A 45 in Bewegung

Beim Brückenbau entlang der Autobahn tut sich eine Menge

Der Ausbau der A45 schreitet voran. Bis 2035 soll die wichtige Verkehrsachse zwischen Frankfurt und Ruhrgebiet nicht nur sechsspurig werden, sondern zum größten Teil auch über neue Talbrücken führen. In einer Konferenz mit Vertretern der Industrie- und Handelskammern entlang der A45 erläuterten die Experten der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH Deutschland, in deren Zuständigkeit der Großteil der Autobahn fällt, die Bau- und Planungsstände zu den zahlreichen Bauprojekten.
Ausbau A45
„Das Interesse der heimischen Wirtschaft am zügigen Baufortschritt ist groß. Die A45 ist als eine der wichtigen verkehrlichen Nord-Süd-Verbindungen innerhalb Deutschlands in die Jahre gekommen und braucht die Rundumerneuerung, um auch in Zukunft ihre wichtige Funktion für den Gütertransport und den Reiseverkehr erfüllen zu können“, betont Saskia Kuhl von der IHK Lahn-Dill. „Umso erfreulicher ist es zu sehen, dass die Bauarbeiten in vollem Gange sind.“
Zwischen Haiger-Burbach und Wetzlar
Im hessischen Teil der A45 zwischen Haiger/Burbach und Wetzlar waren in den letzten Jahren bereits mehrere Brücken erneuert worden, darunter die Talbrücken Haiger, Windelbach, Lützelbach, Dorlar und Münchholzhausen. „Die Arbeiten bringen naturgemäß viele Einschränkungen mit sich, seien es verengte Fahrspuren, Tempobeschränkungen oder erforderliche Umfahrungen. Wenn die ausgebautenTalbrücken wieder befahrbar sind, weiß man, wofür die Unannehmlichkeiten am Ende gut waren“, so Kuhl. Derzeit wird an weiteren Brücken gearbeitet. Als nächstes Bauwerk wird dabei voraussichtlich die Talbrücke Marbach fertiggestellt. Es folgen in den kommenden Jahren die Talbrücken Kalteiche, Onsbach, Volkersbach und Bechlingen/Bornbach. „Erfreulich ist, dass schon bald die Arbeiten an der Talbrücke He
ubach beginnen können, bevor es anschließend mit dem Ersatzneubau der Talbrücken Lemptal, Kreuzbach, Blasbach und Langgöns losgeht“, so Kuhl. Auch die Talbrücke Sechshelden soll in den kommenden Jahren erneuert werden. Bei ihr wird ein dauerhaftes Monitoring durchgeführt, um den baulichen Zustand zu überwachen.
Siegerland
In NRW stehen gleich mehrere bauliche Höhepunkte bevor: „Für die Unternehmen ist es besonders wichtig, dass die jahrelange Baustelle bei der Lennetalbrücke jetzt in ihre Endphase tritt. Die öffentliche Aufmerksamkeit beim Querverschub war enorm und hat erneut gezeigt, wie wichtig den Menschen die Autobahn ist und wie eng sie die Arbeiten verfolgen“, so Kuhl. Nachdem auch die zweite Brückenhälfte fertiggestellt und in die endgültige Position gebracht wurde, wird die neue Brücke in Kürze vollständig in Betrieb genommen. Zudem werden in Kürze die Arbeiten an der Talbrücke Kattenohl fortgeführt werden, nachdem die Planungen den tatsächlichen Gegebenheiten im Baugrund angepasst werden mussten. Anders als ursprünglich geplant, wird die Talbrücke Brunsbecke nun nicht gleichzeitig, sondern im Anschluss angegangen.
Im Siegerland, wo zuletzt Sprengungen an den Talbrücken Rälsbach und Eisern durchgeführt worden waren, kommt es im kommenden Jahr zu einem weiteren großen „Knall“: Dann soll die Talbrücke Rinsdorf zu Fall gebracht werden, die nur aus einem Baukörper besteht. Der Verkehr wird dann komplett über den bis dahin vollständig fertiggestellten Brückenteil in Fahrtrichtung Dortmund geführt. In einigen Jahren wird dann der jetzt schon bestehende Brückenteil an den bis dahin errichteten zweiten Brückenteil inklusive Brückenpfeiler herangeschoben. „Ziel ist, die Talbrücken Rinsdorf, Rälsbach und Eisern zeitgleich abzuschließen. Der Vorteil: Der gesamte Abschnitt Siegen-Süd bis Wilnsdorf wäre dann von Brückenbaustellen befreit“, so Kuhl. Spannend geht es dafür im Umfeld weiter: Schon bald sollen die Arbeiten an der Talbrücke Landeskroner Weiher beginnen, die im gleichnamigen Gewässer fußt. Weithin sichtbar sein wird die Erneuerung der mehr als 1 km langen Siegtalbrücke ab 2027. Geplant ist eine optisch markante Schrägseilbrücke, die mit weniger Pfeilern auskommt als herkömmliche Brückenvarianten und die Bauzeit um mehrere Jahre verkürzt. 
Hans-Peter Langer/IHK Siegen