Landesbeste Azubis im Porträt

Teil 3 Leonie Simon

Eine Streberin? Nein, das war sie nie, „in der Schule war ich eher immer so der Durchschnittstyp“, erzählt Leonie Simon. Damit ist es jetzt vorbei: Die 21-jährige Dillenburgerin hat ihre Prüfung zur Feinoptikerin bei Leica Microsystems in Wetzlar als landesbeste Auszubildende abgelegt – eine Spitzenleistung, von der Leonie Simon selbst ganz überrascht ist: „Damit hatte ich nicht gerechnet.“ Ihr Ausbilder bei dem traditionellen Optikunternehmen schon: „Dass Leonie eine sehr gute Schülerin ist und eine richtig gute Prüfung machen wird, davon war ich früh überzeugt“, sagt Burkhard Grün, gelernter Industriemeister, Fachrichtung Feinoptik, der derzeit neun Auszubildende über alle drei Ausbildungsjahre betreut.
„Mir hat die Ausbildung sehr viel Spaß gemacht“, erzählt Leonie Simon, die froh ist, sich nach der Schule für diesen Ausbildungsberuf und das Unternehmen Leica Microsystems entschieden zu haben. „Es ist eine sehr filigrane Arbeit, die sehr vielfältig ist“, so Leonie weiter. Prismen, Linsen und Spiegel schleifen, polieren und prüfen – Leonie Simon kann heute alle optischen Bauteile herstellen, die in Mikroskopen verbaut werden.
Ein Bekannter hatte die Abiturientin auf den Beruf gebracht. „Ich hatte damals im Herbst die Ausbildungs- und Studienmesse in Wetzlar besucht und konnte dort erste Kontakte zu Leica Microsystems knüpfen“, so Leonie Simon. Schnell sei klar gewesen, dass sie alle Voraussetzungen zur Feinoptikerin mitbrachte. Sie gab ihre Bewerbung ab, wurde zum Einstellungstest geladen, bestand die Handfertigkeitsübungen und löste verschiedene Rechen- und Konzentrationsaufgaben. Es folgte das Bewerbungsgespräch, in dem es endgültig „funkte“. Burkhard Grün: „Es hat einfach gepasst.“
„Es heißt immer, für den Beruf braucht man im Schulzeugnis gute Noten in Physik. Aber das stimmt so nicht, das lernt man ja hier“, erklärt Burkhard Grün. „Wir arbeiten mit sehr abstrakten Dingen in kleinsten Maßeinheiten, für den Beruf braucht man deshalb vor allem abstraktes und logisches Denken.“ Für Leonie Simon war das kein Problem, sie kann nicht nur abstrakt denken, sondern besitzt auch ein ausgezeichnetes räumliches Vorstellungsvermögen. Wie ausgezeichnet hat sie nun in ihrer Abschlussprüfung unter Beweis gestellt.