Azubi-Speed-Dating: It’s a match!
Beim Azubi-Speed-Dating bringt die IHK Köln Unternehmen und Ausbildungsinteressierte zusammen. Hier sind fünf Erfolgsgeschichten!
- Kaufmann im Einzelhandel bei AppelrathCüpper: Es hat direkt gepasst
- Kaufmann für Speditions- und Logistikdienstleistungen bei Nolden Logistic: Die Sprache des Erfolgs
- Elektroniker bei der Production Resource Group: Ohne sie gibt es keine Show
- Veranstaltungskauffrau bei der Köln-Düsseldorfer Rheinschiffahrt: Ausbildung ahoi!
Mehr als 2.800 junge Menschen kamen Mitte März zum Speed-Dating der IHK ins Rheinenergie-Stadion, um sich bei knapp 100 Firmen über mögliche Ausbildungen zu informieren. Für einige ist daraus eine langfristige Bindung mit Ausbildungsvertrag geworden.
Welche Ausbildung passt zu mir? IHK-Mitarbeiterin Friederike Niemann fragt beim Speeddating Besucherinnen und Besucher nach ihren Interessen und empfiehlt ihnen dann passgenaue Ausbildungsstellen.
Das Speed-Dating für Jobs funktioniert ähnlich wie in der Liebe: Bewerbende und Firmen sitzen sich gegenüber und haben zehn Minuten Zeit, sich zu beschnuppern. Manche Besucherinnen und Besucher lassen sich einfach von Stand zu Stand treiben, andere steuern gezielt Unternehmen an, für die sie sich interessieren. Dann wird miteinander geplaudert. Wenn die Chemie stimmt, werden Kontaktdaten ausgetauscht. Und wie in der Liebe auch, finden manche Paare so zueinander.
Jasin Esa Abas Abas, Pavlo Haiduk, Yuri Saisnith, Max Michels und Amelie Rizkallah haben beim IHK-Speed-Dating einen Ausbildungsplatz gefunden. Wir haben sie und ihre Ausbilderinnen und Ausbilder in den Unternehmen besucht und uns erzählen lassen, wie die Verbindungen entstanden sind.
Kaufmann im Einzelhandel bei AppelrathCüpper: Es hat direkt gepasst
Kaufmann im Einzelhandel ist nicht der erste Beruf, in dem Jasin Esa Abas Abas arbeitet. Der 33-Jährige hat im Irak Fachinformatik studiert. Einen Job in diesem Bereich hat er aber trotz bester Noten nie bekommen. Er gehört der ethnisch-religiösen Minderheit der Jesiden an, die im Irak verfolgt wird. Um Geld zu verdienen, muss Abas sich als IT-Trainer, Lehrer und Erntehelfer durchschlagen, bis er schließlich vor drei Jahren nach Deutschland flieht.
Wir haben viele gute Gespräche geführt.
Und nun kommt noch etwas Neues dazu: Im August startet Abas mit einer Ausbildung beim Damenmodehändler AppelrathCüpper in Köln. Entstanden ist diese Verbindung beim Speed-Dating der IHK. „Meine Kollegin und ich haben viele gute Gespräche geführt. Bei Herrn Abas hat es von Anfang an gut gepasst“, erzählt Pia Schneider, Abteilungsleiterin der Premium-Abteilung bei AppelrathCüpper. Auch Abas hat das Kennenlernen als „superoffen“ in Erinnerung.
Der gute erste Eindruck betätigt sich bei zwei Probearbeitstagen, und Abas bekommt einen Ausbildungsplatz. „Uns ist es wichtig, dass wir erkennen, ob die Menschen wirklich hier bei uns arbeiten wollen. Sie müssen eine Gastgeberrolle einnehmen und auf der Verkaufsfläche präsent sein“, erklärt Schneider.
Mit Abas werden noch drei weitere Auszubildende anfangen. „Eine davon haben wir auch beim Speed-Dating kennengelernt“, erzählt Schneider. Und weiter: „Wir waren zum ersten Mal da und zuerst skeptisch, ob die eher jüngeren Besucher wirklich unsere Zielgruppe sind. Aber dann waren wir durchweg zufrieden.“
Pia Schneider, Abteilungsleiterin Premium bei AppelrathCüpper, und Jasin Esa Abas Abas, stehen mit dem Ausbildungsvertrag an seinem zukünftigen Arbeitsplatz. Ab August wird der gebürtiger Iraker beim Damenmodehändler eine Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel machen.
Kaufmann für Speditions- und Logistikdienstleistungen bei Nolden Logistic: Die Sprache des Erfolgs
Im Fall von Pavlo Haiduk ist Polnisch die Sprache des Erfolgs. Der 25-Jährige kommt zwar aus der Ukraine, hat aber in Polen bei einem Personaldienstleistungsunternehmen gearbeitet und dabei Polnisch gelernt. Hier hatte er auch mit vielen Lkw-Fahrern zu tun. „Ich dachte mir, das könnte nützlich sein, weil hier viele polnische Lkw-Fahrer arbeiten“, erinnert sich Haiduk.
Dass Pavlo Polnisch spricht, hat uns direkt miteinander verbunden.
Das Familienunternehmen Nolden Logistics mit Sitz in Frechen und Kerpen ist Tochter der schweizerischen Post und organisiert für mehr als 200 Unternehmen die Logistik.
Personalleiterin Elena Nolden unterzeichnet im Frechener Büro mit Pavlo Haiduk den Ausbildungsvertrag.
