Oliver Amend und Samuel Nunez (Conbag)

"Die Bezeichnung Chef kommt erst später"

Die Registeranmeldung des Amtsgerichts Wetzlar kam am 27. Januar 2020: Conbag heißt das neue Packaging-Unternehmen in Dietzhölztal. Die Freude war groß: Denn für Oliver Amend und Samuel Nunez ging mit der Gründung der eigenen Firma ein Traum in Erfüllung: „Schon lange war bei uns der Drang nach Selbstverwirklichung da“, erzählt Nunez. Und Amend ergänzt: „Der Punkt war einfach erreicht, wir hatten beide in derselben Branche gearbeitet und in den vergangenen Jahren viele Ideen entwickelt, wie man es anders machen könnte.“ Also krempelten sie die Ärmel hoch, holten sich professionelle Unterstützung bei der Gründerberatung der IHK Lahn-Dill und legten los. Vier bis fünf Monaten dauerte die Vorbereitung bis zur Registeranmeldung. Ein Garant auf dem Weg zur erfolgreichen Gründung: der Businessplan Canvas.
Doch bevor Amend und Nunez mit ihrer Firma aktiv auf den Markt gehen konnten, hatten die beiden studierten Betriebswirte, die sich vor einigen Jahren über ihre Arbeit in der Entsorgungsbranche kennengelernt hatten, noch eine Durststrecke zu bewältigen: „Das erste halbe Jahr haben wir eher am statt im Unternehmen gearbeitet, um ein stabiles Fundament zu gießen“, erzählt Samuel Nunez. Von Bankangelegenheiten, über Buchhaltung, Softwarethemen, Kundenaquise bis hin zum Marketing arbeiteten sie sich in alle möglichen Aufgabengebiete ein. „Am Anfang hat jeder von uns 70 bis 80 Stunden die Woche in die Firma investiert. Als Gründer ist man Einkäufer, Verkäufer, LKW-Entlader, Buchhalter, Marketingstratege und Personaler in einer Person“, so Amend und Nunez. „Die Bezeichnung Chef kommt erst später.“
Inzwischen ist die Aufbauphase geschafft, seit Sommer 2020 sind Amend und Nunez mit ihrem Unternehmen aktiv auf dem Markt, haben den vierten Mitarbeiter eingestellt und wachsen beständig. Ihrem Businessplan sind sie damit fast schon einen Schritt voraus.
Nunez: „Unser Businessplan umfasst knapp 80 Seiten, alles dreht sich um die Kernfrage, wie unser ideales Wunschunternehmen aussehen soll und wann welche Schritte gegangen werden müssen. Zwar haben wir noch nicht alles erreicht, aber die Strukturen für alles sind geschaffen“, erzählen beide nicht ohne Stolz. „Auch heute noch holen wir den Plan regelmäßig heraus, checken unsere Punkte und arbeiten sie ab.“
Die rund zehn Beratungstermine zum Businessplan und die telefonische Unterstützung seitens der Kammer können die Gründer nur jedem empfehlen: „Es war sehr hilfreich, dass die IHK uns an die Hand genommen hat. Schließlich lernt man das Gründen nicht im Studium“, so Nunez und Amend.
Das vergangene Coronajahr hat ihnen bei der Gewinnung von Kunden nicht geschadet, im Gegenteil: „Wir sind in der Entsorgungsbranche. Viele haben im vergangenen Jahr ihr Haus umgebaut und brauchten Entsorger“, erklärt Amend. Nur die Banken seien zögerlich gewesen, was definitiv der Corona-Krise geschuldet war, sind sich die Gründer einig: „Denn alle fanden unsere Idee toll, doch eine Bürgschaft wollte uns in diesen unsicheren Zeiten keiner geben“, so Nunez. Sein Partner ergänzt: „Ich wusste gar nicht, wie viele Banken es in Deutschland gibt, wir haben bei mehr als 100 angefragt.“
Durchhaltevermögen und Hartnäckigkeit müsse man – neben Fachwissen und kaufmännischen Kenntnissen - auf jeden Fall mitbringen, wenn man gründen will, sagen die beiden Jungunternehmer. Und ganz wichtig: „Man muss Spaß an der Sache haben!“    
Conbag steht für Expertise und Know-how in der kundenindividuellen Fertigung maßgeschneiderter Big Bags, die den gängigen Marktanforderungen vollständig entsprechen. Ergänzt und erweitert wird das Produktportfolio durch technische Gewebe und hochwertige Absetz-/Abrollcontainer.

Big Bags, Foliensäcke, kundenspezifisch designte Verpackungsmittel - das hessische Unternehmen Conbag bietet Produkte, die modernen Kundenansprüchen gerecht werden. Dank langer Erfahrung optimiert Conbag die Abfüll- Transport- und Lagerbedingungen von Unternehmen, die an wirtschaftlich rentablen und gleichermaßen umweltschonenden Lösungen interessiert sind - maßgeschneidert, individuell und fachkundig.

Die Gründer Oliver Amend und Samuel Nunez: „Wir legen bei unseren Produkten viel Wert auf das Thema Nachhaltigkeit. So können bereits jetzt viele unserer Lösungen wiederverwendet werden.“