Aktueller IHK-Konjunkturbericht für das 3. Quartal 2025
Die Lage der Wirtschaft in der Region Heilbronn-Franken bleibt im 3. Quartal 2025 ernst. Zwar zeigen sich die Lageurteile der Unternehmen in einem schwierigen Umfeld relativ robust. Sie liegen aber weiterhin deutlich unter dem langfristigen Mittelwert. Hinsichtlich der Geschäftserwartungen ist die seit Jahresbeginn 2025 zu beobachtende deutliche Aufwärtsbewegung ins Stocken geraten. Eine schnelle Erholung in diesem Jahr ist nicht in Sicht. Das sind die zentralen Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Heilbronn-Franken, an der sich 334 Betriebe aller Branchen und Größenklassen mit insgesamt rund 83.200 Beschäftigten aus dem gesamten IHK-Bezirk beteiligt haben.
Die Linien geben jeweils den Saldo der Prozentanteile positiver und negativer Urteile der Unternehmen aller Branchen zur aktuellen Geschäftslage sowie zur erwarteten Geschäftslage an.TIPP: zum Hineinzoomen in die Grafik, diese anklicken und mit gehaltener linker Maustaste nach rechts und nach unten ziehen.
In der konjunkturbestimmenden Industrie fallen die Lageurteile erneut so schlecht wie zuletzt im Herbst 2020 während der Corona-Pandemie aus. Höhere US-Zölle und die notwendige Neuordnung globaler Lieferketten stellen die Unternehmen vor große Herausforderungen. Vom Baugewerbe kommen positive Impulse. Allerdings bleiben auch hier die Lageurteile weit von den guten Zeiten vor der Corona-Pandemie entfernt. Beim Großhandel hat sich die wirtschaftliche Situation auf niedrigem Niveau erholt. Im Einzelhandel hat sich die Lage eingetrübt. Geopolitische Unsicherheiten und die Lage am Arbeitsmarkt bremsen die Kauflaune. Die regionalen Dienstleister beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage erneut positiver als zuletzt.
Aktuelles Stimmungsbild nahezu unverändert – skeptische Erwartungen
Die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage durch die regionalen Unternehmen insgesamt hat sich im 3. Quartal 2025 das zweite Mal in Folge geringfügig verbessert. 26 Prozent der Betriebe melden eine gute Geschäftslage (Vorquartal 23 Prozent), während 24 Prozent (Vorquartal 23 Prozent) mit der aktuellen wirtschaftlichen Situation unzufrieden sind. Die positiven Stimmen überwiegen damit nach wie vor leicht. Der Saldo der Lageurteile liegt mit rund einem Prozent jedoch erheblich unter dem langjährigen Durchschnittswert von 23 Prozent. Hinsichtlich der zukünftigen Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten zeigen sich die Unternehmen wieder skeptischer. Hier hatte es seit Jahresbeginn 2025 eine deutliche Aufwärtsbewegung gegeben, die nun zumindest unterbrochen ist. 21 Prozent (Vorquartal 23 Prozent) erwarten eine bessere zukünftige Entwicklung, während 23 Prozent (Vorquartal 20 Prozent) von einer Verschlechterung ausgehen.
Größte Risiken: Schwache Nachfrage, hohe Kosten, unsichere Politik
Die schwache Inlandsnachfrage bereitet mit 60 Prozent (Vorquartal 56 Prozent) den Betrieben nach wie vor die größten Sorgen. Auch die hohen Arbeitskosten (56 Prozent) und der Fachkräftemangel (44 Prozent, zuvor 48 Prozent) bleiben zentrale Herausforderungen. Die geopolitischen Spannungen werden wie zuvor von 43 Prozent als Geschäftsrisiko genannt. Die Sorge um die Wirtschaftspolitik hat leicht abgenommen. Rund ein Drittel (34 Prozent) sieht hier ein Risiko (Vorquartal 37 Prozent).
Durststrecke am Arbeitsmarkt hält an
Am Arbeitsmarkt hält die Durststrecke an. Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen hat erneut nachgelassen. Während 11 Prozent der Betriebe wie im Vorquartal neue Mitarbeiter einstellen wollen, erwägen 27 Prozent (Vorquartal 24 Prozent) einen Stellenabbau.
Zügig spürbare Entlastungen erforderlich
Die Lage der regionalen Wirtschaft bleibt ernst. Ein kräftiger Aufschwung in diesem Jahr ist nicht in Sicht. Neben den Unsicherheiten durch die US-Zollpolitik sorgen auch die bisher nur halbherzigen Reformschritte der Bundesregierung für Unverständnis und dämpfen die Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Die Betriebe erwarten von der Regierung einen klaren und langfristig angelegten wirtschaftspolitischen Kurs, der zügig zu spürbaren Entlastungen bei Abgaben, Energiekosten und Bürokratie führt. Die Wirtschaft benötigt ein Entlastungspaket, das diesen Namen verdient.
Video zum Konjunkturbericht Q3/2025
Das Interview “3 Fragen an Dorothee Kienzle” gibt es auf dem IHK-Youtube-Kanal.
Die vollständigen Ergebnisse enthält der Wirtschaftslagebericht (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1160 KB) zum Download.
Eine interaktive Übersicht zu den neuesten Ergebnissen der IHK-Konjunkturumfrage enthält das IHK-Konjunkturboard Baden-Württemberg.
Die Ergebnisse der nächsten Umfrage werden im Februar 2026 veröffentlicht.
Eine interaktive Übersicht zu den neuesten Ergebnissen der IHK-Konjunkturumfrage enthält das IHK-Konjunkturboard Baden-Württemberg.
Die Ergebnisse der nächsten Umfrage werden im Februar 2026 veröffentlicht.