Serie Duale Ausbildung Teil III

Unser erster Azubi!

„Es ist ein ständiges Lernen voneinander“
Stefanie Besier, Gruppenleiterin Human Resources bei CRS medical, über die ersten Schritte mit den Auszubildenden.
Die Firma CRS medical GmbH in Aßlar beschäftigt 155 Mitarbeiter. Seit letztem Jahr wird das Team ergänzt durch einen Auszubildenden zum Fachlageristen. In diesem Jahr kommt eine Auszubildende im Beruf Kauffrau für Groß- und Außenhandelsmanagement hinzu. Im Interview mit der LahnDill Wirtschaft berichtet uns Stefanie Besier von den ersten Erfahrungen mit der Dualen Ausbildung.
Was hat Sie dazu motiviert, jungen Menschen die Möglichkeit einer Dualen Ausbildung in Ihrer Firma anzubieten?
Stefanie Besier: Uns motiviert die Freude an der Zusammenarbeit mit jungen Menschen. Wir sind sehr daran interessiert, Nachwuchskräfte zu fördern. Bereits seit längerem bieten wir Schülern der Fachoberschule die Möglichkeit, in unserem Unternehmen ihr Jahrespraktikum durchzuführen. In Kooperation mit Studium Plus (THM) bieten wir auch duale Bachelor- und Masterstudiengänge an. Die Duale Ausbildung, die wir seit letztem Jahr erstmals im Beruf des Fachlageristen durchführen, bietet durch die Kombination der theoretischen Ausbildung in der Berufsschule und der praktischen Ausbildung im Betrieb eine ideale Grundlage für den beruflichen Werdegang der jungen Menschen. Vorrangiges Ziel ist es für uns, eigene Fachkräfte für verschiedene Tätigkeitsbereiche auszubilden.
Welche Voraussetzungen musste das Unternehmen erfüllen?
Stefanie Besier: Man benötigt Mitarbeiter die fachlich und persönlich geeignet sind und über einen Ausbilderschein verfügen. In unserem Betrieb gibt es bereits mehrere Mitarbeiter mit der entsprechenden Ausbildereignung. Grundsätzlich ist das Interesse am Mitwirken bei der Ausbildung und der Unterstützung der Auszubildenden sehr groß. Die Ausbildungsbeauftragten in einzelnen Abteilungen fungieren als direkte Ansprechpartner für die Azubis.
Wie hat die IHK Sie hierbei unterstützt?
Stefanie Besier: Wir standen und stehen im aktiven Austausch mit der IHK Lahn Dill. Ganz besonders wurden wir bei der Anfertigung der Ausbildungsverträge unterstützt. Außerdem ist das Weiterbildungsangebot im Bereich Ausbildung sehr interessant und vielfältig. Neben der Möglichkeit der Erlangung der Ausbildereignung werden immer wieder Seminare für Ausbilder angeboten.
Wie war es dann, den ersten Auszubildenden begrüßen zu dürfen?
Stefanie Besier: Da muss ich mal einen kleinen Sprung in die Vergangenheit machen. Es war nicht direkt der erste Auszubildende. Vor einigen Jahren hat CRS medical schon mal eine Kauffrau für Bürokommunikation ausgebildet. Diese ehemalige Auszubildende arbeitet übrigens heute noch im Unternehmen. Aber zwischenzeitlich sind ein paar Jahre vergangen und jetzt bilden wir in zwei für uns neuen Ausbildungsberufen aus. Der erste Tag ist natürlich für alle aufregend. Man hofft und wünscht, dass sich der neue Auszubildende auch gleich wohlfühlt. Bei uns gibt es eine Art „Begrüßungstag“ – das sogenannte Onboarding. Neben einer Unternehmenspräsentation gehört ein Rundgang durch den Betrieb mit Vorstellung der anderen Mitarbeiter dazu.
Wie würden Sie Ihre ersten Erfahrungen als Ausbildungsbetrieb bewerten?
Stefanie Besier: Es ist ein ständiges Lernen voneinander. Ausbildungsabläufe können immer optimiert werden. Wir wollen, dass die Ausbildung bei uns interessant und spannend ist. Dafür ist uns eine offene Kommunikation sehr wichtig. Ein bedeutendes Instrument ist hierfür das kurze Feedback-Gespräch, welches nach jeder absolvierten Ausbildungsstation mit dem Auszubildenden geführt wird.
Werden Sie in Zukunft weitere Ausbildungsplätze anbieten?

Stefanie Besier: Generell wollen wir weitere Ausbildungsplätze anbieten. Wir sind auch offen für andere Ausbildungsberufe. Das Unternehmen wächst und Fachkräfte werden auch in Zukunft benötigt. Wichtig ist uns, dass die künftigen Azubis zu unserer Unternehmenskultur passen. Fairness, eine offene Kommunikation und der respektvolle Umgang miteinander auf Augenhöhe zählen zum Beispiel zu unseren Unternehmenswerten.

Der Ausbildungsplan in der dualen Berufsausbildung, ein grundlegender Bestandteil einer Ausbildung!
Der Ausbildungsplan ist die Grundlage einer jeden Ausbildung im dualen Ausbildungssystem und dient als verbindlicher Leitfaden der zu vermittelnden Lerninhalte im Ausbildungsbetrieb. Darin sind alle Kenntnisse und Fertigkeiten aufgeführt, die ein Auszubildender innerhalb seiner Ausbildung erlernt sollte. Ferner ist dieser inhaltlich auf die bundeseinheitlichen Zwischen- und Abschlussprüfungen abgestimmt.
Der jeweilige Ausbildungsplan ist in der Verordnung der Berufe festgelegt und ist dort als Ausbildungsrahmenplan deklariert.

Das Ausbildungspersonal erstellt auf dieser Grundlage einen individuellen betrieblichen Ausbildungsplan. Das bedeutet, es wird festgelegt, in welchen Abteilungen und Bereichen eines Unternehmens der Auszubildende eingesetzt wird, um die benötigten Kenntnisse und Fertigkeiten zu erlernen. Es werden auch die geplanten Einsatzzeiten in den jeweiligen Lehrjahren festgelegt. Falls nicht alle Lerninhalte im Unternehmen abgedeckt werden können, werden dort auch externe Ergänzungsmaßnahmen festgelegt.

Der betriebliche Ausbildungsplan ist vor Beginn einer gewünschten Ausbildung der zuständigen Stelle vorzulegen. Wenn nach der erstmaligen Überprüfung die Freigabe erfolgt ist, kann im Unternehmen der Ausbildungsberuf nach dieser Grundlage ausgebildet werden.

Die Berufsschulen arbeiten auf Grundlage der länderspezifischen Rahmenlehrpläne, diese sind mit den Ausbildungsplänen eng verzahnt.

Für etwaige Fragen oder Hilfestellungen stehen Ihnen die Ausbildungsberater der IHK Lahn-Dill gerne zur Verfügung.         Quelle: https://www.bibb.de/de/index.php


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