Export Checkliste
1. Zielland
- Entfernung (Verkehrs- und Transportwege)
- Klima
- Währung, Wechselkurs
- Ressourcen, Maschinen, Rohstoffe (Verfügbar, Import nötig?)
- Mitarbeiter (Ausbildung, Mobilität)
- Politische Verhältnisse
- Kulturelle Unterschiede (Religion, Sitten und Gebräuche, Geschäftsgepflogenheiten oder Geschmacksvorlieben)
- Wettbewerbssituation am Zielland, wer sind die Mitbewerber?
- Marktchancen des Produktes, Marktvolumen – lohnt sich der Einstieg? Preisniveau
- Welche Vorschriften für Verpackung oder Produktkennzeichnung gibt es?
- Welche technischen Normen sind einzuhalten?
- Einfuhrvorschriften (Produktzulassung)
- Müssen Prospekte, Etiketten und Anleitungen übersetzt werden?
- Wie soll das Produkt / Leistung verkauft werden?
- Wie sollen Kunden angesprochen bzw. beworben werden?
- Wie hoch sind die Kosten f. Markteinstieg?
- Welche Steuern oder Abgaben, z.B. auch Zoll erwarten mich?
- Wie sind die rechtlichen Rahmenbedingungen? (Kaufvertrag, AGB´s, Gewährleistung)
- Welche Kosten fallen für eine eventuelle Absicherung der Zahlung an? (Exportkreditversicherung, Bankgarantie)
2. Produktanforderungen
Bei der Ausfuhr von ...
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sind zu berücksichtigen ...
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Elektrogeräten
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Stecker
Spannung
Sicherheitsvorschriften
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Kleidung
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Klima
Konfektionsgrößen
Geschmack
Symbolgehalt von Farben
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Nahrungsmitteln
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Zusammensetzung
Geschmack
Haltbarkeit
Verpackung
Etikettierung
Religiöse Einflüsse und Verbote
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Maschinen
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Ausbildungsniveau des Bedienungspersonals
Verfügbarkeit von Energie
Servicemöglichkeiten (After-Sales- Services Wartung, Reparatur)
Normen
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Fahrzeugen
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Kaufkraft
Wertbeständigkeit
Straßenverhältnisse
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Pharmazeutische Produkte
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Arzneimittelgesetze
Absatzwege
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Bei der Festlegung der ...
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sind zu berücksichtigen ...
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Verpackung
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Eichgesetze
Größe, Normen
Form
Schutzwirkung (Klima, Transport usw.)
Deklarationsvorschriften
Verbrauchergewohnheiten
Symbolgehalt von Farben
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Markierung/Etikettierung
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Schutz des Markenzeichens
Lesbarkeit
Aussprechbarkeit
Vorschriften
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Bei der Gestaltung von ...
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sind zu berücksichtigen ...
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Prospekten/Bedienungsanleitungen
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Symbolgehalt von Farben
Verständlichkeit
Einprägbarkeit
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3. Kontakte
- Datenbanken (e-trade-center.com)
- Messen (www.auma.de, m+a messeplaner)
- Geschäftskontaktbörsen
- Mailing
- Geschäftspartnervermittlung der AHK´s
4. Förderung
5. Vertriebswege
Vertriebsweg
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Vorteile
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Nachteile
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Importeur
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Keine hohen Anlaufkosten,schnell realisierbar
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Engagement ist nur begrenzt steuerbar, womöglich werden
auch Konkurrenzprodukte über gleichen Importeur vertrieben
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Vertragshändler
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Enge Bindung möglich, gleich bleibender Marktauftritt,
feste Anlaufstation
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Zeitaufwändige Suche nach Partnern, anfangs meist keine Alleinvertretung
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Großhändler
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Bestehende Kontakte können genutzt werden,
flächendeckendes Vertriebsnetz, kurze Lieferzeiten
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Hohe Margen, direktes Konkurrenzumfeld
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Handelsvertreter
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Gut steuerbar, eigene Schwerpunkte können verfolgt werden,
intensive Kundenbetreuung
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bei Alleinvertretung hohe Kosten
Nationale Bestimmungen HV-Vertragsgestaltung
„Ausgleichsanspruch bei Kündigung“!
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Direktvertrieb an Endverbraucher
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Relativ geringe Vertriebskosten,
direkter Kontakt mit Endabnehmer
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Garantie 2 Jahre! Hohe Vorbereitungskosten (Werbung, Außendienst,
Telemarketing),
schlechte Steuerungsmöglichkeiten
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Eigene Verkaufsniederlassung
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Gute Repräsentanz, schnelle Reaktion auf Marktveränderungen,
gute Steuerung möglich
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Relativ hohe Kosten, lange Anlaufzeiten bis zum Erfolg
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Wiederverkäufer
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Handelsvertreter
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Bezeichnungen
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Importeur
Großhändler
Alleinhändler
Exklusivhändler
Eigenhändler
Warenhaus
Versandhaus
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Vertreter
Handelsvertreter
Freier Handelsvertreter
Alleinvertreter
Bezirksvertreter
Agent
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Charakteristik
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Kauft und verkauft in eigenem
Namen und auf eigene Rechnung, nicht weisungsgebunden,
kalkuliert mit Handelsaufschlag
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Vermittelt Geschäfte in fremdem Namen und auf fremde Rechnung,
für verschiedene Firmen tätig, erfolgsbezogene Provision,
bedingt weisungsgebunden
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Einsatzbereiche
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Für Serien- oder Massenartikel
sowie nicht erklärungsbedürftige
Produkte, Installation
und/oder Service wird benötigt (z.B. USA),
Lagerhaltung erforderlich
Beispiel: Kfz-Händler
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Für erklärungsbedürftige Produkte bzw. Produkte mit individueller Ausgestaltung,
Produkte mit relativ kleinem Markt, Beispiel:
Vertreter für hochwertige
Werkzeugmaschinen
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Vorteile aus Exporteursicht
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Im Markt eingeführt, viele
Kundenkontakte, Lager, Service,
nur ein Waren- und Rechnungsempfänger
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Aktive Marktbearbeitung,
persönliche Kundenkontakte,
hohe Markttransparenz,
proportionale Kosten (erfolgsabhängig)
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Nachteile aus Exporteursicht
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Geringe aktive Marktbearbeitung,
Wettbewerbsprodukte können geführt
werden, geringe Markttransparenz,
kein Einfluss auf Verkauf,
Abhängigkeit vom Händler
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Mehrere Firmen können betreut
werden, mehrere Waren- und
Rechnungsempfänger, evtl.
