei Stiebich Metallbau bekannt: Es brauchte neue Maschinen, insbesondere einen neuen Laser, um störungsfrei Energie einzusparen und damit CO² reduzieren zu können. Mit der neuen Produktionsanlage entfiel zudem der Produktionsschritt des Sägens, was weitere Energie- und Drucklufteinsparungen bewirkte. Die softwarebasierte Optimierung des Zuschnitts brachte weitere deutliche Materialeinsparungen, was zu 50 Prozent der CO²-Gesamteinsparungen geführt hat. Und auch hier gilt: Wer einmal beginnt, nach energetischen Optimierungsmöglichkeiten zu suchen, wird fündig. Zukünftig möchte man im Unternehmen auch mit Blick auf die Verpackungen prüfen, wie sich Ressourcen noch optimaler einsetzen lassen.
Technologieland Hessen/Hessen Trade & Invest GmbH
2,4 Mio. Euro Jahresumsatz
20 Mitarbeiter
Herstellung von Metallkonstruktionen

Wie viel CO² ist das eigentlich?
Im Gespräch: Geschäftsführer Marc Stiebich
Wie sind Sie auf das PIUS-Invest-Programm aufmerksam geworden?
Tatsächlich sind wir total spontan, ungeplant und quasi aus dem Blauen heraus in dieses Förderprogramm geraten. Wir hatten einen Laseranbieter im Haus, und wie wir uns so unterhalten, erzählte der mir von einem Förderprogramm in NRW. Das fand ich interessant und habe mich dann selbstständig auf die Suche gemacht. Nach längerer Recherche bin ich auf das PIUS-Invest-Programm gestoßen. Das war da noch gar nicht gestartet. Ich habe dann das RKW kontaktiert und bereits zwei Tage später hatte ich die Berater im Unternehmen. Eigentlich optimal: von der schnellen Überlegung ins Machen.
Welche Aspekte an diesem Förderprogramm haben Sie besonders interessiert?
Ich habe mich vorher schon mit dem Thema Stromsparen im Unternehmen auseinandergesetzt. Bezogen auf die Produktion war mir klar, dass es neue Laser gibt, die bei hoher Qualität effizienter arbeiten. Ich habe dann die Werte verglichen und mir die Stromersparnis angeschaut. Jetzt ging es ja aber um die Reduzierung des CO²-Ausstoßes. Da bin ich dann ganz einfach neugierig geworden: Wie viel CO² steckt denn in einer Kilowattstunde Strom? Ich wusste das damals nicht, das sind etwa 520 Gramm. Das denkt man gar nicht. Das macht Einsparpotenziale greifbarer.
Welche Anregungen, Impulse, Lektionen möchten Sie gerne noch teilen?
Wie wichtig auch beim Thema CO² -Einsparungen das Wissen, das Verständnis für das Thema, ist. Es ist vielleicht eine Typfrage, aber bei mir war das Interesse groß, herauszufinden und zu verstehen, was ich genau und wo an CO² einsparen kann. Und wenn ich so etwas anfange, dann führe ich es auch bis zum Ende durch. Oft fehlt ja auch das Wissen um die Zusammenhänge: Wo steckt denn wie viel CO² drin? Zum Beispiel Helium. Das benötigten wir für unseren alten Laser. Ein Kilo Helium entspricht in etwa 300 Kilogramm CO². Diese Informationen muss man erst einmal finden. Jetzt denken Sie mal an die bunten Luftballons, das sind schöne CO² -Schleudern.

Impulse der PIUS-Invest-Förderung
Bei Stiebich Metallbau ist man sicher, dass gerade die Zusammenarbeit mit den Beratern wichtig war für die erfolgreiche Antragsstellung. Unternehmen kleinerer Größenordnung haben es mitunter nicht leicht, entsprechende Förderprogramme zu finden. Investitionen und Fördermaßnahmen werden meist interessant, wenn sie im Zusammenhang mit konkreten Projekten stehen. Da können dann lange Fristen und Prozesse kritisch werden. Das macht die kompetente Begleitung der Prozesse durch qualifizierte Berater so hilfreich. Das PIUS-Fördersystem hat sich als guter Weg erwiesen, um Ideen und Innovationsansätze, gerade auch bezogen auf Ressourcenschonung und CO²-Reduzierung, aus den Schubladen zu holen. Deshalb ist es entscheidend, entsprechende Programme sichtbarer und leicht zugänglich zu machen. Bei der Metallverarbeitung Stiebich zeigt sich auch, dass es letztlich auch immer von der Persönlichkeit der Unternehmer abhängt. Dies war nicht die erste und wird nicht die letzte Fördermaßnahme im Unternehmen sein. Weitere Informationen zum Förderprogramm: www.pius-invest.de                                  
Kontakt:
F.W. Stiebich Metallbau GmbH
Tel.: 06401 903246
www.stiebich-metallbau.de