„Dass Pavlo Polnisch spricht, hat uns direkt miteinander verbunden“, bestätigt Personalleiterin Elena Nolden. Die beiden vereinbaren einen Probearbeitstag und lernen sich besser kennen. „Das hat mir sehr gut gefallen“, sagt Haiduk. Auch Nolden ist begeistert: „Ich hatte noch andere Bewerber eingeladen, aber Pavlo war direkt mein Favorit. Er ist motiviert, aufgeschlossen, positiv und interessiert und hat sich super ins Team eingefügt.“
Aus der Sympathie wird ein fester Vertrag, Haiduk wird am 1. August seine Ausbildung zum Kaufmann für Speditions- und Logistikdienstleistungen beginnen.
„Ich wollte schon immer etwas Kaufmännisches machen“, sagt Haiduk, der in der Ukraine Schlosser und Schweißer gelernt hat. Er hat gerade einen Job auf einer Baustelle in Dortmund, als in seiner Heimat der Krieg beginnt. Also bleibt er in Deutschland, zieht nach Köln und freut sich nun darauf, ab August einen Beruf auszuüben, der ihn wirklich interessiert.
Save the Date: Das nächste Azubi-Speed-Dating steigt im März 2026
Personalleiterin Elena Nolden beim Speed-Dating im Gespräch.
Elektroniker bei der Production Resource Group: Ohne sie gibt es keine Show
Angefangen hat alles mit einem Film über ein großes Konzert, für das die Production Resource Group (PRG) die Technik gestellt hat. Die Firma sorgt weltweit bei Veranstaltungen dafür, dass Licht, Ton und Optik stimmen, und hat Niederlassungen in Kerpen, Köln, Hamburg, Berlin und München.
Dass ohne funktionierende Technik keine Show der Welt möglich ist, fasziniert die 15-jährige Yuri Saisnith aus Wesseling. Beim Azubi-Speed-Dating bleibt sie lange vor einem Film stehen, der zeigt, welche Rolle die PRG dabei spielt. Das fällt Lothar Samel auf, Veranstaltungstechnikmeister und Ausbildungsleiter bei PRG.
Da wusste ich, dass sie gut ins Team passen wird.
„Sie war sehr interessiert und hat erzählt, dass sie gerne mit ihrem Bruder Sachen repariert. Da wusste ich, dass sie gut ins Team passen wird“, erinnert er sich. Auch für Saisnith ist es ein perfektes Match: Am 1. August beginnt die dann 16-Jährige in Kerpen eine Ausbildung zur Elektronikerin.
Auch der 18 Jahre alte Abiturient Max Michels aus Brühl hat bei PRG einen Ausbildungsvertrag zum Elektroniker unterschrieben. „Ich weiß schon lange, dass ich das werden will und habe mir beim Speed-Dating verschiedene Firmen aus diesem Bereich angeschaut.“ Beim Stand von PRG funkt es dann: Samel und Michels machen einen Termin für ein längeres Vorstellungsgespräch aus und entscheiden sich anschließend füreinander.
Max Michels (links) und Yuri Saisnith beginnen im August bei PRG in Kerpen eine Ausbildung zum Elektroniker und zur Elektronikerin. In der Mitte sitzt Ausbildungsleiter Lothar Samel.
Veranstaltungskauffrau bei der Köln-Düsseldorfer Rheinschiffahrt: Ausbildung ahoi!
Dass aus Amelie Rizkallah und der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt GmbH (KD) etwas werden würde, war schon vor dem ersten Treffen klar. „Ich wollte auf jeden Fall etwas Kaufmännisches machen, was genau, wusste ich aber noch nicht“, sagt die 18-jährige Rizkallah.
Ein Lehrer weist sie auf das IHK-Azubi-Speed-Dating hin. „Ich habe mir vorher alles durchgelesen und gesehen, dass die KD eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau anbietet. Das hat mich am meisten angesprochen. Ich habe mich deshalb als Erstes bei der KD vorgestellt und hatte danach gar kein Interesse mehr an anderen Unternehmen“, erzählt Rizkallah.
Sie hat sofort großes Interesse gezeigt.
Darüber freut sich Martina Hofer, die sich bei KD um die Auszubildenden kümmert. Sie erinnert sich ebenfalls positiv an die erste Begegnung mit Rizkallah: „Sie hat sofort großes Interesse gezeigt.“ Die beiden Frauen kommen ins Gespräch und machen einen Termin für drei Praktikumstage aus.
Aus dem ersten Interesse wird eine tiefere Verbindung und Rizkallah erhält einen Vertrag als Veranstaltungskauffrau. 15 weitere Bewerbungen für diese Stelle hat Hofer beim Speed-Dating erhalten und auch einige Interessenten zum Probearbeiten eingeladen. „Das hat aber nicht so gut gepasst“, sagt sie. Außer Rizkallah werden noch fünf weitere Auszubildende in anderen Bereichen eingestellt, vier Binnenschiffer und ein Kaufmann für Büromanagement.
Ab August wird Rizkallah dann nicht mehr nur ausnahmsweise, sondern regelmäßig an Bord der KD-Schiffe sein, um Veranstaltungen und Partys zu planen und zu managen. Darauf freut sich die Abiturientin: „Das ist ein cooler Arbeitsort und mal etwas ganz anderes.“
Leinen los! Die 18-jährige Amelie Rizkallah lernt ab August bei der KD, wie man an Bord der Schiffe Veranstaltungen organisiert. Den Vertrag unterschreibt sie mit Martina Hofer an Deck.
Kontakt

Friederike Niemann
Aus- und Weiterbildung

Nadine Bilo
Aus- und Weiterbildung