Wissenschaft und Wirtschaft

Hörsaal der Zukunft

Gibt es den optimalen Lehr- und Lernraum, um Studierende auf die Herausforderungen der digitalen (Arbeits-)Welt vorzubereiten? Bei StudiumPlus, den dualen Studiengängen der Technischen Hochschule Mittelhessen, ist man überzeugt, ihn geschaffen zu haben: den „Hörsaal der Zukunft“. Ausgestattet mit modernster Medientechnik und innovativem Mobiliar stehen im laufenden Wintersemester vier zukunftsweisende Unterrichtsräume zur Verfügung, konzipiert für Online-, Hybrid- und klassischen Präsenzunterricht. Weitere 14 über alle 7 Standorte hinweg sollen folgen. Das einzigartige Modell hat nach Auffassung der StudiumPlus-Verantwortlichen Vorbildcharakter für Hochschulen bundesweit. 
Digitalisierung, Internationalisierung und immer kürzere Innovationszyklen – die veränderten Rahmenbedingungen der Wirtschaft brechen die traditionellen Strukturen in immer mehr Unternehmen auf. Hierarchien und starre Abteilungsgrenzen fallen. An ihre Stelle tritt die fachübergreifende Zusammenarbeit, häufig in zeitlich begrenzten, standortübergreifenden Projekten. Die digitale Vernetzung macht es möglich. „Hochschulen dürfen diese Entwicklung nicht ignorieren, müssen sich darauf einstellen, müssen weiterdenken“, sagt Uwe Hainbach, Vorstandsvorsitzender des CompetenceCenter Duale Hochschulstudien – StudiumPlus e.V. (CCD), in dem die fast 1000 Partnerunternehmen von StudiumPlus organisiert sind. Der Wirtschaftsverein investiert erhebliche Mittel in die Lehr- und Lern-Infrastruktur der dualen Studiengänge.
Der persönliche Austausch und die neuen digitalen Möglichkeiten der Zusammenarbeit und Vernetzung müssen sich nicht ausschließen. Im „Hörsaal der Zukunft“ wird das Beste aus beiden Welten zusammengeführt, mithilfe modernster Medientechnik verschmelzen Präsenzcampus und virtueller Campus. Lehrende und Studierende vor Ort und jene, die sich von anderswo zuschalten, können sich in hybriden Seminaren und Vorlesungen „begegnen“, interagieren und gemeinsam an Projekten arbeiten. Videokonferenztechnik ist Standard in allen 75 StudiumPlus-Hörsälen. Die Möglichkeiten im „Hörsaal der Zukunft“ gehen weit darüber hinaus. Zur Raumausstattung gehören steuerbare Deckenkameras, hochempfindliche Deckenmikrophone sowie Monitore für die Bild- und Tonübertragung. Großformatige Multitouchdisplays mit Internetanbindung, diversen Schnittstellen und Whiteboardfunktion ersetzen die klassischen Tafeln. Kommuniziert mit Extern wird über alle gängigen Videokonferenzsysteme und künftig über Audimax, eine Multikommunikations- und Transferplattform, die im Auftrag des CCD speziell für die Bedürfnisse von StudiumPlus entwickelt wurde. Sämtliche Anwendungen und Funktionen innerhalb des Hörsaals werden von den Dozierenden zentral über ein 7-Zoll-Touchdisplay gesteuert.
Auch Ergonomie spielt im „Hörsaal der Zukunft“ eine große Rolle. So arbeiten die Studierenden an multifunktionalen Tischen mit W-LAN und kabelloser Stromversorgung. Die höhenverstellbaren Einzeltische (Sonderanfertigungen) können flexibel im Raum positioniert, für Gruppenarbeiten modular zu Arbeitsinseln verbunden und als Flipcharts für Postersessions genutzt werden.
„Hörsaal der Zukunft“ – Hainbach findet den Titel gerechtfertigt: „Den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Mit den neuen Räumen sind wir so gut aufgestellt, wie ich es noch nirgends gesehen habe.“ Die Flexibilität der Lernorte ermöglicht, den unterschiedlichen Bedürfnissen der Studierenden gerecht zu werden. Die Vernetzung der Studierenden und Lehrenden intern und extern sowie die neuen Werkzeuge zur Unterstützung kollaborativen Arbeitens sind weitere klare Vorteile. Für Professor Harald Danne, leitender StudiumPlus-Direktor, gilt es nun, die Chancen hybrider Lehr- und Lernformen zum Wohl aller Beteiligten zu nutzen. Eine „Hochschullehre der Zukunft“ müsse den individuellen Kompetenzerwerb durch Erleben unterstützen.                                                             
Steffen Gross

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