IHKplus | Ausgabe 04.2023

Ausbildung: Keine Pause bei der Azubi-Suche

Viele Ausbildungsplätze sind noch unbesetzt. Unternehmen nutzen kreative Ideen, um die Lücken zu füllen.
In der Gastronomie will niemand mehr arbeiten? Kann gar nicht sein, wenn man sich anschaut, wie viele junge Leute zur Ausbildungsmesse bei der Cölner Hofbräu P. Josef Früh KG kamen. Die fast 120 Jahre alte Brauerei mitsamt Brauhäusern und Hotelbetrieb im Herzen Kölns ist ein Traditionsunternehmen mit klarem Blick für die Zukunft. Früh bildet in acht Berufsbildern aus und engagiert sich intensiv für die Inklusion.
Die IHK Köln hat das Speed Dating in dem Familienunternehmen aktiv unterstützt. „Genau das sind Aktivitäten, für die wir bei unseren Mitgliedsunternehmen werben und bei denen wir gerne helfen“, sagt Carsten Berg, Teamleiter Ausbildung der IHK Köln.

Ferienaktion der IHK-Scouts

Wenn andere Urlaub machen, sind die Ausbildungs-Scouts, die Vermittlerinnen und Vermittler aus diesem Bereich, besonders aktiv. Eines dieser Formate ist die Aktion „Deine Ferien – Deine Zukunft“. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Handwerkskammer und der Agentur für Arbeit waren die Ausbildungs-Scouts der IHK Köln für jeweils einen Nachmittag in zwei Jugendzentren im Rhein-Erft-Kreis zu Gast, luden Jugendliche zu einem Plausch in einer gemütlichen Ecke und zu einem Eis ein. „Es war eine tolle Atmosphäre, wir haben einige lange Gespräche geführt und vielversprechende Kontakte geknüpft“, berichtet Agnes Szymura, Ausbildungs-Scout der IHK Köln.

Von anderen lernen

Dass Unternehmen, egal welcher Größe und Branche, heute aktiv auf potenziellen Nachwuchs zugehen müssen, ist den meisten Personalverantwortlichen längst bewusst. Standard ist die Meldung freier Ausbildungsstellen bei der Agentur für Arbeit, hier werden Unternehmen ebenfalls bestmöglich unterstützt. Darüber hinaus wissen längst nicht alle, welche kreativen Möglichkeiten es gibt, duale Ausbildung attraktiver und sich selbst bei Kandidatinnen und Kandidaten bekannt zu machen.
Gute Ideen kann man sich abschauen, und dafür ist Kramer & Crew ein sehr gutes Beispiel. Das Kölner IT-Unternehmen nutzt nicht nur regelmäßig Ausbildungsmessen, sondern geht aktiv in Berufsschulen und -kollegs, bietet dort Workshops beispielsweise mit Bewerbungstrainings an, kooperiert mit Hochschulen wie der Cologne Business School und nutzt diverse Onlineportale. „Viele Bewerbungen erhalten wir auch über die IHK-Lehrstellenbörse. Hierüber konnten wir zuletzt eine junge Auszubildende gewinnen“, berichtet Jannik Diederich, HR-Referent bei Kramer & Crew.

Studierende und Azubis gleichgestellt

Doch damit nicht genug: Das Unternehmen, das Ausbildungen zum/zur Fachinformatiker/-in wie auch zu Kaufleuten für Büromanagement anbietet, betreibt eine eigene Akademie. Und für den gesamten IT-Nachwuchs gilt: Alle sind gleichgestellt, ob in dualer Ausbildung oder dualem Studium. „Das ist vertraglich geregelt, wir haben da absolute Gleichbehandlung. Das gilt für die Vergütung ebenso wie für die Karrierechancen“, sagt Diederich. Ob Ausbildung oder Studium, alle sind hier „Trainees“. Das macht den Berufsstart bei Kramer & Crew so attraktiv. Und die weitere Karriere vermutlich auch.
Die IHK Köln fördert und ermöglicht Ausbildung in jeder denkbaren Weise: durch Unterstützung von Betrieben und jungen Menschen bei der Suche, Info-Veranstaltungen auch für Eltern, durch Beratung in jeder Phase der Ausbildung oder Abnahme von Prüfungen. Informationen und Kontakte zu all diesen Themen finden Sie online.


Aus- und Weiterbildung - Leiter Ausbildung
Agnes Szymura
Ausbildungsscout