IHK Lahn-Dill ehrt Bundesbeste Absolventin

"Es war eine meiner besten Entscheidungen"

Wenn Natalia Steinbrecher über ihre duale Ausbildung zur Werkstoffprüferin, die sie als Bundesbeste abgeschlossen hat, spricht, fängt sie an zu strahlen. „Ich habe schon immer für das Thema Naturwissenschaften gebrannt, die Ausbildung hat einfach Spaß gemacht.“ Sie liebt es, „zu verstehen, warum die Dinge so sind, wie sie sind“, erklärte die Herbornerin bei der Ehrung ihrer Leistung durch IHK-Präsident Eberhard Flammer und IHK-Hauptgeschäftsführer Burghard Loewe.
Natalia Steinbrecher gehört mit 37 Jahren zu den älteren Absolventen einer dualen Ausbildung, was durchaus Vorteile mit sich bringt, wie man an der deutschlandweit besten Punktzahl in ihrem Ausbildungsberuf sieht. „Ältere Auszubildende haben einen anderen Blick auf die Ausbildung und den Beruf“, sagt sie.
Nach der Schule hatte sie bereits eine erste duale Ausbildung begonnen, musste aber wegen Gesundheitsproblemen abbrechen. Sie absolvierte dann eine Ausbildung zur Heilpraktikerin und arbeitete einige Jahre selbstständig in dem Beruf. „Als mein Kind kam, verspürte ich jedoch den Wunsch nach mehr beruflicher Sicherheit und Perspektiven“, erzählt die junge Mutter. Sie bewarb sich bei der Firma hofmann CERAMIC in Breitscheid und bekam den Ausbildungsplatz. Inzwischen ist sie in ein Keramiklabor in den Bergbau gewechselt, „das ist genau mein Ding!“ Demnächst will sich Natalia Steinbrecher in ihrem Bereich weiterbilden.
„Ihnen stehen jetzt alle Wege offen, auch der Weg an die Hochschule“, erklärte Präsident Flammer bei der Übergabe der Bundesbesten-Urkunde und der Ehren-Skulptur. Es sei die richtige Entscheidung, vor einer akademischen zuerst auf eine duale Ausbildung zu setzen: „Wer nach einer dualen Ausbildung studiert, ist im folgenden Studium auf jeden Fall erfolgreich - anders als diejenigen, die gleich nach der Schule ins Studium starten“, so Eberhard Flammer weiter. Die Quote der Studienabbrecher liege hier bei rund 30 Prozent.
Was ihr an ihrer Ausbildung am besten gefallen habe, wollte IHK-Hauptgeschäftsführer Burghard Loewe wissen: „Es waren die naturwissenschaftlichen Inhalte. Naturwissenschaften sind logisch aufgebaut, man kann sie sich immer herleiten“, so die Antwort von Natalia Steinbrecher. Damit gerechnet, Bundesbeste in ihrem Fach zu werden, hatte sie allerdings nicht: „Ich freue mich sehr darüber, und mein Dank geht an dieser Stelle vor allem an meine sehr engagierten Berufsschullehrer. Ich kann nur jedem empfehlen, mit einer dualen Ausbildung in die Karriere zu starten!“