Ausgleichsanspruch bei Kündigung
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Lizenzvergabe
Vorteile
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Nachteile
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Regeln für gewerbliche Nutzung von
Warenmarken, Gebrauchsmustern,
Firmenbezeichnungen, Patente und rechtlich
geschützten Erfindungen, aber auch
von Managementwissen, Marketingstrategien,
Produktionsverfahren und ähnlichem
Know-how.
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Zunehmend legen gerade Entwicklungsländer
auf eine eigene Produktion besonderen
Wert, so dass dem Exporteur nur
noch die Lizenzvergabe, also der Export
von Know-how, verbleibt. Evtl. mangelhafte
Vertragstreue des Lizenznehmers.
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Joint Venture
Vorteile | Nachteile |
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Eigene Repräsentanz vor Ort
Vorteile | Nachteile |
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6. Exportkosten
- Transportverpackung
- Zahlungsabwicklung
- Kosten gemäß INCOTERMS (Transport, Versicherung, Kosten, Verzollung, Dokumentenaustellung etc.)
- Finanzierungskosten (für das eingeräumte Zahlungsziel bzw. unterschiedliche Zahlungsmodälitäten, z.B. Spanien bis zu 120 Tage)
- Wechselkursabsicherung
- Zusatzkosten für Vertreter
- Zusatzkosten für Gewährleistung
- Kreditversicherung (Euler Hermes) oder Bankgarantien (LfA, KfW)
- Zertifizierung
- Qualitätsabnahmen
- Schutzrechtanmeldungen (Patente, Gebrauchsmuster etc.)
- Dokumentationen (Handbücher, Etikettierung)
- Verhandlungsmargen
- nützliche Abgaben
- spezifische Länderwünsche (z.B. China: Begasung von Holzpaletten)
7. Zahlungsbedingungen
Vereinbarte
Zahlungsbedingungen
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Sicherungswert
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Vorauszahlung in voller Höhe
und in Höhe eines Teilbetrages
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Exporteur: voll gesichert
Importeur: volles Risiko,
Absicherungsmöglichkeit,
Delkredereversicherung
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Vorauszahlung gegen
Bankgarantie für die Rückzahlung
bei Nichterfüllung des Vertrages
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Beide Partner sind gesichert, wenn sie
ihre vertraglichen Verpflichtungen
erfüllen
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Zahlung nach Erhalt
der Ware
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Keiner; Abhilfe:
Delkredereversicherung
(Hermes)
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Lieferung auf offene Rechnung
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s. o.
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Zahlung durch Hergabe
von Akzepten durch den Importeur
oder von Kundenpapieren
(Beachte: Deisengesetze!)
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s. o.
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Dokumente gegen
Sicht-Zahlung
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Exporteur: übergibt Dokumente und
ggf. Ware gegen Zahlung
Importeur: bekommt Dokumente und
soweit Traditionspapiere, Ware
nur gegen Zahlung
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Verbleibende Risiken für Exporteur
und Importeur
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Finanzierungsmöglichkeiten
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Exporteur: kein Risiko
Importeur: volles Risiko
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Entfällt, da die Vorauszahlung
Finanzierungshilfe ist
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Risiken sind ausgewogen;
Exporteur hat den Vorteil einer
nahezu kostenlosen Finanzierung
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s. o. |
Exporteur: volles Risiko
Importeur: kein Risiko
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Kontokorrentkredit gegen
Abtretung Auslandsforderungen
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s. o.
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s. o.
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s. o.
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Diskontierung im Rahmen
bestehender Kreditfazilitäten
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Exporteur: Risiko, dass Dokumentenaufnahme
abgelehnt wird
Importeur: Qualitäts und Quantitätsrisiko
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Exporteure: Bevorschussung der Dokumente
Importeur: normaler Bankkredit
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Wie vorstehend, zusätzliches Exporteurrisiko
für Bezahlung des Wechsels bei Fälligkeit
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Exporteur: Diskontierung Akzepte, sofern
diskontfähig, langfristig: AKA, KfW
Importeur: Finanzierung
ergibt sich aus der Wechsellaufzeit
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Exporteur: bei Akkreditiven erster
Banken kein Risiko
(insbesondere bei Bestätigung)
Importeur: Qualitäts und Quantitätsrisiko
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Exporteur: Akkreditivübertragung,
unwiderrufliche Zahlungsaufträge
Importeur: normale Bankkredite
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