KEBA Industrial Automation Germany GmbH

Lahnauer entwickeln seit 50 Jahren spezialisierte Antriebstechnik

Bei den Schindler-Aufzügen ist es die Bewegung der Türen, bei Windturbinen die optimale Drehung der Rotorblätter zum Wind: Maschinen antreiben und präzise bewegen – dafür steht die KEBA Industrial Automation Germany GmbH in Lahnau. Das Unternehmen, das 1971 von dem Physiker Karl-Heinz Lust als Lust Electronic-Systeme GmbH gegründet und 2007 in Lust Technology international (LTi) umbenannt wurde, begeht diesen Herbst sein 50-jähriges Firmenjubiläum. Seit 2018 gehören die Lahnauer zur österreichischen KEBA AG und tragen mit ihren Produkten maßgeblich zum Erfolg des Mutterkonzerns bei.
Was vor einem halben Jahrhundert mit der Weiterentwicklung der Antriebstechnik für Vakuumturbinen des Aßlarer Pumpenherstellers Pfeiffer Vacuum begonnen hatte, ist heute auf einem Entwicklungsstand angekommen, mit dem das Unternehmen weltweit eine Nische besetzt. „Automatisierungssysteme für Maschinen werden auch von deutlich größeren Unternehmen entwickelt. Um sich gegen diese starke Konkurrenz durchsetzen zu können, gibt es nur einen Weg: die Spezialisierung“, erklärt Geschäftsführer Dr. Josef Wiesing, der seit seinem Unternehmenseintritt 1991 – direkt nach seinem Ingenieursstudium - viele Meilensteine in der Firmengeschichte begleitet hat.
40 Jahre Erfahrung in der Automatisierung von Werkzeugmaschinen und 20 Jahre Erfahrung im Bewegen von Robotern haben KEBA Germany inzwischen weltweit eine Führungsposition bei spezialisierten Antriebstechniken verschafft: Das Unternehmen beliefert unter anderem den Medizintechnik-Hersteller Siemens Healthineers mit Systemen, die dafür sorgen, dass sich die Patientenliege in Computertomographen für die bildgebende Diagnostik horizontal und vertikal bewegt. Im CNC-Bereich sorgen die Antriebstechniken von KEBA für hochpräzise Laserbearbeitungen. Die Spezialspindeln für die Bohranlagen, die mittels magnetischer Lagerung genaue Löcher in die Flugzeugwände der Maschinen von namhaften Flugzeugbauern, wie zum Beispiel Airbus, bohren, damit die Wände anschließend sicher miteinander vernietet werden können, haben sich die Lahnauer sogar patentieren lassen.
„Als Entwickler von allgemeinen Automatisierungslösungen sind wir auf Branchen wie zum Beispiel Maschinenbau, Werkzeugmaschinen, Kunststoffspritzgussmaschinen, Robotik, Windenergie, Turbo-Blower und Blechverarbeitung fokussiert“, sagt Geschäftsführer Dr. Josef Wiesing. „Auch wir profitieren von der Klimadiskussion und dem Bedarf an alternativen Energien – somit ist Windenergie für uns ein sehr wichtiges Geschäftsfeld.“
Für die Zukunft hat sich das Unternehmen mit 500 Mitarbeitern, darunter viele Ingenieure, am Standort in Lahnau ehrgeizige Ziele gesetzt: „Wir wollen stark wachsen und unsere Marktanteile deutlich ausbauen“, so Wiesing über die Pläne des High-Tech-Unternehmens. Die Zeichen stehen gut: Bereits im abgeschlossenen Geschäftsjahr vom 1. April 2020 bis 31. März 2021 konnte KEBA trotz der Corona-Krise seine Auftragseingänge steigern. „Ein noch größeres Wachstumsniveau streben wir für das kommende Jahr an." Lediglich die weltweite Materialverknappung bremst das Unternehmen leicht: „Wir könnten noch viel mehr Kunden bedienen, wenn wir an dieser Stelle nicht eingeschränkt wären.“