Wissenschaft und Wirtschaft

Fortschritt und Innovation druckreif vereinen

Das 3D-Druck-Zentrum der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) hat gemeinsam mit den hessischen Industrie- und Handelskammern (IHK Hessen innovativ) den Zertifikatslehrgang „Fachkraft für Additive Fertigung/3D-Drucktechnologie“ entwickelt und durchgeführt.
Da es derzeit weder einen Ausbildungsberuf noch einen Studiengang gibt, bietet dieser einen aussagekräftigen Nachweis über die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten. „Wir versuchen, das Thema Additive Fertigung gemeinsam mit dem 3D-Druck-Zentrum der THM zu etablieren und für unsere Mittelständische Industrie zugänglich zu machen“, so Dr. Gernot Horst von der IHK Lahn-Dill. Eine dauerhafte Zusammenarbeit wird angestrebt.
Die acht Teilnehmer, die über grundlegende Erfahrungen im 3D-Druck verfügen, trafen sich über einen Zeitraum von zweieinhalb Monaten an insgesamt acht Tagen. Jeder überlegte sich im Vorfeld ein Projekt, an dem er schwerpunktmäßig arbeiten wollte. Die entstandenen Objekte reichten von Gebrauchsgegenständen und Prototypen über Ausstellungsstücke bis hin zu Werkzeugen. Zu Beginn des Lehrgangs erfolgte eine theoretische Einführung ins Thema. Externe Experten ergänzten die theoretische Ausbildung, durch 3D-Scan-Technologie, Materialtechnologie sowie Metall-3D-Druck. Im Vordergrund stand jedoch die Praxis. So wurden die Projekte im Lehrgang konstruiert und jeder Teilnehmer konnte anschließend mehrere Druckverfahren eigenständig an den Geräten erproben. „Hier lernt man nicht nur theoretisch“, erklärte Christopher Butka, der den Kurs gemeinsam mit Marc-André Aghili Pour vom 3D-Druck-Zentrum leitete. Die Abschlussprüfung bestand darin, das eigene Projekt vorzustellen und zu erklären, warum es ausgewählt wurde, woraus es hergestellt war und welche Schwierigkeiten aufgetreten waren und wie diese gelöst wurden.
„Der Kurs hätte gerne noch zwei oder drei Tage länger dauern können“, so Teilnehmer Michael Felske. Hervorgehoben wurde die angenehme Atmosphäre, die unter anderem durch die kleine, homogene Gruppe entstand. „Der Lehrgang war sehr praxisnah und innovativ, man wurde gut an das Thema herangeführt“, so Tomas Loh. „Es gab eine gute Balance zwischen Theorie und Praxis“, bestätigte auch Sascha Droß. Kursteilnehmer Alexander Stahl fand: „Der Lehrgang war nicht so streng, man hat etwas gelernt und gleichzeitig Spaß gehabt“. Generell wünschen sich die Teilnehmer jedoch, dass das der 3D-Druck in der Industrie noch stärker beachtet wird, es sei ein Zukunftsthema. Technische Hochschule Mittelhessen
LahnDill Wirtschaft März/April 2024