IHKplus 1.2025 | Wahlkreis-Check zur Bundestagswahl

Was ist das größte Problem der deutschen Wirtschaft, und wie würden Sie es konkret lösen?

Diese Frage haben wir Direktkandidatinnen und Direktkandidaten aus dem Kammerbezirk gestellt. Hier sind die Antworten.

Christian Lindner, FDP, Wahlkreis Rheinisch-Bergischer Kreis

„Unser Staat ist dysfunktional, weil er zu groß geworden ist. Seine unzähligen Belastungen, Vorschriften und Regularien bremsen insbesondere Mittelstand und Selbstständige. Wir wollen u. a. mit der Körperschaftsteuersenkung, Abschaffung des Solidaritätszuschlags, Steuerfreiheit für Überstunden und der Beseitigung der kalten Progression spürbare Impulse setzen. Bürokratische Lasten wie Arbeitszeit- und Lieferkettengesetze müssen wegfallen. Auch die Anpassung des deutschen Klimaziels auf EU-Niveau wäre für unseren Standort erstrebenswert. All dies lässt sich mit Freien Demokraten in der Regierung in den ersten 100 Tagen umsetzen.“

Serap Güler, CDU, Wahlkreis Köln I

„Die Steuerlast für Unternehmen stellt derzeit die größte Herausforderung für die deutsche Wirtschaft dar. Sie belastet Unternehmen unverhältnismäßig, hemmt Investitionen und führt zu einer Abwanderung ins Ausland. Um diese strukturelle Schwäche zu überwinden und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu stärken, will ich die Unternehmenssteuerbelastung senken. Steuern auf thesaurierte Gewinne müssen wir schrittweise auf 25 Prozent senken und den Solidaritätszuschlag abschaffen.“

Katharina Dröge, Grüne, Wahlkreis Köln III

„Der Investitionsstau ist gigantisch: mindestens 400 Mrd. Euro! Wirtschaft braucht leistungsfähige Infrastrukturen. Eine Verkehrswegeinfrastruktur für verlässliche Lieferketten. Eine Bildungsinfrastruktur für die besten Fachkräfte. Eine digitale, bürokratiearme Verwaltung. Eine Energieinfrastruktur für sauberen, sicheren, bezahlbaren Strom. Mit einem Deutschland-Investitionsfonds für Bund, Länder und Kommunen werden wir eine Investitionsoffensive einleiten: für ein Land, das einfach funktioniert.“

Rolf Mützenich, SPD, Wahlkreis Köln III

„Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer herausfordernden Lage. Wichtige Zukunftsinvestitionen bleiben derzeit aus. Das gefährdet Arbeitsplätze und Wohlstand. Deshalb wollen wir unsere Unternehmen und ihre Beschäftigten im weltweiten Wettbewerb tatkräftig unterstützen – mit günstigen Energiepreisen und einem ,Made-in-Germany‘-Investitionsbonus für Zukunftsinvestitionen und sichere Arbeitsplätze. Deutschland braucht ein Jahrzehnt zukunftsfähiger Innovationen und Investitionen.“

Fritz Laser, Die Linke, Wahlkreis Rhein-Erft-Kreis I

„Das größte Problem der deutschen Wirtschaft ist die Schuldenbremse. Durch die Schuldenbremse gibt es weder einen Industriestrompreis, noch Investitionen in Infrastruktur oder in grüne Technologien. Ich fordere die Abschaffung der Schuldenbremse, sowie die Umverteilung von vorhandenem Reichtum, um diese dringend nötigen Investitionen zu tätigen und den Markt anzukurbeln. Zusätzlich fordere ich ein Konjunkturprogramm, um die Binnennachfrage zu stärken und die Rezession zu beenden.“

Yannick Noe, AfD, Wahlkreis Leverkusen-Köln IV

„Das größte Problem der deutschen Wirtschaft ist die unverantwortliche Energiepolitik, die zu steigenden Kosten und einer drohenden Deindustrialisierung führt. Unsere Unternehmen leiden unter den weltweit höchsten Strompreisen und einer unsicheren Energieversorgung. Wir brauchen einen Kurswechsel, inklusive der Rückkehr zur Kernenergie. Und eine Willkommenskultur für Gründer und Selbstständige! Nur so können wir wettbewerbsfähig bleiben, Arbeitsplätze sichern und unseren Mittelstand stärken.“
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