Blitzumfrage der IHK-Organisation zu den Auswirkungen der US-Handelspolitik
Schlecht fürs Geschäft: Unsicherheit der US-Handelspolitik größte Belastung
Nach der vorläufigen Einigung zwischen der EU und den USA im Zollstreit erwarten die deutschen Unternehmen künftig mehrheitlich weitere Beeinträchtigungen im transatlantischen Handel. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Blitzumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) unter rund 3.500 Betrieben aus dem gesamten Bundesgebiet.
Negative Auswirkungen statt Erleichterung
Auch Unternehmen im Bezirk der IHK Köln haben sich beteiligt und melden vor allem eins: Sorgen. 85 Prozent der befragten Unternehmen spüren bereits zum jetzigen Zeitpunkt negative Auswirkungen durch die bisherige US-Handelspolitik auf ihr Geschäft. Der aktuelle „Deal“ zeichnet ebenfalls ein trübes Bild: Von wirtschaftlicher Entlastung kann keine Rede sein. Nur 3 Prozent sind hier optimistisch – knapp 75 Prozent der Unternehmen mit direktem US-Geschäft befürchten weitere Belastungen.
Jedes zweite Unternehmen sieht in dem erhöhten Basiszollsatz von 15 Prozent eine große Herausforderung. Verständlich, vergleicht man sie mit den Zollsätzen zwischen 2 und 5 Prozent vor der Amtsübernahme von Donald Trump. Die Kosten erhöhen sich für einige Waren massiv und das wird Unternehmen auf beiden Seiten belasten. Die überwiegende Zahl der Unternehmen gibt an, diese Preissteigerung an die Kunden weiterzugeben. Knapp 50 Prozent der Befragten will den Handel mit Partnern in USA sogar verringern.
Ähnlich die Ergebnisse der bundesweiten Auswertung: 54 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland mit direktem US-Geschäft geben an, weniger mit den Vereinigten Staaten handeln zu wollen. 26 Prozent reduzieren ihre US-Investitionen oder legen sie auf Eis. Im IHK-Bezirk Köln sind es immerhin 20 Prozent.
Ähnlich die Ergebnisse der bundesweiten Auswertung: 54 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland mit direktem US-Geschäft geben an, weniger mit den Vereinigten Staaten handeln zu wollen. 26 Prozent reduzieren ihre US-Investitionen oder legen sie auf Eis. Im IHK-Bezirk Köln sind es immerhin 20 Prozent.
Planungssicherheit? Fehlanzeige
Besonders schwer wiegt die Unsicherheit und die Sorge vor neuen Zöllen. 84 Prozent der befragten Unternehmen sehen hier das größte Problem. Vor allem für Betriebe mit direktem US-Geschäft ist die Lage bitter. Auch im Gesamtergebnis zeigt sich: Neun von zehn Betrieben sehen bereits jetzt negative Effekte. Die größte Belastung für diese Unternehmen ist die anhaltende handelspolitische Unsicherheit – allen voran die Sorge vor weiteren Zollmaßnahmen. 80 Prozent der Befragten in der Gesamtauswertung geben dies als zentrale Herausforderung an. Unsere Unternehmen brauchen Planungssicherheit. Eine finale Vereinbarung: Fehlanzeige. Vor allem für Betriebe mit direktem US-Geschäft ist die Lage bitter. Auch im Gesamtergebnis zeigt sich: Neun von zehn Betrieben sehen bereits jetzt negative Effekte. Die genauen Details in Bezug auf den US-Deal stehen noch nicht fest und weitere Untersuchungen zu neuen Zollmaßnahmen laufen. Ergänzt werden die Befürchtungen noch um die steigenden Kosten durch aufwändigere Zollverfahren und mehr Bürokratie sowie einer geringeren Wettbewerbsfähigkeit auf dem US-Markt.
Die Unsicherheit lähmt die Investitionsentscheidungen. Und auch die Touristikbranche zeigt sich betroffen: Nachfragen für Reisen Richtung USA brechen weg.
Fokus auf alternative Märkte
Die aktuellen Herausforderungen lenken den Blick der Unternehmen auf andere Märkte. Rund 60 Prozent der Befragten geben an, dass der europäische Wirtschaftsraum an Bedeutung gewinnt. Auch die EFTA-Staaten und der asiatisch-pazifische Raum und China stehen im Fokus.
Die import- und exportorientierte Wirtschaft in unserer Region sieht sich mit erheblicher Unsicherheit konfrontiert und muss ihre Lieferketten und ihre internationalen Warenströme neu ausrichten. Insbesondere mit Blick auf das steigende Interesse am europäischen Wirtschaftsraum sind Anpassungen mehr als notwendig, damit die Unternehmen dieses Potenzial auch ausschöpfen können.
Auf der Webseite der DIHK finden Sie die vollständigen Ergebnisse der Umfrage.
Am 18. August bieten wir ein Webinar zum Thema „Update Zollchaos USA” an. Darum geht es: Was gestern noch galt, kann schon morgen überholt sein: Die Zoll-Politik von US-Präsident Donald Trump ist weiter äußerst dynamisch! Unternehmen müssen sich immer auf neue Maßnahmen und Änderungen einstellen. Nun scheint die Gefahr eines Handelskriegs zwischen den USA und der EU vorerst abgewendet: Der Zollsatz für die meisten EU-Importe soll bei 15 Prozent liegen. Wie genau die Vereinbarung aussehen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht veröffentlicht. Wir verschaffen uns einen Überblick und informieren bei unserem Webinar wieder über die aktuellen Entwicklungen. Zur Anmeldung: Webinar „Update Zollchaos USA” 18. August 2025, 10 - 11:30 Uhr