Wissenschaft und Wirtschaft

"Stiftung fit" vergibt erstmals den "Karl-Heinz Lust Innovationspreis"

Stiftung fit“ vergibt erstmals den „Karl-Heinz Lust Innovationspreis“
Mit der Übertragbarkeit moderner Technologien in gesellschaftliches und unternehmerisches Handeln beschäftigen sich drei Arbeiten, die mit dem erstmals vergebenen „Karl-Heinz Lust Innovationspreis“ der „Stiftung für Forschung, Innovation und Transfer“ der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) ausgezeichnet wurden. Jamal Manssor, Timo Kniebühler und Josias Knöppler erhalten für ihre „sehr gut“ bewerteten Abschlussarbeiten je 1000 Euro.
THM-Präsident Prof. Dr. Matthias Willems sprach der Unternehmerfamilie Lust seinen Dank dafür aus, Preisgelder und in Gedenken an den 2009 verstorbenen Gründer und Innovator Karl-Heinz Lust auch den Namen der Ehrung zu stellen. Seine inzwischen weitgehend in der Körber AG aufgegangene Unternehmensgruppe stand und stehe in Form ihrer Nachfolgeunternehmen für Innovationskraft aus der Region. Lust sei stets ein Förderer der THM und insbesondere von StudiumPlus in Wetzlar gewesen.
Daran erinnerte auch Dr. Wolfgang Lust, Sohn des Unternehmers. „Es ist ungewohnt, für solch einen Anlass so intensiv über den eigenen Vater nachzudenken“, sagte er. Dann stellte er die geistige Leistung der drei jungen Ausgezeichneten in eine Reihe mit dessen Wirken. „Er war seiner Zeit immer voraus“, erinnerte er. Nicht jede Idee habe Erfolg gehabt – doch „gut gelaunt, lösungsorientiert, ruhig“ habe er als Physiker die Grenzbereiche der Elektrotechnik ausgelotet und damit die Grundlage für unternehmerischen Erfolg geschaffen.
Als Netzwerker, Visionär und „kreativen Geist“ beschrieb Laudator Prof. Heinz Kraus Lust, bevor er auf die prämierten Arbeiten einging. Jamal Manssor hat seine Bachelorarbeit am Fachbereich Wirtschaft bei Prof. Dr. Gerrit Sames zum „Vergleich von KI-generierten und von Menschen verfassten Bachelorarbeiten“ verfasst. „Sie haben daraus für die Hochschule Empfehlungen zum Umgang mit KI abgeleitet“, lobte Kraus. Manssor habe ein Thema aufgegriffen, das die Hochschule dauerhaft beeinflussen werde.
Am Fachbereich Bauwesen hat Timo Kniebühler bei Prof. Dr.-Ing. Joaquín Díaz seine Masterarbeit über die „Verwendung beständiger Verbundwerkstoffe und additiver Fertigungsverfahren im Betonbau am Beispiel einer Wasserkraftanlage“ abgelegt. Díaz habe erstmals volle Punktzahl vergeben, so Kraus anerkennend. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Nutzung von 3D-Druck im Betonbau. Der habe wegen seiner Eigenschaften gewisse Einschränkungen in der Einsatzfähigkeit gehabt, die Kniebühler geschickt umgangen hat. „Die Arbeit zeigt hohes Verständnis von Chemie, Werkstofftechnik und Materialkunde“, so Kraus.
Zwei Preise waren ausgeschrieben, doch Josias Knöppler vom Fachbereich Wirtschaft überzeugte nicht nur mit einer starken Masterarbeit zu „Strategien des verstärkten Lernens (Reinforcement Learning) mit Anwendung auf dem Aktienmarkt“ bei Prof. Dr. Christoph Gallus, sondern auch mit überdurchschnittlichem gesellschaftlichen Engagement auf lokaler, regionaler, bundesweiter wie internationaler Ebene. Deshalb trat der Rotary Club Wetzlar als Co-Sponsor dieser dritten Auszeichnung auf. In Wetzlar, nämlich bei StudiumPlus, hatte auch das Studium von Knöppler begonnen. „Und ich bin überzeugt, dass wir Sie dereinst als Hochschullehrer wiedersehen werden“, sagte Prof. Kraus.
Sascha Valentin

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