Unterwegs an Lahn und Dill

Unter Tage oder aus der Luft: Breitscheid präsentiert sich vielseitig

Breitscheid, ein kleiner Ort im hessischen Westerwald gelegen, ist das Gegenteil eines verschlafenen Dorfes: Man kann sich den Ort von oben (5000 Meter) aus einem Segelflieger oder vom Fallschirm aus anschauen, oder man geht 30 Meter „unter Tage“.
Auch, wer auf der Erdoberfläche bleibt, kann auf Wanderstrecken viel entdecken: Die Rothaarsteig-Spur „Breitscheider Höhlentour“ ist mit 14 Kilometern auf vier Stunden Laufzeit angelegt. Vorbei geht es am Wildweiberhäuschen, einem markanten Kalkfelsen, an einem ehemaligen Basaltsteinbruch durch das Aubachtal, durch das sich der gleichnamige Bach schlängelt. Gewandert wird über weitläufige Wiesen entlang von Höhlen, die einst als Grabstätte dienten, genauso wie durch ursprüngliche Schluchten, vorbei an einer Bachschwinde, in der der Erbach verschwindet. Eine kürzere Tour bietet der Karstlehrpfad, der auf zwei verschiedenen Routen über das Karstgebiet Breitscheids führt. Auf Tafeln werden die besonderen geologischen Vorkommnisse erklärt.
Natürlich kommt man bei den verschiedenen Wanderwegen am bekanntesten Ausflugsziel von Breitscheid, dem Herbstlabyrinth, vorbei: Diese beeindruckende Höhle (viertgrößtes Höhlensystem Deutschlands) kann man in den Monaten von März bis November an den Wochenenden besuchen. Unbedingt sollte man im Vorfeld buchen.
Wer den Ort von oben erleben möchte, schaut beim Flugplatz in Breitscheid vorbei. Die ganz Mutigen können hier einen Tandemflug wagen. Nicht weit vom Flugplatz entfernt, liegt das Hofgut Neustart, wo man „Fussballgolf“ spielen kann, ein herrlicher Zeitvertreib für die ganze Familie. Abschließen lässt sich der Tag im Gasthaus Ströhmann in Gusternhain, seit Jahrzehnten bekannt für seine gutbürgerliche Küche. Hier kann man auch übernachten und am nächsten Tag die weitere Umgebung erkunden. Zum Beispiel den Heisterberger Weiher oder die Krombachtalsperre.