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Interview mit Svetlana Zaitseva
Zur Person: Geboren in Russland, Bauingenieurin, vonRoll hydro (deutschland) gmbh & co kg. Ich bin verheiratet und habe eine Tochter.
Warum haben Sie sich entschieden, in unsere Region zu ziehen?
Der Umzug nach Mittelhessen war kein bewusst gewählter Schritt, sondern ergab sich durch ein berufliches Angebot. Ich arbeitete damals als Geschäftsführerin des vonRoll-Büros in Moskau und erhielt die Möglichkeit, innerhalb des Unternehmens nach Europa zu wechseln. Aufgrund günstiger Rahmenbedingungen für Fachkräfte wurde mir der Standort in Deutschland angeboten – und heute bin ich sehr froh darüber.
Nach dem Leben in einer Millionenstadt wie Moskau schätze ich Wetzlar umso mehr: alles ist nah, es gibt keinen Verkehrsstress, die Menschen sind freundlich, die Natur wunderschön und das Klima angenehm. Auch die gute Anbindung an den Flughafen Frankfurt ist ein großer Vorteil.
Nach dem Leben in einer Millionenstadt wie Moskau schätze ich Wetzlar umso mehr: alles ist nah, es gibt keinen Verkehrsstress, die Menschen sind freundlich, die Natur wunderschön und das Klima angenehm. Auch die gute Anbindung an den Flughafen Frankfurt ist ein großer Vorteil.
Wie haben Sie den Prozess des Ankommens (Visum, Sprache, Wohnen etc.) empfunden?
Die Visaformalitäten liefen dank Blue Card Programm sehr schnell und unkompliziert.
Die ersten Monate nach der Ankunft waren jedoch sehr herausfordernd. Meine deutschen Kolleginnen und Kollegen waren zwar hilfsbereit, wussten aber als Einheimische oft selbst nicht, welche bürokratischen Schritte eine ausländische Fachkraft gehen muss, um sich in Deutschland zurechtzufinden.
Die Suche nach einer möblierten Übergangswohnung war überraschend schwierig, ebenso wie die langfristige Wohnungssuche, die sich über Monate zog. Und obwohl ich seit Jahren in deutschen Firmen arbeite, war die Arbeitssprache immer Englisch – ich hatte keine Deutschkenntnisse, was vieles zusätzlich erschwerte.
Rückblickend war das definitiv keine einfache Zeit – und ehrlich gesagt auch kein Abschnitt, an den ich besonders gern zurückdenke.
Die ersten Monate nach der Ankunft waren jedoch sehr herausfordernd. Meine deutschen Kolleginnen und Kollegen waren zwar hilfsbereit, wussten aber als Einheimische oft selbst nicht, welche bürokratischen Schritte eine ausländische Fachkraft gehen muss, um sich in Deutschland zurechtzufinden.
Die Suche nach einer möblierten Übergangswohnung war überraschend schwierig, ebenso wie die langfristige Wohnungssuche, die sich über Monate zog. Und obwohl ich seit Jahren in deutschen Firmen arbeite, war die Arbeitssprache immer Englisch – ich hatte keine Deutschkenntnisse, was vieles zusätzlich erschwerte.
Rückblickend war das definitiv keine einfache Zeit – und ehrlich gesagt auch kein Abschnitt, an den ich besonders gern zurückdenke.
Haben Sie Unterstützung erhalten, sei es vom Arbeitgeber oder anderen Organisationen?
Nein, leider nicht wirklich. Die größte Hilfe kam eher zufällig: der Vermieter meiner Ferienwohnung gab mir den Kontakt zu Stephanie Steen, die sich in der Region um Relocation kümmert. Ihre Unterstützung war für mich enorm wichtig – ohne sie hätte ich vieles kaum bewältigt.
Deshalb finde ich die Idee eines Welcome-Centers in Mittelhessen großartig. Wichtig ist nur, dass Arbeitgeber in der Region regelmäßig darüber informiert werden, damit sie neue internationale Mitarbeitende gezielt darauf hinweisen können.
Deshalb finde ich die Idee eines Welcome-Centers in Mittelhessen großartig. Wichtig ist nur, dass Arbeitgeber in der Region regelmäßig darüber informiert werden, damit sie neue internationale Mitarbeitende gezielt darauf hinweisen können.
Was hätten Sie sich gewünscht, um das Ankommen und die Integration einfacher zu gestalten?
Ich hätte mir eine einfache, klare Schritt-für-Schritt-Anleitung für Neuankommende gewünscht. Zwar gibt es viele Broschüren und Online-Ressourcen, aber oft fehlt die konkrete Umsetzung. Zum Beispiel: Es steht, man soll den Führerschein in sechs Monaten umtauschen – aber wohin genau muss man gehen, was mitbringen? Solche praktischen Infos hätten vieles erleichtert.
Welche Tipps würden Sie anderen geben, die in eine neue Region ziehen?
Suchen Sie aktiv das Gespräch mit Einheimischen. Fragen Sie nach, auch wenn etwas banal erscheint. Was für die Menschen vor Ort selbstverständlich ist, kann für Zugezogene völlig neu sein – und wird deshalb oft nicht erklärt. Offenheit hilft, vieles schneller zu verstehen.
Kontakt

Ass. jur. Christian Bernhard