Leitfragen und Handlungsansätze für attraktive Ortszentren
Haben wir ausreichende Datengrundlagen zur Beurteilung unserer Situation?
- Datengrundlagen schaffen: Einzelhandelsflächen (nach Sortimenten und Betriebsformen), Leerstandsflächen, Frequenzzählungen, Kunden-/Bürgerbefragungen
- Kommunales Einzelhandelskonzept erstellen, um Leitlinien zukünftiger EH-Entwicklung zu entwickeln und Planungssicherheit für Investoren zu schaffen
- Übersicht über B-Pläne, die Potenziale großflächigen Einzelhandel ermöglichen
Wie können wir das Angebot attraktiver gestalten?
- vorhandene Sortimentslücken im Angebot (z.B. Drogerie, Bäcker, Bekleidung etc.) durch aktive Akquise schließen.
- ergänzenden Branchenmix im Zentrum weiterentwickeln: Dienstleistungen (Bank, Post etc.), Gesundheit, Gastronomie, Kultur etc.
- kleinen Wochenmarkt oder Bauernmarkt etablieren
- Erhöhung der Aufenthaltsqualität im Zentrum durch städtebauliche Maßnahmen (z.B. Außengastronomie, Sitzgelegenheiten, Verkehrsberuhigung, Begrünung, Beleuchtung)
- Einladende Ortseingangssituation in Zusammenarbeit mit Grundstückseigentümern schaffen
- Touristische Angebote und Veranstaltungsformate stärken / weiterentwickeln
- In Ortsteilen, außerhalb des zentralen Ortes, Nahversorgung mit Sortimenten des periodischen Bedarfs (Lebensmittel, Drogerie etc.) sichern
- In Randgebieten der (Samt)Gemeinde ohne stationären Handel mobile Angebote schaffen
Ist unser Angebot bei der Zielgruppe bekannt?
- Flyer für Handels- und Dienstleistungsangebot erstellen und in der Region vermarkten
- Standortgemeinschaft gründen/reaktivieren, um gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen durchzuführen und Vermarktung zu stärken
- Stadt-/Standortmarketing einführen (PPP: Wirtschaft, Politik, Verwaltung und weitere Interessierte unterstützen "Kümmerer"). Ausreichende Budgets müssen hierfür bereitstehen.
Wie können wir durch Service punkten?
- einheitliche Öffnungszeiten, bzw. zumindest Kernöffnungszeiten schaffen und bewerben
- Ausreichendes, gut beschildertes und kostenloses Parkraumangebot schaffen, das fußläufiges Einkaufsverhalten unterstützt
- Infrastruktur- und Serviceangebote an Bedürfnisse der älteren Bevölkerung anpassen (z.B. Nach-Hause-Bring-Service)
Was tun wir gegen bekannte Probleme?
- Leerstandsmanagement einleiten: erfassen, pflegen und vermarkten (z.B. Sondermietkonditionen für erste Monate/Jahre anbieten)
- Zwischennutzungen für Leerstände (z.B. Vereine, Ausstellungen, Werbung lokaler Firmen)
- Nachfolge für inhabergeführte Betriebe begleiten
Was kann die Kommune planerisch tun?
- Städtebaulich Konzentration von EH-Betrieben im Zentrum, um Kundenfrequenz zu erhöhen. Einzelhandel außerhalb der gewünschten Bereiche ausschließen (EH-Konzept als Grundlage sinnvoll).
- Aktives Flächenmanagement: freie und ggf. auch bebaute Flächen für Entwicklung im Zentrum sichern, erschließen und Bauleitplanung durchführen.
- Ansiedlung von Magnetbetrieb(en) als Frequenzbringer (z.B. Verbrauchermarkt mit zusätzlichen Anbietern und Dienstleistern) an zentraler Stelle forcieren.
- Bebauungspläne überprüfen hinsichtlich großflächigem Einzelhandel und ggf. im Außenbzw. Randbereich überplanen
- Verkehrskonzept überprüfen und ggf. anpassen (z.B. Einbahnstraßenregelungen und Verbotszonen für Kfz-Verkehr vermeiden)
- Denkmalschutz flexibel handhaben (z.B. kleine Flächen zusammenführen und gleichzeitig historische Fassaden erhalten)